Heimkino-Highlight: Dieses Meisterwerk ist einer der besten Abenteuerfilme aller Zeiten – jetzt erstmals auch in 4K!

Was lange währt, wird endlich gestochen scharf: Jetzt ist es möglich, sich einen der besten Abenteuerfilme der Geschichte in einer Bild- und Tonqualität fürs Heimkino zu sichern, die diesem Filmklassiker gebührt. Denn nach mehreren Verschiebungen kam kürzlich die 4K-Auswertung des mit malerischen Farben, unvergesslichen Dialogen und immensem Charme aufwartenden Meisterwerks „African Queen“ heraus.

Der mit den Leinwandlegenden Katherine Hepburn und Humphrey Bogart besetzte, einflussreiche Meilenstein wurde für diese Veröffentlichung aufwändig restauriert. Zusätzlich zu seiner Auswertung in neuem Glanz bekommt er informatives Bonusmaterial über seine spektakulären Dreharbeiten spendiert. Diese Woche ist die limitierte Special Edition von „African Queen“ in 4K erschienen!

"African Queen": Mit dem kleinen Flussdampfer ab ins große Abenteuer

Deutsch-Ostafrika im Ersten Weltkrieg: Der knurrige Flussdampferkapitän Charlie Allnutt (Humphrey Bogart) versorgt mit seiner „African Queen“ wacker und einsam eine kleine Siedlung. Doch als diese zerstört wird, hat er die nunmehr obdachlose Methodistin Rose Sayer (Katharine Hepburn) mit an Bord. Fortan zanken sie sich aufgrund ihrer grundverschiedenen Lebensauffassungen und schippern in immer härtere, abenteuerlichere Prüfungen – da könnte man sich fast ineinander verlieben, wäre da nicht die ständige Lebensangst im Weg...

„African Queen“ ist einer von vielen Filmen, die beweisen, dass Klassiker nicht auf Anhieb als solche zu erkennen sind: Der Abenteuerfilm wurde seinerzeit zwar von der Filmpresse insbesondere aufgrund seines Casts und seiner Produktionswerte positiv aufgenommen – und er war auch ein Kassenschlager. Allerdings musste sich sein zeitlos-intensiver Charme erst über Jahre hinweg herauskristallisieren, um die volle Wirkkraft des Films als Ausnahmeabenteuer zu offenbaren.

So wirken die vier Oscar-Nominierungen für „African Queen“ rückblickend etwas wenig: Neben Regisseur John Huston und dem zentralen Duo Bogart & Hepburn wurde allein das von Huston und James Agee verfasste Drehbuch nominiert. Eine Nominierung als bester Film blieb ebenso aus wie Anerkennungen für die nunmehr ikonischen Kostüme. Ebenso hätte auch die exotisches Flair weckende Kameraarbeit oder das beeindruckende Produktionsdesign eine Auszeichnung verdient – die in den britischen Studios gefilmten Sequenzen gehen schließlich nahtlos in das Material über, das vor Ort in Uganda und dem Kongo gedreht wurde.

Bei Bogart blieb es nicht allein bei einer Oscar-Nominierung – er gewann für „African Queen“ seinen einzigen Academy Award. Jahrzehnte später sollte sich das Abenteuer als Dauergast in Bestenlisten beweisen – das American Film Institute wählte es beispielsweise 1998 unter die 20 besten Filme der US-Kinogeschichte, außerdem kürte es Bogart und Hepburn zu den größten Hollywood-Leinwandstars aller Zeiten. Darüber hinaus ist „African Queen“ in den Top Ten des offiziellen FILMSTARTS-Rankings der stärksten Abenteuerfilme zu finden:

Angesichts der schillernden, ebenso einladenden wie einschüchternden Darstellung der Schauplätze und der punktgenau inszenierten Action-Passagen dürfte das kaum überraschen. Der stärkste Aspekt an „African Queen“ ist aber die hervorragende Dynamik zwischen den Hauptfiguren: Nicht nur, dass sich Hepburn und Bogart mimisch auf Augenhöhe begegnen und auf fabelhafte Weise die Bälle zuspielen (egal ob in dramatischen oder witzigen Momenten), auch ihre Rollen ergänzen sich fantastisch.

Die schrägen, mit Eifer ausgefochtenen Wortgefechte zwischen ihnen sorgen da für noch größere Schweißperlen als das schwüle Dschungelwetter. Und ebenso erzeugt die Frage, wann sie sich denn zusammenreißen werden, noch größere Spannung als die vielen Widrigkeiten, die sich ihnen in den Weg stellen.

Zahlreiche Filme versuchten seither, dieses mitreißende Mit- und Gegeneinander zwischen Rose und Charles respektive Hepburn und Bogart zu imitieren, ebenso wie die traumhaft-schöne Kameraarbeit, für die Jack Cardiff („Rambo 2“) zuständig war. Aber exakt so konnte bisher keiner diese Chemie und diesen Look imitieren – doch vielleicht wollt ihr nach der Sichtung der 4K-Edition von „African Queen“ eh lieber ein skandalträchtiges Epos bestaunen?

Dies ist eine überarbeitete Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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