"Danach wurde ich für acht Jahre aus dem Studio verbannt": Diesen Western macht Sharon Stone für das Scheitern ihrer Karriere verantwortlich
Michael Bendix
Michael Bendix
-Redakteur
Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

Ein Western, der nicht nur Sharon Stone aufbietet, sondern auch Megastars wie Gene Hackman, Leonardo DiCaprio und Russell Crowe – inszeniert von „Spider-Man“-Macher Sam Raimi? Klingt nach einem potenziellen Hit – doch 1995 kam es völlig anders...

Sharon Stone hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie mit dem Hollywood-System auf Kriegsfuß steht, das sie in den 1990er-Jahren groß gemacht hat, nur um sie später umso härter wieder fallen zu lassen. Schon um ihre Durchbruchsrolle in „Basic Instinct“ musste die heute 66-Jährige nach eigenen Aussagen hart kämpfen wenige Jahre und eine Oscar-Nominierung für ihre Nebenrolle in Martin Scorseses Gangster-Epos „Casino“ später befand sich ihre Karriere dann schon wieder im Sinkflug.

Diese Entwicklung macht Stone an einem ganz konkreten Film fest: „Schneller als der Tod(1995). Während sie nach dem Erfolg von „Basic Instinct“ vor allem Rollen in weiteren Erotikthrillern wie „Sliver“ angeboten bekam, setzte sie sich persönlich dafür ein, dass der actionreiche Western realisiert wird – mit sich selbst als tougher Revolverheldin Ellen, die sich gegen den skrupellosen Bürgermeister John Herod (Gene Hackman) auflehnt.

Sharon Stone wollte Leonardo DiCaprio – und bezahlte ihn aus eigener Tasche!

Doch auch für die Nebenrollen und den Regieposten hatte Stone klare Vorstellungen. Und so nutzte sie ihren neu gewonnenen Einfluss, um ihre Wünsche gegenüber dem Studio durchzusetzen. Dazu gehörte u.a. die Besetzung von Leonardo DiCaprio und Russell Crowe, die zu dieser Zeit ihren großen Durchbruch noch vor sich hatten. Als Regisseur wiederum wollte sie Sam Raimi, der bis dahin vor allem als Schöpfer von Low-Budget-Horrorfilmen wie „Tanz der Teufel“ bekannt war.

In einem Interview mit Variety hat die Schauspielerin darüber gesprochen, wie ihr „Schneller als der Tod“ zum Verhängnis wurde, anstatt ihre Karriere auf das nächste Level zu befördern: „Ich stieß auf so viel Widerstand bei diesem Film“, so die „The Specialist“-Darstellerin. „Ich wollte Leo DiCaprio, [und sie sagten]: ‚Bezahl ihn von deinem eigenen Geld.‘ [Anm.: was Sharon Stone dann auch tatsächlich tat] Ich wollte Russell Crowe: ‚Warum willst du diesen Typen, der bisher nur einen Skinhead gespielt hat?‘ [Anm.: im australischen Drama „Romper Stomper“ von 1992] Ich wollte Sam Raimi als Regisseur: ‚Sharon, warum schießt du dir immer selbst in den Fuß?‘ Danach wurde ich für acht Jahre aus dem Studio verbannt.“

"Schneller als der Tod" wurde zum Mega-Flop – und Sharon Stone dafür verantwortlich gemacht

Stone hatte mit allem den richtigen Riecher. Schließlich dauerte es von da an nur zwei Jahre, bis Leonardo DiCaprio dank „Titanic“ zum Weltstar wurde. Russell Crowe sollte im Jahr 2001 für seine Rolle als „Gladiator“ zum Oscar-Preisträger werden. Sam Raimi wiederum drehte später Blockbuster wie die „Spider-Man“-Trilogie mit Tobey Maguire.

„Schneller als der Tod“, den ihr übrigens im Netflix-Abo streamen könnt, wurde dagegen kein Erfolg: Gerade einmal 18,6 Millionen US-Dollar spülte er in die weltweiten Kinokassen – gemessen an seinem Budget von 32 Millionen viel zu wenig! Dafür bezahlen musste nicht zuletzt Sharon Stone ...

… die übrigens auch in einem Sci-Fi-Meisterwerk mit Arnold Schwarzenegger mitgespielt hat, das 20 (!) Jahre für seine Entstehung brauchte. Um welchen Film es geht, erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel:

Dieses Sci-Fi-Meisterwerk mit Arnold Schwarzenegger brauchte 20 Jahre für seine Entstehung!

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