Nicht nur wir von FILMSTARTS zählen „Der Exorzist“ zu den besten Horrorfilmen aller Zeiten. William Friedkins diabolisches Meisterwerk wird auch von unserer Community geschätzt, die ihn in ihre Top 10 Horrorfilme gewählt hat. Aber ja, es gibt auch wahrlich nicht viele Filme, die einem ein halbes Jahrhundert später immer noch derart unter die Haut kriechen. Anders bei der ersten von mittlerweile zahlreichen Fortsetzungen, bei der einem eher die Haare zu Berge stehen – oder etwa doch nicht?
Während „Der Exorzist II: Der Ketzer“ seit vielen Jahre Spott und Häme erntet, gibt es nämlich auch Lob von oberster Filmemacher-Stelle: Regielegende Martin Scorsese („Taxi Driver“, „The Wolf Of Wall Street“) hat viel übrig für das gescholtene Sequel und stellt dieses bei aller Liebe für den Vorgänger sogar über das ikonische Original! Das Publikum pflichtet dem Marvel-Kritiker indes nur bedingt bei – und bewertet den Film bei der IMDb so beispielsweise sogar schlechter als die meisten Gurken der „Sharknado“-Reihe!
Auf welcher Seite ihr steht, könnt ihr demnächst (neu) herausfinden. Denn „Der Exorzist II: Der Ketzer“ feiert am 27. März 2025 sein Heimkino-Comeback – in Form einer vielversprechenden Neuauflage:
PLAION PICTURES bringt die kontrovers diskutierte Fortsetzung als Sammleredition im Mediabook zurück in den Handel, die auf zwei Blu-rays nicht nur die Kinoversion des Films, sondern auch noch die alternative Schnittfassung enthalten. Mit dazu gibt's Audiokommentare, Interviews sowie das Mediabook-obligatorische Booklet.
"Der Ketzer": Das schwarze Schaf unter den "Exorzist"-Filmen?
Nach dem gigantischen Erfolg von Friedkins „Der Exorzist“ – der Tabubrecher spielte weltweit mehr als 440 Millionen Dollar ein – schien John Boorman der perfekte Mann für den Nachfolger. Schließlich schlug dieser kurze Zeit zuvor mit dem bitterbösen „Beim Sterben ist jeder der Erste“ hohe Wellen. Dass der Filmemacher, der sich mittlerweile zur Ruhe gesetzt hat, aber Talent hatte, war damals schon klar. Hatte er doch bereits zwei seiner insgesamt fünf Oscarnominierungen vorzuweisen. Und doch wurde schnell Kritik laut.
William Friedkin sprach gar vom „schlimmsten Stück Scheiße“, das er je gesehen habe. Und Mark Kermode von der BBC bezeichnete den Streifen als „schlechtesten Film, der je gedreht wurde“. Während Fachpresse und Kinopublikum den Film also nie so richtig ins Herz geschlossen haben, habe „Der Ketzer“ Martin Scorsese sogar „zu Tode erschreckt“. Der „Killers Of The Flower Moon“-Macher sieht in der von Linda Blair gespielten Regan so etwas wie eine moderne Heilige – und vergleicht sie unter anderem mit Ingrid Bergmans Figur in „Europa '51“ oder mit dem von Harvey Keitel gespielten Charlie in seinem eigenen Werk „Hexenkessel“.
Der Film entstand vier Jahre nach Friedkins Klassiker und spielt eben jene vier Jahre nach den Ereignissen des ersten Teils. Regan verdrängt ihre traumatische Vergangenheit, die sie mittels Hypnosetherapie endlich aufarbeiten soll. Pater Lamont (Richard Burton) wird indes vom Vatikan beauftragt, den Fall zu untersuchen – denn teuflische Mächte scheinen von dem Mädchen erneut Besitz ergreifen zu wollen…
Nicht (mehr) der Tiefpunkt der Reihe!
„Der Exorzist II“ galt lange Zeit als schwarzes Schaf der Saga – vor allem auch, weil der Misserfolg eben nicht für ihr vorzeitiges Ende sorgte, sondern 1990 mit „Der Exorzist III“ auch noch ein weiterer Film folgte, der nicht nur unserem Autor Sidney Schering „das Blut in den Adern gefrieren ließ“, sondern auch von der Allgemeinheit durchaus wohlwollend angenommen wurde:
Dieser Horror-Geheimtipp lässt das Blut in den Adern gefrieren! Nun kehrt der unterschätzte Schocker ins Heimkino zurückIm Laufe der Zeit wurde die Reihe immer wieder in alle Himmelsrichtungen (sowie in stark schwankender Qualität) erweitert, wobei sich viele darin einig sind, dass „Der Exorzist“ mit „Bekenntnis“ im Jahr 2023 seinen neuen Tiefpunkt erreicht hat.
In der FILMSTARTS-Kritik gab es letztlich zwar solide 3 von 5 möglichen Sternen, unserem Autor Pascal Reis hat der Film von „Halloween“-Macher David Gordon Green allerdings ein Stück weit das Herz gebrochen. Warum, erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel:
"Der Exorzist: Bekenntnis": Es ist eine Frechheit, wie der Horrorfilm mit dem Original umgeht!*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.