In Ridley Scotts „Gladiator II“ ist die Figur Lucius einer der Rückkehrer*innen aus dem ersten Teil. Damals als Kind in „Gladiator“ von Spencer Treat Clark dargestellt, ist der Römer nun erwachsen, und wird von Paul Mescal gespielt. Eine solche Umbesetzung ist nicht ungewöhnlich – oft widmen sich Kinderdarsteller*innen später nicht mehr der Schauspielerei, oder es passt nicht vom Alter her, wenn eine Fortsetzung zum Beispiel nur ein paar Jahre später gedreht wird.
Bei „Gladiator II“ sind aber satte 24 Jahre seit dem ersten Teil vergangen, Spencer Treat Clark ist mit seinen aktuell 37 Jahren also schon mal nicht ganz im falschen Alter. Im Film selbst sind 16 Jahre vergangen. Außerdem ist Spencer Treat Clark hauptberuflich Schauspieler (u. a. „Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D.“, „Salem's Lot - Brennen muss Salem“) und sieht von seiner Physis so aus, dass man ihm mit einigem Training – wie es auch Paul Mescal durchlaufen musste – durchaus den Part als gestählter Gladiator abnehmen könnte.
Doch natürlich zählen noch weitere Faktoren für ein Casting als einfach nur, dass jemand ein Schauspieler im passenden Alter ist. Zum einen ist das mit dem „passenden Alter“ nämlich doch nicht ganz richtig – Ridley Scott wollte für „Gladiator II“ einen jüngeren Schauspieler, jemand „Neuen und Frischen“, wie er Deadline verriet. Paul Mescal ist 28 Jahre alt, also tatsächlich ungefähr so alt wie der Lucius im Film. Und so kann er dann auch in einem möglichen „Gladiator 3“ immer noch einen jüngeren Erwachsenen spielen, während Spencer Treat Clark bis dahin wahrscheinlich die 40 überschritten hat.
"Gladiator 3" spielt "nicht mehr in der Arena": Das sind Ridley Scotts Pläne nach dem Ende von "Gladiator 2"Nicht zu vergessen ist auch die Star-Power, die man sich mit dem Hauptdarsteller eines großen Blockbusters ins Haus holen will und der die Kassen zum Klingeln bringen soll. „All Of Us Strangers“-Darsteller Mescal ist derzeit ein heiß gehandelter Shooting-Star in Hollwood, um den sich die Casting-Verantwortlichen reißen – diesen Star-Status genießt Spencer Treat Clark nicht.
So reagiert Spencer Treat Clark auf das Casting von Paul Mescal
Was aber sagt der frühere Lucius-Darsteller selbst dazu, dass er nicht für die Fortsetzung zurückkehren konnte? Er sieht es sportlich. In einem Interview mit dem People Magazine noch vor Kinostart von „Gladiator II“ erklärte Spencer Treat Clark, dass es ihn überrasche, dass ihn so viele Menschen überhaupt noch mit „Gladiator“ in Verbindung bringen. Es sei fast 25 Jahre her, und das würden „die Menschen vergessen“:
„Für mich fühlt sich das an wie vor 25 Jahren, aber für manche Menschen, die mich heute als Erwachsener sehen, ist es immer noch ‚Oh Mein Gott, wirklich. Du warst Lucius in ‚Gladiator‘. Das ist verrückt.
Er habe nur Gutes von dem Film gehört und Paul Mescal leiste großartige Arbeit, ergänzte der Schauspieler: „Ich freue mich sehr darauf, den Film zu sehen, und was Paul zu ihm beiträgt.“ Anschauen kann sich der US-Amerikaner das Blockbuster-Spektakel ab sofort im Kino, denn in Nordamerika startet „Gladiator II“ am heutigen 22. November. In den deutschen Kinos ist er bereits seit dem 14. November zu sehen – und wie er uns von FILMSTARTS gefallen hat, könnt ihr in der „Gladiator 2“-Kritik von Chefredakteur Christoph Petersen nachlesen.
Es gibt sogar drei Lucius-Darsteller
Und übrigens: Spencer Treat Clark ist natürlich trotzdem in „Gladiator II“ zu sehen, denn im Film werden Rückblenden aus dem originalen „Gladiator“ mit Lucius als Kind gezeigt. Spannend dabei ist, dass sogar noch ein dritter Lucius-Darsteller mitmischt. Denn in den Rückblenden sind auch neu gedrehte Szenen zu sehen, die zeigen, wie es mit dem kleinen Lucius weiterging, nachdem sein Vater Maximus - von der Elternschaft erfährt Lucius aber erst in „Gladiator II“ – in der Arena getötet wurde.
In den neu gedrehten Szenen mit dem jungen Lucius ist Alfie Tempest in der Rolle zu sehen. Er war als Kinderdarsteller bisher in der Miniserie „Bodies“ und in der gefeierten Weltkriegs-Serie „Masters Of The Air“ dabei, außerdem sprach er eine Rolle in „Guillermo Del Toros Pinocchio“.
Wenn ihr wissen wollt, was laut Ridley Scott für den Wahnsinn seiner Kaiser-Figuren in der „Gladiator“-Reihe mitverantwortlich ist, dann schaut doch mal in diesen Artikel rein:
Schlechte Väter? Syphilis? Das ist laut Ridley Scott der wahre Grund, warum die Kaiser in "Gladiator 2" verrückt sind