Freunde des Independent-Kinos dürfen sich freuen: Richard Ayoade, vor allem in Großbritannien für seine Rolle in der Comedy-Serie "The IT Crowd" bekannt, kann laut Vulture für seinen zweiten Spielfilm als Regisseur mit dem Oscar-nominierten Jesse Eisenberg planen. Ayoade wird für "The Double" die Erzählung "Der Doppelgänger" von Fjodor Dostojewski aus dem Jahre 1846 in das heutige Amerika verlegen. Der Regisseur hat zusammen mit Avi Korine ("Mister Lonely") auch das Drehbuch geschrieben.
Dostojewski erzählt in "Der Doppelgänger" von dem Bürokraten Goljadkin (Jesse Eisenberg), dessen Leben beinahe dadurch zerstört wird, dass ein Mann in seinen Alltag tritt, der ihm unglaublich ähnlich sieht (ebenfalls Eisenberg). Aus irgendeinem Grund scheint es dieser Mann darauf abgesehen zu haben, Goljadkins Ruf zu beschmutzen und dessen Platz sowohl in der russischen Bürokratie, als auch im sozialen Umfeld einzunehmen...
Es bleibt abzuwarten, wie viel sich von der originalen Geschichte in Ayoades Adaption wiederfinden wird. Der Filmemacher ließ bereits anklingen, dass eine historisch werkgetreue Umsetzung wohl nur wenig Anklang finden würde. Vor allem die satirischen Untertöne der Erzählung aus dem 19. Jahrhundert seien ohne "Fußnoten" nicht umzusetzen. Es ist Ayoade zuzutrauen, einen frischen Ansatz zu finden und erfolgreich umzusetzen, denn der Nachwuchs-Regisseur zeigte bereits mit seinem vielfach gepriesenen "Submarine", dass er ein Händchen für außergewöhnliche Charaktere und eine ungewöhnliche Geschichte hat.
Mit Jesse Eisenberg konnte einer der momentan gefragtesten aufstrebenden Hollywood-Schauspieler für die Hauptrolle(n) gewonnen werden. Nach der Komödie "30 Seconds Or Less" wird er vor "The Double" noch unter anderem für Woody Allens "The Bop Decameron" und an der Seite von Mark Ruffalo und Amanda Seyfried in "Now You See Me" vor der Kamera stehen. Vor dem weltweiten Erfolg und den vielen Ehrungen und Auszeichnungen für seine Leistung als Mark Zuckerberg in David Finchers "The Social Network", ließ Eisenberg bereits mehrfach in Independent-Filmen wie "Adventureland" oder "Der Tintenfisch und der Wal" sein spezielles Talent aufblitzen. Seine natürlich-introvertierte, oftmals etwas verschrobene Art scheint wie geschaffen für das neue Projekt von Ayoade.