Klar, es ist das Wissenschaftler-Trio bestehend aus Dr. Alan Grant (Sam Neill), Dr. Ellie Sattler (Laura Dern) und Dr. Ian Malcolm (Jeff Goldblum), das neben den Dinosauriern im Zentrum von „Jurassic Park“ steht. Doch für Regisseur Steven Spielberg war die wichtigste Figur eingentlich eine andere: Multimilliardär John Hammond, Gründer jenes Biotechnik-Unternehmens, das die Reanimierung der Urzeittiere möglich macht.
Spielberg wollte unbedingt Richard Attenborough für den Part, der sich allerdings zum damaligen Zeitpunkt bereits 14 Jahren von der Schauspielerei zurückgezogen hatte, um sich seiner Regie-Karriere zu widmen (u.a. drehte er 1982 das achtfach oscarprämierte Historien-Epos „Gandhi“). Tatsächlich war er auch gerade mit der Arbeit an seinem Biopic „Chaplin“ (1992) beschäftigt, doch Spielberg setzte seine ganze Überredungskunst ein und wendete sich mit folgenden Worten an den Schauspiel-Veteranen (via AlloCiné):
„Ich sehe nicht, wie ich jemanden für ‚Jurassic Park‘ engagieren könnte, solange kein Darsteller für John Hammond ausgewählt wurde. Es ist die Hauptrolle und ich sehe niemanden außer dir, der sie spielen könnte.“
Attenborough sagte zu – und lobte Spielberg seinerseits als Genie. Damit hat er natürlich völlig Recht, und wie brillant Spielberg tatsächlich ist, zeigt sich nicht nur im meisterlichen Spannungsaufbau oder in der klugen Kombination aus praktischen und digitalen Effekten: Auch ein paar eher unscheinbare Details, die einem möglichweise erst bei der zehnten Sichtung ins Auge fallen, geben einen Hinweis darauf, wie viel Mühe Spielberg in seinen Dino-Blockbuser investiert hat.
Obwohl Hammond anfangs vorgibt, alles im Griff zu haben, und auf jede skeptische Nachfrage eine Antwort parat hat, wächst schon früh der Verdacht, dass er eigentlich keine Ahnung hat, was er tut – und die Eröffnung eines Parks mit prähistorischen Monstern, dazu noch ohne wirklich überzeugendes Sicherheitskonzept, gelinde gesagt keine sonderlich gute Idee ist. Um zu illustrieren, wie planlos Hammond tatsächlich vorgeht, geht Spielberg allerdings zum Teil äußerst subtil vor:
So serviert er Ellie und Grant in einer frühen Szene Champagner – und obwohl wir gut sehen können, dass Champagnergläser für ihn in der Küche griffbereit sind, entscheidet er sich dafür, den edlen Tropfen in Whiskygläsern zu servieren. Und nein, völlig egal ist das nicht: Die klassische Champagnerflöte trägt ihre Form, um die Perlenbildung zu unterstützen und den Verlust der Kohlensäure zu minimieren. Hammond weiß also schlicht nicht, was er tut – was bekanntlich auch auf deutlich gewichtigere Aspekte zutrifft und schon wenige Szenen später Menschenleben kosten wird!
Kein Blockbuster ist makellos, und so hat sich trotz aller Durchdachtheit auch in „Jurassic Park“ der eine oder andere Fehler eingeschlichen. Über einen ganz besonders auffälligen lest ihr im folgenden Artikel:
Wenn ihr "Jurassic Park" bei 109 Minuten und 10 Sekunden stoppt, seht ihr die Dinosaurier mit anderen Augen!Ein ähnlicher Artikel ist zuvor bereits auf unserer französischen Schwesternseite AlloCiné erschienen.
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