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    Habt ihr gut genug aufgepasst? So zollt der Fantasy-Hit "Wicked" seiner Vorlage Tribut!
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Ob Showtunes im Broadway-Stil, zuckersüße Teenie-Pop-Revue oder bluttriefende Rock-Party: Sidney hat eine Schwäche für Musicals, die ihn bereits durch allerlei cineastische Höhen und Tiefen geführt hat.

    Das derzeit ordentlich in den Kinos abräumende Fantasy-Musical „Wicked“ steckt voller Cameos, die auf die Entstehungsgeschichte des Stoffs und frühere Versionen verweisen. Habt ihr sie alle entdeckt?

    Im Kinohit „Wicked“ heißt es hochdramatisch: „Keiner weint um Hexen!“ Doch Applaus gibt es für sie zweifelsohne: Der Blockbuster begeistert Fans des als Vorlage dienenden, gleichnamigen Bühnenstücks und ebenso Filmfans, die sich kaum für Musicals erwärmen können. Das wird im FILMSTARTS-Podcast „Leinwandliebe“ überdeutlich, in dem sich Gastgeber und Musical-Zweifler Sebastian der Begeisterung von Musical-Fan Bea anschließt.

    Doch so sehr „Wicked“ Außenstehende anziehen mag: Selbstredend hat Jon M. Chus Fantasy-Hit Leckerbissen speziell für jene zu bieten, die sich mit dem Broadway-Dauerbrenner auskennen. Denn der Kino-Blockbuster trumpft mit zahlreichen Cameos auf!

    "Wicked": Später Besuch von wandelndem Broadway-Adel

    Bis zu den groß zelebrierten Superstar-Cameos lässt sich „Wicked“ allerdings Zeit – sich vor Spoilern fürchtende Filmfans sollten diesen Artikel also lieber erst weiterlesen, nachdem sie sich den Kassenschlager angeschaut haben!

    Die glamourösesten Gastauftritte ereignen sich, nachdem Elphaba (Cynthia Erivo) in die schimmernde Smaragdstadt eingeladen wurde, um den sagenhaften Zauberer zu treffen. Als Elphaba und ihre pink gekleidete Weggefährtin Glinda (Ariana Grande) dort ankommen, schauen sie sich „Wiz-O-Mania“ an, eine Show über die Ursprünge der Stadt und des Zauberers.

    Diese Steilvorlage für eine Cameo-Parade schöpft das Filmteam aus: Die Hauptrollen in „Wiz-O-Mania“ werden von den Musical-Superstars Idina Menzel und Kristin Chenoweth verkörpert, also den Broadway-Urbesetzungen von Elphaba und Glinda. Menzel und Chenoweth verweisen auf ihre lange Erfahrung mit den Rollen, indem sie sich scherzhaft um das Rampenlicht streiten und (als wäre es eine Staffelübergabe) direkt mit ihren „Nachfolgerinnen“ Erivo und Grande interagieren.

    Außerdem verstecken sich in der Performance der Broadway-Größen direkte Referenzen auf ihre Bühnen-Performances: Menzel schmettert ein paar Noten aus ihrer oft kopierten Interpretation des Songs „Defying Gravity“ (respektive „Frei und schwerelos“), Chenoweth indes täuscht vor, Probleme mit ihrer Zauberstabrequisite zu haben – dieser Schabernack bescherte ihr auf dem Broadway stets sichere Lacher.

    Ein Sammelsurium an Namen, die Theaterherzen höher schlagen lassen

    Rund um „Wiz-O-Mania“ verstecken sich weitere Cameos: Das Stück wird vom früheren Fiyero-Darsteller Michael McCorry Rose anmoderiert. Auch Autorin Winnie Holzman, die das Skript zum „Wicked“-Bühnenstück verfasste sowie am Drehbuch zur Kinoadaption mitwirkte, spielt dort mit. Sie gibt die Frau, die den Zauberer von Oz begeistert als solchen tituliert, weil er ein mystisches Buch entziffern kann: Das Grimmerie (oder in der deutschen Fassung: den Grimmerich).

    „Wicked“-Komponist Stephen Schwartz mimt derweil einen Wachmann, der Elphaba und Glinda mitteilt, dass ihre Audienz beim Zauberer kurz bevorsteht. Zudem bestätigte NBC, dass die langjährige Broadway-Elphaba Kerry Ellis und Broadway-Glinda Dianne Pilkington in der „Wiz-O-Mania“-Sequenz zu sehen sind – allerdings ist das „Wicked“-Fandom noch mit der Suche nach ihnen beschäftigt. Vielleicht gehört ihr zu den ersten, die sie finden?

    Doch auch abseits dieser Szene gibt es in „Wicked“ diverse Kleinauftritte aus der Theater-Community. Alice Fern, die in London lange als Elphaba auftrat, wechselt beispielsweise die Seiten und spielt im Film Glindas Mutter. Und West-End-Star Courtney-Mae Briggs, die etwa in der Londoner Version von „Hamilton“ zu sehen war, spielt Elphabas Mutter.

    Sharon D. Clarke, die in London in „Chicago“ und „Hairspray“ mitspielte, ist derweil im englischen Original als Hebamme zu hören. Der gefeierte britische Bühnenschauspieler Shaun Prendergast gibt in „Wicked“ hingegen den Universitätspräsidenten – und es gibt viele weitere Besetzungscoups, die sich praktisch ausschließlich an Theater-Superfans richten (und etwa von WhatsOnStage aufgeschlüsselt werden).

    Auch in der hiesigen Synchronfassung wimmelt es vor alten Bekannten

    Sabrina Weckerlin war bei der ersten deutschen „Wicked“-Bühnenproduktion alternierend als Elphaba zu erleben und ist nun ihre deutsche Film-Singstimme. Glindas Synchro-Singstimme ist derweil Musicaldarstellerin Sophia Riedl, die schon vergangenes Jahr die Songs der Titelheldin im Disney-Realfilm „Arielle, die Meerjungfrau“ schmetterte. Und Philipp Büttner, der langjährige deutsche Titelheld im „Aladdin“-Bühnenstück, singt in der Synchro Fiyero. Der cleverste Coup der deutschen Synchro ist aber folgender:

    Die Cameos von Menzel und Chenoweth werden sozusagen akustisch unterstrichen. Denn Chenoweth wird von der deutschen Ur-Glinda synchronisiert, Lucy Scherer. Menzel wiederum wird von Willemijn Verkaik synchronisiert, der Elphaba-Erstbesetzung bei den „Wicked“-Bühnenproduktionen in Stuttgart, Oberhausen und dem niederländischen Scheveningen. Außerdem ist sie die deutsche Gesangsstimme der Disney-Heldin Elsa – die im Original von Menzel vertont wird und der Fans generell große Elphaba-Vibes attestieren.

    Wir gehen davon aus, dass die Erfolgskombi aus Menzel/Verkaik in „Die Eiskönigin 3“ erneut zum Zuge kommen wird. Wie lange ihr noch auf diesen Film warten müsst, erfahrt ihr dagegen schon jetzt im folgenden Artikel:

    8 (!) Jahre nach Teil 2 geht es weiter: Kinostart von "Die Eiskönigin 3" bestätigt
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