Brad Pitt ist einer der größten Hollywood-Stars überhaupt, doch schon in früheren Tagen hat der mittlerweile 60-Jährige mit seinem Status gehadert (mehr dazu in diesem Artikel). Aus diesem Grund traf der Oscar-Preisträger („Once Upon A Time... In Hollywood“) vor etwa 20 Jahren eine Entscheidung, die seine Karriere in eine neue Richtung lenkte:
Statt sich in erster Linie für Blockbuster verpflichten zu lassen, die ihm zwar Ruhm und Geld einbringen, von denen er aber eigentlich nicht überzeugt ist, konzentrierte er sich vermehrt auf kleinere Projekte wie „Babel“, „Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford“ oder „The Tree Of Life“. Keines dieser Werke war ein Kassenhit, dafür gab es Preise und herausragende Kritiken. Und Pitt hatte das Gefühl, an Filmen mitzuwirken, auf die er stolz sein konnte.
Tatsächlich gab es für diesen Wandel auch einen konkreten Auslöser: 2004 spielte Pitt die Hauptrolle in „Troja“. Zwar war Wolfgang Petersens Sandalen- und Schlachten-Epos mit einem weltweiten Einspielergebnis von 497,4 Millionen US-Dollar ein großer Box-Office-Erfolg, doch Pitt hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass ihm der Film nichts bedeutet und er sich sogar unwohl damit fühlt. Erst recht, da er für „Troja“ ein anderes Angebot sausen ließ, von dem er eigentlich weit überzeugter war.
Brad Pitt wollte "Troja" eigentlich nicht drehen
Im Interview mit der New York Times sprach Pitt erstaunlich offen über diese Phase (via Far Out Magazine): „Es ergab sich eine andere interessante Gelegenheit, und stattdessen wurde mir eingeredet: ‚Nein, du musst ‚Troja‘ machen. Zu deinem Kunstprojekt kannst du später kommen.‘“
Pitt verriet auch, um welchen Film es ging: „Es gab diesen entscheidenden Film, den ich nie drehen konnte, einen Film der Coen-Brüder [den Regisseuren von u.a. ‚Fargo‘ und ‚No Country For Old Men‘, Anm. d. Red.] namens ‚To The White Sea‘. Wir hatten die Gelegenheit dazu, und dann wurde er eingestellt.“
Pitt hätte in der Adaption des gleichnamigen Romans von James Dickey (der hierzulande den Titel „Flucht zum weißen Meer“ trägt) einen amerikanischen Soldaten gespielt, der während des Zweiten Weltkriegs mit dem Fallschirm hinter den feindlichen Linien in Tokio landet und verzweifelt versucht, der Stadt zu entkommen. Doch aufgrund von Budgetproblemen und der Skepsis des Studios angesichts des düsteren Stoffes wurde das Projekt schließlich eingestampft – gut möglich, dass die Zusage eines Hochkaräters wie Brad Pitt etwas daran hätte ändern können!
„Diese Erfahrung hat mich wirklich dazu gebracht, von nun an nur noch meinem Bauchgefühl zu folgen“, so der Schauspieler. „Ich habe die Entscheidung getroffen, nur noch in Qualitätsgeschichten zu investieren, in Ermangelung eines besseren Begriffs. Das war eine deutliche Veränderung, die zu all den Filmen des darauffolgenden Jahrzehnts führte.“ 2009 kam Pitt immerhin trotzdem noch mit Joel und Ethan Coen zusammen – auch wenn es sich bei der Komödie „Burn After Reading“ um einen deutlich leichteren Stoff handelte!
Welcher Film für eine „Fight Club“-Reunion sorgen sollte, Pitt aber stattdessen beinahe vor Gericht brachte, erfahrt ihr im folgenden Artikel:
"Es war ein Fiasko": In diesem Thriller sollte es zur "Fight Club"-Reunion kommen – stattdessen brachte er Brad Pitt fast vor Gericht!