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    "Ein böser Junge, der tat, was er wollte": So beschreibt Francis Ford Coppola einen der legendärsten Schauspieler der Kinogeschichte
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Zwei Mal hat Francis Ford Coppola mit Marlon Brando zusammengearbeitet – für die Über-Klassiker „Der Pate“ und „Apocalypse Now“. Im Gegensatz zu vielen anderen Regisseuren kam er mit der exzentrischen Art der Schauspiel-Ikone zurecht...

    Paramount Pictures / Universal Pictures

    Was haben Al Pacino, Robert De Niro, Robin Williams, Richard Gere, Tom Cruise, Matt Damon, Keanu Reeves und Nicolas Cage gemeinsam? Sie alle standen schon bei Francis Ford Coppola vor der Kamera, der in seiner Karriere zwar zahlreiche Tiefschäge erleben musste, aber bis heute zu den legendärsten Hollywood-Regisseuren überhaupt gezählt wird.

    Das liegt nicht zuletzt an seiner zwei Filme umfassenden Zusammenarbeit mit einer anderen Schauspiel-Ikone: Marlon Brando. Der Name des Oscar-Preisträgers („Die Faust im Nacken“) wird wohl auf ewig mit Francis Ford Coppola verbunden bleiben, und das, obwohl er im Drei-Stunden-Epos „Der Pate“ nur etwa 40 Minuten lang zu sehen ist und seine Screentime im Kriegsfilm-Meisterwerk „Apocalypse Now“ kaum die Zehn-Minuten-Marke überschreitet. Doch wer seine Performances als Don Corleone und Colonel Walter E. Kurtz einmal gesehen hat, wird sie unter Garantie niemals vergessen.

    Brando war aber nicht nur weltberühmt, sondern auch berüchtigt – Arthur Penn („Duell am Missouri“), Frank Oz („The Score“), Lewis Milestone („Meuterei auf der Bounty“) und John Frankenheimer („DNA – Die Insel des Dr. Moreau“) sind nur vier der Regisseure, denen Brando mit seinem unberechenbaren Verhalten und hitzigen Temperatement das Leben schwer machte.

    So erinnert sich Francis Ford Coppola an die Arbeit mit Marlon Brando

    Auch Coppola hatte es mit dem „Der letzte Tango in Paris“-Darsteller nicht immer leicht, was etwa angesichts der legendär katastrophalen Drehbedingungen von „Apocalypse Now“ auch kaum verwunderlich ist. Doch anders als vielen seiner Kollegen war es dem „Megalopolis“-Schöpfer möglich, mit Brando auf Augenhöhe zusammenzuarbeiten. Das hat Coppola erst kürzlich in einem Instagram-Beitrag anlässlich des 100. Geburtstages des 2004 verstorbenen Schauspielers bekräftigt (via Sensacine.com):

    „Es war nie schwierig, mit Marlon zu arbeiten“, schreibt der 85-Jährige. „Sein Verhalten am Set war ein wenig exzentrisch, er war wie ein böser Junge, der tat, was er wollte. Aber als Schauspieler war er nie schwierig. Er war ein wahres Genie in der Art, wie er über das Leben nachdachte, über Termiten, über Menschen, über Ameisen, über die Realität.“ Zu dieser Aussage passt, dass Brando große Teile des ikonischen Monologs von Colonel Kurtz in „Apocalype Now“ improvisiert hat.

    In einem Gespräch mit GQ hat sich Coppola zuvor schon einmal ähnlich geäußert: „Man sprach mit ihm nicht über die Schauspielerei oder ‚Was ist deine Motivation, bla bla bla‘. Darüber hat man mit ihm nicht geredet. […] Man gab ihm einfach eine Requisite in die Hand, und er benutzte sie, um das zu erreichen, was man wirklich wollte.“

    Ganz anders ist der Dreh mit Robin Williams verlaufen, der mit Coppola eine Tragikomödie drehte, die von der Kritik in der Luft zerrissen wurde. Mehr dazu erfahrt ihr im folgenden Artikel:

    "Es waren zwei wilde Wochen": Regie-Meister Francis Ford Coppola nahm Robin Williams auf seiner Ranch "gefangen", um ihn auf Flop vorzubereiten

    Ein ähnlicher Artikel ist zuvor auf unserer spanischen Schwesternseite Sensacine.com erschienen.

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