Paul (Marlon Brando) ist mit der Welt am Ende. Nach dem Selbstmord seiner Frau, die ihn schamlos betrogen hat, weiß er nicht wohin mit sich selbst. Er beginnt in einem Pariser Hotelzimmer eine kuriose Sexbeziehung mit der zwanzigjährigen Jeanne (Maria Schneider), die dort eigentlich nur auf Wohnungssuche war. Seine Regeln für ihr Verhältnis sehen vor, dass sie das Leben außerhalb des Zimmers völlig ausblenden – sie nennen sich nicht einmal die eigenen Namen und erzählen sich auch sonst nichts über sich. Jeanne war zwar im Begriff den Filmregisseur Tom (Jean-Pierre Léaud) zu heiraten, doch von dem fühlte sie sich hintergangen. Er überfällt sie mit der Idee, eine Dokumentation über sie zu drehen. Um ihr Einverständnis dazu kümmert er sich herzlich wenig bzw. gar nicht. Nun ist Jeanne hin und her gerissen zwischen ihrem Sexleben im Hotel - das ihr erlaubt, der Welt jenseits dessen Fenstern zu entfliehen - und ihrem gewöhnlichen Leben.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
5,0
Meisterwerk
Der letzte Tango in Paris
Von Stefan Ludwig
Mit Marlon Brando ist am 1. Juli 2004 einer der letzten großen Schauspieler seiner Generation nach langen Leiden an den folgen einer Lungenfibrose verstorben. Zu Weltruhm brachte er es vor allem durch seine Frühwerke „Endstation Sehnsucht“, Die Faust im Nacken und „Meuterei auf der Bounty“. Seine Auftritte Francis Ford Coppolas Geniestreichen Der Pate und Apocalypse Now machten ihn dann endgültig zur Legende. Doch im gleichen Jahr seines Auftritts Coppolas grandioser Trilogie, sollte er einer eher kleinen italienisch-französischen Co-Produktion mit seinem Namen zu internationaler Beachtung verhelfen. Regisseur Bernardo Bertolucci (“Der letzte Kaiser”) wagte ein filmisches Experiment über einen gebrochenen Mann, der versucht, sich selbst mit einer flüchtigen Sexbeziehung am Leben zu halten. Zu seiner Zeit ein Skandalfilm, vermag “Der letzte Tango in Paris” heute noch zu schockieren, wenn
Der letzte Tango in Paris will mehr durch seine Freizügigkeit involvieren, als durch tiefschürfende inhaltliche Ansätze. So wird auch die spannende Idee der von jeglicher emotionaler Relevanz befreiten Sexbeziehung nur insofern ausgeführt, als dass sie Grundlage für die Entwicklung zweier sehr klischeehafter Charaktere ist. Was 1970 noch skandalös war, ist es heut einfach nicht mehr.
Anonymer User
4,0
Veröffentlicht am 18. März 2010
Ein starker Film! der nicht alles schon am Anfang preisgibt, sondern wo alles Stück für Stück voranschreitet und der aufzeigt dass eine rein körperlich, exzessive Liebe fälschlisch als wahre Liebe fehlinterpretiert werden kann, es aber doch nur eine Momentaufnahme ist, welche die tiefe Lücke der Einsamkeit des Menschen nicht schließen kann. Ein Blick in die tiefen Abgründe der menschlichen Seele.
Anonymer User
3,0
Veröffentlicht am 5. Dezember 2016
Nach diesem Bericht, sehe ich den Film mit anderen Augen. Die Vergewaltigungsszene wurde ohne Einverständnis der Schauspielerin gedreht.