Das Marvel Cinematic Universe ist ein noch nie dagewesenes Phänomen, vor dem man als Kinofan nur den Hut ziehen kann – ganz egal, ob man mit den Superhelden-Spektakeln am Ende etwas anfangen kann oder nicht. Dabei hat das MCU das Genre zwar sicherlich neu gedacht, doch keineswegs erfunden.
Von Sam Raimis „Spider-Man“-Trilogie mit Tobey Maguire über die „Blade“-Metzeleien mit Wesley Snipes bis hin zum „Punisher“ – zunächst mit Dolph Lundgren, danach unter anderem mit Thomas Jane –, fanden bereits lange vor sowie um die Jahrtausendwende so manche Comics den Weg auf die Kinoleinwand. Doch kein Film dürfte für das Superhelden-Kino so bedeutsam gewesen sein wie „Superman“ (1978) von Richard Donner.
Gemeinsam mit Hauptdarsteller Christopher Reeve schuf dieser vor bald 50 Jahren die Illusion, dass der Mann aus Stahl wahrhaftig fliegen kann – und so kaufte ihm das Publikum natürlich auch stets ab, dass er die Welt vor jeglichem Unheil zu bewahren weiß. Doch ein Mann, der sich von keiner noch so großen Herausforderung unterkriegen lässt, die ihm das Leben in den Weg stellt, ist auch Superman-Darsteller Christopher Reeve – der nun auch im Zentrum von „Super/Man: The Christopher Reeve Story“ steht. Ihr habt die preisgekrönte, im Oktober 2024 in den deutschen Filmtheatern gestartete Dokumentation im Kino verpasst? Dann könnt ihr sie ab sofort im Streaming nachholen:
„Super/Man“ ist ab sofort als digitale Kaufversion unter anderem bei Amazon Prime Video verfügbar. Nähere Details dazu, ab wann es den Film auch zu leihen sowie womöglich auch als Disc gibt, sind noch nicht bekannt. So oder so: Von uns gibt es eine uneingeschränkte Empfehlung – und das keineswegs nur für Superhelden-Enthusiasten.
"Super/Man": Mehr als nur ein ehrfürchtiges Denkmal
Ian Bonhôte und Peter Ettedgui sind bekannt für Dokus wie „Phönix aus der Asche“ (über die Paralympischen Spiele) und „Alexander McQueen“ (über den titelgebenden Modedesigner) und widmen sich in ihrem neusten Werk dem bewegten Leben von Ur-Superman Christopher Reeve. Als Kryptons berühmtester Bürger eroberte dieser in den späten 70ern einst ein Millionenpublikum – und kehrte in „Superman II - Allein gegen alle“ (1980), „Superman III - Der stählerne Blitz“ (1983) und „Superman IV - Welt am Abgrund“ (1987) gleich dreimal zurück. Doch wenige Jahre später war (fast) nichts mehr so wie früher:
„Super/Man“ beschäftigt sich nämlich nicht nur mit dem ersten Superstar des Comic-Kinos, sondern widmet sich vor allem auch dem Leben danach. Denn Reeve wurde 1995 bei einem Reitunfall beinahe aus dem Leben gerissen, saß fortan im Rollstuhl – und ließ sich aller Widrigkeiten zum Trotz dennoch nie unterkriegen.
Bonhôte und Ettedgui beleuchten den Hollywoodstar und Jetsetter Reeve, aber auch den liebevollen Ehemann und Vater sowie den abseits seiner DC-Paraderolle oft erfolglosen Schauspieler, den Promi, den Privatmensch, den Aktivisten – und liefern damit einen differenzierten Blick auf ein außergewöhnliches Leben. Das Ergebnis: „einer der emotionalsten und berührendsten Filme des Kinojahres“, wie FILMSTARTS-Autor Sidney Schering in unserer offiziellen Kritik (4,5 von 5 möglichen Sternen) schreibt.
In seinem Fazit beschreibt er den Film darüber hinaus als „mehr als nur ein ehrfürchtiges Denkmal über den Mann, der das Superheldenkino in neue Sphären schweben ließ“. Nicht weniger sehenswert ist übrigens auch die Doku über den an Parkinson erkrankten Michael J. Fox, die vor knapp einem Jahr exklusiv bei Apple TV+ erschienen ist. Mehr dazu erfahrt ihr hier:
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