Bereits in den 1990er-Jahren machte Guy Pearce mit Rollen in den Filmen „Priscilla – Königin der Wüste“ oder „L.A. Confidential“ auf sich aufmerksam, seinen großen Durchbruch als Hauptdarsteller hatte er aber zweifellos vor 24 Jahren mit Christopher Nolans „Memento“.
Obwohl Nolan mit Filmen wie „The Dark Knight“ oder „Inception“ im Anschluss zu einem der größten Blockbuster-Regisseure Hollywoods aufstieg, ohne dabei seine Handschrift zu verlieren, halten viele Fans den vertrackten Noir-Thriller noch immer für sein bestes Werk. Trotzdem hat der „Oppenheimer“-Schöpfer seit jeher nie wieder mit Guy Pearce zusammengearbeitet – und der „Iron Man 3“-Star meint auch den Grund dafür zu kennen. Im Interview mit Vanity Fair hat der australisch-britische Schauspieler verraten, wen er dafür verantwortlich hält, dass Nolan ihn nie wieder in einem seiner Filme besetzt hat.
Auf die Frage, ob er nach „Memento“ in Kontakt zu dem Meisterregisseur geblieben ist, antwortete Pearce wie folgt: „Nicht wirklich, aber er hat im Laufe der Jahre ein paar Mal mit mir über Rollen gesprochen, vor allem in ‚Batman Begins‘ und ‚Prestige‘. Aber es gab diesen einen Manager von Warner Bros., der meinem Agenten ganz offen sagte: ‚Ich verstehe Guy Pearce nicht. Ich möchte Guy Pearce in keinem unserer Filme haben. Ich werde Guy Pearce niemals einen Job geben.‘ Ich meine, in gewisser Weise ist das nur fair. Es gibt auch einige Schauspieler, mit denen ich nichts anfangen kann. Aber es bedeutete, dass ich nie wieder mit Chris arbeiten konnte.“
Guy Pearce glaubt noch immer an Zusammenarbeit mit Christopher Nolan: "Meine Zeit ist gekommen"
Einmal wurde es sogar ziemlich konkret – doch auch diesmal funkte besagter Manager dazwischen: „Ich sollte nach London fliegen, um über Liam Neesons Rolle in ‚Batman Begins‘ zu sprechen [Anm.: Neeson verkörpert darin Bruce Waynes Mentor und späteren Erzfeind Ra's al Ghul], und ich glaube, noch während meines Fluges wurde entschieden, dass ich nicht in dem Film mitspielen würde. Also kam ich dort an und Chris meinte: ‚Hey, willst du das Batmobil sehen und etwas essen gehen?‘“
Nachdem Pearce auch für „Prestige“ eine Niederlage verkraften musste, sind seine Chancen mittlerweile wieder gewachsen. Schließlich ist Nolan seit „Oppenheimer“ bei einem anderen Studio unter Vertrag, und zurzeit trommelt er die Besetzung für sein nächstes Projekt zusammen. „Meine Zeit ist gekommen“, meint auch Pearce.
Dazu kommt, dass der 57-Jährige dank seiner Rolle in Brady Corbets monumentalem 3,5-Stunden-Epos „Der Brutalist“ zurzeit wieder in aller Munde ist, aktuell auf einen Golden Globe hoffen darf und sich auch ernsthafte Oscar-Chancen ausrechnen kann. Den Trailer zu dem Meisterwerk, das am 30. Januar 2025 in den deutschen Kinos startet, seht ihr hier: