Nur 32 Prozent der bei der Kritikensammelseite Rotten Tomatoes gelisteten Besprechungen zu „Red One - Alarmstufe Weihnachten“ fallen positiv aus. Und auch bei FILMSTARTS ist die vorweihnachtliche Buddy-Komödie mit 1,5 von 5 Sternen nicht gut weggekommen. Einig sind sich viele, dass der Film vor allem visuell nicht viel hermacht – und das bei einem Budget von sage und schreibe 250 Millionen Dollar.
Das dürfte nicht zuletzt daran liegen, dass ein beträchtlicher Teil dieser Summe wohl in die Taschen der Stars Chris Evans und vor allem Dwayne Johnson geflossen ist. Und angeblich soll Johnson auch durch mutmaßlich unprofessionelles Verhalten am Set dafür gesorgt haben, dass die Kosten noch weiter gestiegen sind. Dazu hat der Action-Star nun höchstpersönlich Stellung bezogen...
"Ja, das passiert"
Wie die Website The Wrap bereits im Frühjahr 2024 von an der „Red One“-Produktion beteiligten Insidern erfahren haben will, soll Dwayne Johnson regelmäßig zu spät (angeblich bis zu acht Stunden) und gelegentlich sogar überhaupt nicht zum Dreh erschienen sein. Die daraus resultierenden logistischen und terminlichen Probleme sollen das Studio laut The Wrap 50 Millionen Dollar gekostet haben. Weiter wurde ausgeführt, dass Johnson sich geweigert haben soll, auf die normalen Toiletten am Set zu gehen, sondern stattdessen in Flaschen gepinkelt hätte, die dann jemand aus seinem Team oder der Filmcrew hätte wegräumen müssen.
Und tatsächlich hat der Schauspieler in einem Interview mit dem Magazin GQ nun im Grunde alles davon zugegeben. „Ja, das passiert“, erklärte der 52-Jährige, als er nach seiner besonderen Urinier-Methode beim Dreh gefragt wurde. Ebenso gestand er auch sein Zuspätkommen am Set, nannte den Ausgangsbericht von The Wrap und die ganze Kontroverse aber nichtsdestotrotz „Bullshit“, da die Details übertrieben seien: „Ja, auch das passiert. Aber nicht in diesen Ausmaßen. Das waren wilde Zahlen. Das ist verrückt. Lächerlich“, so Johnson zu den Vorwürfen.
Johnson sei es wichtig, zu seinen Fehlern zu stehen und die Dinge persönlich richtigzustellen, wo es nötig ist: „Ich habe es schon tausendmal gesagt: ,Hey, ich bin hier. Kommt und fragt mich und ich werde euch die Wahrheit sagen.‘“
Wirft auch ein neues Licht auf den "Fast & Furious"-Streit mit Vin Diesel
Doch selbst wenn der von The Wrap vermeldete Umfang von Dwayne Johnsons regelmäßigen Verspätungen beim Dreh von „Red One“ (und auch schon bei früheren Produktionen) nicht zutreffen sollte, werfen die Vorwürfe zu seinem Verhalten bei der Arbeit durchaus auch ein neues Licht auf seine öffentlich ausgebreiteten Streitigkeiten mit Vin Diesel bei den „Fast & Furious“-Filmen vor einigen Jahren. Denn Johnsons Beschwerden zu seinem Co-Star könnte man heute womöglich an ihn selbst richten.
Damals stellte er sein angebliches eigenes Verhalten dem von ihm angeprangerten Benehmen von Vin Diesel mit folgenden Worten gegenüber: „Meine Philosophie ist, jeden Tag zur Arbeit zu gehen. Jeden wie einen gleichberechtigten Partner zu betrachten. Und die Studios wie gleichberechtigte Partner zu betrachten. Und jeden in der Crew, egal wo, als gleichberechtigten Partner zu betrachten – mit Respekt und Demut. Es geht darum, den Prozess zu respektieren und jeden Menschen, der genauso viel Zeit und Schweiß – wenn nicht sogar mehr – in die Arbeit investiert. Und ich glaube, es war mir immer wichtig, jemandem in die Augen schauen zu können. Und Versprechen einzuhalten.“
Ob wir eines Tages noch eindeutig erfahren, wie viel von dieser Philosophie bei „Red One“ tatsächlich noch übriggeblieben ist, und ob die ganze Geschichte dem Erfolg des Films im Wege stehen wird, bleibt abzuwarten. Nachdem dem Fantasy-Actioner im Vorfeld eine Bruchlandung an den Kinokassen prognostiziert wurde, ist er international stärker gestartet als gedacht, wie ihr im nachfolgenden Artikel nachlesen könnt. Wie er sich auf seinem wichtigen Heimatmarkt schlägt, erfahren wir derweil ab diesem Wochenende mit dem noch ausstehenden US-Kinostart.
Bereits als Flop verschrien: 250 Millionen Dollar teure Action-Komödie mit Dwayne Johnson überrascht an den deutschen Kinokassen