Bevor „Titanic“ zu einem der berühmtesten Filme der Geschichte und einem wichtigen Teil der weltweiten Popkultur wurde, gab es zunächst einmal Zweifel, was genau James Cameron da eigentlich treibt. Zwar hatte er mit „Aliens“ und den ersten zwei „Terminator“-Filmen bereits riesige Erfolge gefeiert, aber das bis auf damals ungehörige 200 Millionen Dollar angewachsene Budget schürte die Erwartungen, dass „Titanic“ als Mega-Flop enden könnte.
Aber Pustekuchen: Statt zum Flop avancierte das romantische Katastrophen-Drama zum bis dahin erfolgreichsten Film aller Zeiten, dessen Einnahmen an den globalen Kinokassen alles bisher Dagewesene übertrafen. Am Ende kamen mehr als zwei Milliarden Dollar zusammen – das war das Doppelte (!) von dem, was der bis dahin erfolgreichste Film „Jurassic Park“ eingespielt hatte!
Obwohl die unbestreitbaren Stars des Films natürlich Leonardo DiCaprio und Kate Winslet in den unvergesslichen Rollen von Jack und Rose sind, hatte „Titanic“ ein riesiges Ensemble an Schauspieler*innen sowie Tausende von Statisten. Einige von ihnen, darunter etwa Billy Zane, Bill Paxton oder Kathy Bates, kennt man natürlich bis heute. Aber es gibt auch etliche Nebenrollen, die uns nicht aus dem Kopf gegangen sind – so etwa Cora, das süße Mädchen, das mit Leonardo DiCaprio auf der Dritten-Klasse-Party tanzte und auf das ein tragisches Ende wartet.
Ein weiterer Charakter, der für den Plot zwar kaum von Bedeutung ist, der aber trotzdem einen bleibenden Eindruck hinterließ, wurde von dem Schauspieler Reece Thompson verkörpert, der damals erst fünf Jahre alt war. Er erscheint in „Titanic“ in insgesamt drei Szenen und sagt sogar einen Satz. Am Ende sterben das Kind und seine Familie, die mit ihm in der dritten Klasse reiste, als die „Titanic“ nach der Kollision mit einem Eisberg sinkt. Doch der Darsteller, der im Anschluss zwar nur noch kleinere Rollen spielte, aber dennoch weiterhin mit der Branche verbunden blieb, verdient weiterhin Geld mit dieser einzigen Dialogzeile.
Ein kleiner Kinostar
Zur Zeit von „Titanic“ hätte Thompson möglicherweise viel mehr Geld für weniger Arbeit in einem Werbespot verdienen können. Aber sowohl er als auch seine Mutter entschieden sich für seine kleine Rolle in dem großen Film. Diese Entscheidung hat sich nicht nur gelohnt, weil es natürlich großartig ist, in dem jahrelang erfolgreichsten Film der Geschichte mitgewirkt zu haben – es hat sich in der Rückschau auch wirtschaftlich absolut ausgezahlt.
Denn selbst 27 Jahre später bringt „Titanic“ Thompson immer noch jedes Jahr Geld ein. Nachdem er einen Lohn für seine Arbeitsstunden am Film erhalten hatte, erhielt der Schauspieler aufgrund des großen Erfolgs des Films eine zusätzliche Zahlung von rund 30.000 Dollar. Eine beträchtliche Summe, die seine Familie laut seinen Angaben gegenüber Business Insider im Jahr 2018 hauptsächlich in seine Ausbildung investierte.
All das Geld für einen einzigen Satz
In den folgenden Jahren gab es dann allerdings noch weitere jährliche Residualzahlungen, von denen jede einen Wert von einigen tausend Dollar hatte, wobei die Höhepunkte in den Jahren lagen, in denen es neue Entwicklungen auf dem Heimkinomarkt gab, wie die erste Veröffentlichung auf DVD oder Blu-ray. Auch die mit dem 20. Jubiläum verbundenen Veranstaltungen brachten zusätzliche Einnahmen.
Langfristig gesehen wurden die Schecks jedoch immer kleiner, und abgesehen von den jüngsten Ereignissen zum 25. Jubiläum bewegten sich die jährlichen Beträge zwischen 100 und 250 US-Dollar. Eine Summe, die Thompson laut Aussagen in dem Interview zwar nicht sehnsüchtig erwartet, es aber dennoch immer eine gute Nachricht für ihn sei, wenn er den Scheck erhält.
All dieses Geld verdankt er übrigens nur seiner einzigen Dialogzeile – denn reine Hintergrundstatist*innen, die keinen Satz sagen, erhalten für ihre Beteiligung an Filmen keine solche Zahlungen…
Wenn ihr wissen wollt, welche „Titanic“-Figur tatsächlich existiert und auf welch unglaubliche Art und Weise sie das Unglück überlebt hat, dann lest auch den folgenden Artikel:
Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels. Ein ähnlicher Beitrag ist zuvor auf unserer spanischen Schwesternseite Sensacine.com erschienen.
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