Kinderdarsteller schaffen nur in den seltensten Fällen den Sprung ins Erwachsenengeschäft – entweder bleiben mit zunehmendem Alter die Rollen aus oder sie verabschieden sich wie „Forrest Gump“-Star Michael Conner Humphreys selbst aus dem Showgeschäft. Doch es gibt auch Ausnahmen: Stars wie Drew Barrymore, Jodie Foster, Kirsten Dunst oder auch Kristen Stewart starteten ihre Karrieren bereits im jungen Alter – und sind auch Jahrzehnte später noch gefragte Schauspielerinnen.
Dasselbe gilt für Kurt Russell. Seinen großen internationalen Durchbruch feierte der heute 73-Jährige als „Die Klapperschlange“ im gleichnamigen Sci-Fi-Kulthit von 1981, bevor zwei weitere Zusammenarbeiten mit Regisseur John Carpenter („Das Ding aus einer anderen Welt“ und „Big Trouble In Little China“) seinen Starstatus festigten.
Seither ist Russell sowohl als Charakterdarsteller gefragt als auch für seine Actionrollen in Filmen wie „Tango und Cash“, „Backdraft“, „Einsame Entscheidung“ oder zuletzt mehreren Teilen des „Fast & Furious“-Franchise bekannt. Zwei Mal stand er zudem für Quentin Tarantino vor der Kamera (in „Death Proof“ und „The Hateful 8“), und mit „Guardians Of The Galaxy Vol. 2“ wurde er zum Teil des Marvel Cinematic Universe. Doch wie nahm seine Karriere eigentlich ihren Anfang?
Kurt Russell: Von Elvis Presley zu Walt Disney – und wieder zurück
Sein Vater Bing Russell war nicht nur Besitzer eines Baseballclubs, sondern ebenfalls als Schauspieler aktiv – so übernahm er kleine Rollen in Klassikern wie „Rattennest“ oder „Tarantula“ sowie zahlreichen Western-Serien, darunter „Rauchende Colts“ und „Maverick“. Kurt Russell kam also schon früh mit der Filmwelt in Kontakt, und 1957 trat er dann im Alter von gerade einmal 6 Jahren in der TV-Serie „Sugarfoot“ auf.
Wiederum 6 Jahre später war er zum allerersten Mal in einem Kinofilm zu sehen: dem Elvis-Presley-Vehikel „Ob blond – ob braun“. Zwar handelte es sich nur um einen Kurzauftritt ohne Nennung in Vor- oder Abspann (obwohl er Elvis immerhin ins Schienbein treten durfte!), aber der Grundstein für Russells Leinwand-Laufbahn war gelegt. Hier könnt ihr euch die Szene in voller Länge ansehen:
1966 spielte Russell schließlich in der Disney-Produktion „Vierzig Draufgänger“ mit, und im Mäusehaus erkannte man schnell das Potenzial des jungen Schauspielers. In den folgenden zehn Jahren spielte der „Breakdown“-Star eine Vielzahl von Disney-Hauptrollen, u.a. in einer Trilogie rund um den von ihm gespielten Teenager Dexter Riley, bestehend aus den Filmen „Superhirn in Tennisschuhen“, „Es kracht, es zischt, zu seh’n ist nischt“ und „Der Retorten-Goliath“. In vielen dieser Filme war übrigens auch sein Vater in Nebenrollen zu sehen …
… wie auch in „Elvis“, mit dem sich im Jahr 1979 ein Kreis schloss: In dem von John Carpenter inszenierten TV-Biopic spielte Russell eine seiner ersten ernsthaften Rollen als „King of Rock 'n' Roll“, nachdem er ausgerechnet in einem Elvis-Film seinen ersten Auftritt hatte. Bing Russell schlüpfte derweil in die Rolle von Vernon Presley – Elvis' Vater.
Zwei Jahre später setzten Carpenter und Russell mit „Die Klapperschlange“ dann ihre überaus fruchtbare Zusammenarbeit fort – und der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte...
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