Wie „Flashdance“ wohl unter der Regie von David Cronenberg geworden wäre? In einem Interview verriet der kanadische Regisseur, der für Filme wie „Die Fliege“, „Naked Lunch“ oder „Tödliche Versprechen“ bekannt ist, dass er auch den Kult-Tanzfilm von 1983 hätte inszenieren sollen. Doch der mittlerweile 81-Jährige hielt sich nicht für den Richtigen für den Job und lehnte das Angebot ab.
Darum lehnte David Cronenberg die Regie von "Flashdance" ab
Diese überraschende Anekdote erzählte der Filmemacher im Rahmen des Marrakech Film Festival am Sonntag gegenüber Variety. Im Rückblick auf seine bahnbrechende Karriere gab er im Interview mit dem Branchenblatt preis, dass die Produzenten von „Flashdance“, Don Simpson und Jerry Bruckheimer, ihn als Regisseur für den Film wollten: „Wirklich, ich weiß nicht, warum [sie] dachten, ich sollte es machen, und schließlich musste ich nein sagen – ich sagte zu ihnen: 'Ich werde euren Film zerstören, wenn ich Regie führe!'“
Wie der weitere Verlauf der Geschichte zeigt, übernahm am Ende Adrian Lyne die Regie und schuf den dritterfolgreichsten Film 1983 und einen Klassiker, der auch mit Preisen ausgezeichnet wurde: Der von Irene Cara gesungene Titelsong „Flashdance…What a Feeling“ bekam den Oscar für den besten Song. Der Film erhielt außerdem drei weitere Oscar-Nominierungen für Schnitt, Kamera und den Song „Maniac“. Für Hauptdarstellerin Jennifer Beals bedeutete der Film der große Durchbruch. Zudem heimste sie 1984 mit dieser Rolle eine Golden-Globe-Nominierung ein und wurde in demselben Jahr mit den Image Award ausgezeichnet.
Aber auch David Cronenberg blieb 1983 nicht untätig und schon gar nicht unerfolgreich: Er lieferte mit „The Dead Zone“ und „Videodrome“ gleich zwei Genrewerke ab, die heute Kultstatus genießen. Mit diesem Doppelschlag zementierte er seinen Ruf als Mitbegründer und Meister dieses Horrors. Er selbst bezeichnet seine eigene Arbeit in dem Variety-Interview stolz als „verdorben": „[Meine Filme wurden] angegriffen, weil sie schrecklich, dekadent und verdorben sind, was alles gute Dinge sind.“ Er fuhr fort: „Ich nannte mich den Baron des Blutes. Aber wenigstens habe ich nicht gesagt, dass ich der König bin – ich war sehr bescheiden.“
Cronenbergs aktueller Film „The Shrouds“ mit Vincent Cassel („Die drei Musketiere – D’Artagnan“), Diane Kruger („Aus dem Nichts“), Guy Pearce („The King's Speech“) und Sandrine Holt („Better Call Saul“) wurde im Mai 2024 beim Filmfestival von Cannes uraufgeführt. Wann der Film offiziell in Deutschland erscheint, ist noch nicht bekannt. Einen Trailer gibt es aber bereits: