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    "Alter, verpiss dich": Darum schießt George Clooney gegen Quentin Tarantino
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

    In „From Dusk Till Dawn“ spielten sie Brüder, beste Freunde werden George Clooney und Quentin Tarantino wohl nicht mehr. Mit überraschend scharfen Worten teilte der „Ocean's Eleven“-Star zuletzt nämlich gegen den Kult-Regisseur aus...

    Studiocanal

    In diesem Jahr waren George Clooney und Brad Pitt endlich mal wieder Seite an Seite zu sehen – im exklusiv auf AppleTV+ startenden „Wolfs“. Dafür rührten die beiden guten Freunde mächtig die Werbetrommel und gaben dem Magazin GQ zusammen ein ausführliches Interview. In einem Teil davon geht es um die Zusammenarbeit mit verschiedenen prägenden Regisseuren. Journalist Zach Baron wundert sich dabei, dass Quentin Tarantino so viele Filme mit Pitt, aber keine mit Clooney dreht: „Wenn ich du wäre, George, würde ich sagen: ‚Quentin, ich bin doch hier!‘“, hakt er beim einst mit der TV-Serie „Emergency Room“ bekannt gewordenen Star nach, ob ihn das nicht wurmt.

    Zuerst versucht Clooney diplomatisch zu bleiben. Er habe ja mit „From Dusk Till Dawn“ einen Film mit Tarantino gemacht, dabei spielten sie sogar Brüder. Doch nach Pitts Anmerkung, dass Tarantino „darin ziemlich gut war“, setzt Clooney schon den ersten Seitenhieb mit der Korrektur: „Er war darin okay.“

    "Quentin hat neulich Mist über mich erzählt!"

    Daran anschließend holt er weiter aus, warum er gerade nicht so gut auf Tarantino zu sprechen ist: „Quentin hat neulich Mist über mich erzählt, also bin ich ein bisschen genervt von ihm.“ Laut der Erzählung von Clooney habe Tarantino in einem Interview über Filmstars geredet. Als er vom Interviewer gefragt wurde, was mit George Clooney sei, soll Tarantino geantwortet haben, dass der kein Filmstar sei. Der Beweis: „Nenn mir einen Film von ihm seit dem Millennium.“

    Gerade diese zeitliche Einordnung hat Clooney mächtig auf die Palme gebracht: „Seit dem Millennium? Das ist doch praktisch meine ganze verdammte Karriere“, so Clooney im Doppel-Interview mit GQ.

    Daher sei seine Einstellung zu Tarantino gerade: „Jetzt denke ich mir: Okay, Alter, verpiss dich. Es macht mir nichts aus, ihm einen Spruch zu drücken. Er hat mir auch einen gedrückt.“ (im Original klingt die Passage mit „Now I’m like: All right, dude, fuck off. I don’t mind giving him shit. He gave me shit“ noch etwas drastischer).

    Ist George Clooney ein echter Filmstar?

    Wir konnten leider nicht genau herausfinden, auf welches angebliche Interview mit Tarantino sich Clooney in seiner Replik bezieht. Der „Pulp Fiction“-Regisseur sprach zwar vor einer Weile im Podcast „2 Bears, 1 Cave“ mit Tom Segura ausführlich über den Star-Status in Hollywood, doch er erwähnte dabei Clooney nicht.

    Er sprach nur – was damals auch für große Schlagzeilen sorgte – „Marvel-Stars“ den Status als „Stars“ ab. Denn nicht die Schauspieler hinter Captain America oder Thor seien hier die Stars, sondern die berühmten Comic-Figuren. Als Gegenstück erwähnt er hier nur Sandra Bullock, die ein Star sei, weil die Leute für sie ins Kino gehen.

    Wenn man nur auf Blockbuster schaut, könnte man übrigens durchaus hinterfragen, ob George Clooney ein Star ist. Schließlich spielt er außerhalb der „Ocean's“-Reihe kaum in richtig großen Kino-Hits mit. „Gravity“, Clooneys größter Erfolg an den Kinokassen, ist noch eine seltene Ausnahme, der aber dann eher von der gerade erwähnten Sandra Bullock getragen wird.

    Doch Clooney ist einer der wenigen Schauspieler, der einen Film erst finanziert bekommt und dann erfolgreich macht. Gefällige Indie-Titel wie „The Descendants“ oder „Up In The Air“ spielten deutlich über 150 Millionen Dollar ein, weil sie mit Clooney als Zugpferd auch Mainstream-Appeal bekamen.

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    Dass Clooney gerade die angebliche Aussage „seit dem Millennium“ nervt, ist da auch verständlich. Denn der Schauspieler hatte zwar in den 90er-Jahren bereits Kinorollen wie in „From Dusk Till Dawn“, „Out Of Sight“ oder dem viel geschmähten „Batman & Robin“ (den er selbst so sehr hasst, dass er alles tut, damit seine Familie ihn nie zu Gesicht bekommt).

    Doch erst mit der Jahrtausendwende gelang es ihm wirklich, sich komplett von seiner TV-Vergangenheit als Fanliebling bei „Emergency Room“ zu lösen und mit einer Reihe unterschiedlicher Filme wie den Kassenerfolgen „Der Sturm“ und „Ocean's Eleven“ sowie den Indie-Lieblingen „O Brother, Where Art Thou?“ und „Solaris“ endgültig im Kino zu etablieren. Ab hier startete seine Karriere auf der Leinwand so richtig durch.

    Mittlerweile macht sich Clooney auf der Leinwand zwar sehr rar, aber er ist einer der wenigen Schauspieler, den man quer durch die Generationen kennt und der selbst Menschen ein Begriff ist, die nur selten ins Kino gehen.

    Er ist also wirklich ein Filmstar – und wir gehen auch davon aus, dass dies Quentin Tarantino so sieht. Der hat übrigens noch nicht auf die Seitenhiebe reagiert – trotz zahlreicher Anfragen von US-Medien. Dass der „Jackie Brown“-Regisseur Clooney für seinen aktuell in Entwicklung befindlichen letzten Film besetzt, ist aber dann doch eher unwahrscheinlich...

    Während man Clooneys Worte an Tarantino noch als Frotzeln deuten kann, hasst er einen anderen Star-Regisseur wirklich so richtig. Um wen es geht, erfahrt ihr im folgenden Artikel:

    "Ein miserabler Kerl, der dir das Leben zur Hölle macht": George Clooney will nie mehr mit Christian Bales Lieblingsregisseur arbeiten

    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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