Wie die New York Times unter Bezugnahme auf Penns Sohn Matthew berichtet, starb einer der bedeutendsten Regisseure der New-Hollywood-Ära an Herzversagen. Penn startete seine Karriere im Fernsehen und am Theater, wo er Ende der 50er erste Erfolge feierte und sowohl eine Emmy-Nominierung als auch einen Tony Award gewann. Auch im Kino stellten sich erste Erfolge schnell ein, für sein Meisterwerk "Licht im Dunkel" wurde er 1962 sogar für den Oscar nominiert. Trotzdem galt Penn den Studios aufgrund seiner hohen künstlerischen Ansprüche als unbequem und wurde mehrfach bei Produktionen ersetzt.
Mit "Bonnie and Clyde" überzeugte er dann aber vollends Publikum und Kritiker und erreichte den Höhepunkt seiner Karriere. Penn, der in den sechziger Jahren sogar den damaligen Senator John F. Kennedy bei seinen TV-Duellen gegen Richard Nixon beriet, drückte dem Jahrzehnt seinen Stempel auf. Nach "Bonnie and Clyde" folgte "Alice's Restaurant", ein weiteres Meisterwerk. Mit dem monumentalen Anti-Western "Little Big Man" gelang ihm 1970 sein größter kommerzieller Erfolg, an den er allerdings nicht mehr anknüpfen konnte. Die folgenden Filme, wie zum Beispiel der höchst eigenwillige Spätwestern "Duell am Missouri" (1976) mit Jack Nicholson und Marlon Brando, trugen zwar deutlich die Handschrift ihres brillanten Regisseurs, hatte aber einen immer schwereren Stand beim breiten Publikum. Mit "Todes-Show" inszenierte er 1989 seinen letzten Kinofilm. 1996 kehrte Penn, der einen Lehrauftrag an der renommierten Yale University übernahm, für den TV-Film "Inside" noch einmal auf den Regiestuhl zurück, wo er 2001 für eine Episode der Krimi-Serie "100 Centre Street" das letzte Mal Platz nahm.
Arthur Penn ist der zweite große Name, von dem Hollywood in dieser Woche Abschied nehmen muss. Gestern (28.09.) starb auch Sally Menke, die langjährige und zwei Mal für den Oscar nominierte Cutterin von Quentin Tarantino, unter tragischen Umständen (wir informierten via Twitter).