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    Nicht viele wissen es, aber eine der realen Figuren von "Titanic" war schon vor 60 Jahren die Heldin eines sechsfach oscarnominierten Films
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Die von Kathy Bates gespielte Molly Brown ist eine der Sympathieträgerinnen in „Titanic“ – die es tatsächlich gegeben hat. Ihren ersten Leinwandauftritt hatte sie dabei schon mehr als 30 Jahre vor James Camerons rekordesprengendem Epos.

    Vor mittlerweile 28 Jahren schuf James Cameron mit „Titanic“ ein beispielloses Leinwand-Epos, das 11 Oscars gewann und lange die Liste der erfolgreichten Filme aller Zeiten anführte (noch heute steht es auf Platz 4). Das Katastrophen-Melodram ist ein unauslöschbarer Teil der Popkultur geworden und dermaßen bekannt und beliebt, dass es wohl noch lange dauern wird, bis sich irgendjemand an eine weitere filmische Umsetzung des historischen Schiffsunglücks wagen wird.

    Im Mittelpunkt von „Titanic“ steht bekanntlich die fiktive Romanze zwischen Jack Dawson (Leonardo DiCaprio) und Rose DeWitt Bukater (Kate Winslet). Doch um die beiden tragischen Liebenden herum versammelt Cameron im Verlauf der 194 Filmminuten noch zahlreiche weitere Schicksale, die zum Teil reale Hintergründe haben. Dazu zählt beispielsweise die Geschichte von Charles Joughin, dem Chefbäcker der Titanic, der den Untergang des Luxusdampfers unter ziemlich unglaublichen Umständen überlebte.

    Ebenfalls zu den 712 Überlebenden zählte Margaret Brown, die nach ihrem Tod im Jahr 1932 den Spitznamen „die unsinkbare Molly Brown“ verpasst bekam und im Film von Kathy Bates („Misery“) verkörpert wird.

    Brown kam im Alter von 18 Jahren zu großem Wohlstand, nachdem sie gemeinsam mit ihrem Ehemann eine Goldschmiede in Colorado eröffnete. Doch ihr Reichtum sorgte nicht dafür, dass sie ihre Herkunft vergaß: Die Tochter irischer Immigranten wuchs in einem der ärmeren Viertel von New York auf und setzte sich ihr Leben lang für soziale Zwecke ein. So investierte sie ihr Geld u.a. in einen Fonds, der den Bau von Krankenhäusern, Kirchen und Schulen finanzierte. Zudem war Brown eine feministische Aktivistin: 1914 – also sechs Jahre vor Einführung des Wahlrechts für Frauen in den USA – organisierte sie so etwa gemeinsam mit Alva Vanderbilt Belmont eine Frauenrechtskonferenz auf Rhode Island.

    Ihre progressive Natur spiegelt sich auch in Camerons Film. Während ein Großteil des Umfelds von Rose in der Ersten Klasse streng auf die Wahrung der Etikette bedacht ist und ihren Kontakt zu Jack misstrauisch beäugt, fällt Brown durch ihre bodenständige und wohlwollende Art auf – und ist damit neben Rose die einzige Sympathieträgerin unter den Reichen.

    1964 bekam Molly Brown ihren eigenen Film

    Was viele Fans gar nicht wissen: Bereits 1964 wurde Brown zum Gegenstand eines Films – und das sogar als Titelheldin. 1964 brachte Regisseur Charles Walters („Die oberen Zehntausend“) mit „The Unsinkable Molly Brown“ die Verfilmung des gleichnamigen Broadway-Musicals in die Kinos, das den Lebensweg der Titanic-Überlebenden nachzeichnet.

    Die Hauptrolle übernahm dabei „Singin' In The Rain“-Star Debbie Reynolds, die dafür mit einer Oscar-Nominierung belohnt wurde (fünf weitere Nominierungen gab es u.a. für die Kamera und das Kostümdesign). 60 Jahre später ist „Goldgräber-Molly“ (so der deutsche Verleihtitel) ein wenig in Vergessenheit geraten, damals war er aber ein Erfolg, der an den Kinokassen Klassiker wie „Der rosarote Panther“, Stanley Kubricks „Dr. Seltsam“ sowie den Hitchcock-Thriller „Marnie“ hinter sich ließ. Wenn ihr ihn sehen wollt, könnt ihr ihn als VoD bei Amazon Prime Video erwerben:

    Ein anderes Schicksal, das mit dem Untergang der Titanic verbunden ist, hätte ebenfalls seinen eigenen Film verdient: das von Violet Constance Jessop. Schließlich überlebte die Servicekraft und Krankenschwester nicht nur die Titanic-Katastrophe, sondern noch zwei (!) weitere Schiffsunglücke. Die ganze Geschichte lest ihr im folgenden Artikel:

    Eine der unglaublichsten wahren Geschichten rund um die Titanic kommt im Film nicht vor – oder hat James Cameron doch einen Hinweis versteckt?

    Ein ähnlicher Artikel ist bereits auf unserer spanischen Schwesternseite Sensacine.com erschienen.

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