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    20 Millionen Dollar für nichts: Dieser Fantasy-Film landete trotz Brendan Fraser und einer absoluten Hollywood-Ikone auf dem Müll!
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Kaum etwas ist über „Big Bug Man“ bekannt, einen animierten Superhelden-Film mit Brendan Fraser und Marlon Brando in seiner letzten Rolle. Was hat es mit dem verschollenen Film auf sich? Und werden wir ihn jemals zu sehen bekommen?

    Milan Friedrich

    Bevor ihm mit „The Whale“ vor zwei Jahren ein oscargekröntes Comeback gelang, lag die Karriere von Brendan Fraser lange brach. Der Schauspieler hatte mit Depressionen zu kämpfen, und fast die gesamten 2010er Jahre hindurch blieben die Rollenangebote aus – bevor er 2020 eine Nebenrolle in Steven Soderberghs Thriller „No Sudden Move“ bekam, war Fraser jahrelang ausschließlich in B-Filmen und einzelnen Serienfolgen zu sehen.

    Auch die Karriere von Marlon Brando befand sich in seinen letzten Jahren in einer andauernden Abwärtsspirale: Die Schauspiel-Legende („Der Pate“, „Apocalypse Now“) hatte starke gesundheitliche Probleme, und auch Brandos Ruf war nicht mehr der beste. Im Ergebnis ist er in den 90er Jahren nur noch sporadisch in Filmen aufgetreten, bevor er 2001 im Heist-Thriller „The Score“ seine vermeintlich letzte Leinwandrolle spielte (mehr dazu in diesem Artikel). Seine wirklich finale Rolle nahm er allerdings erst drei Jahre später an – kurz vor seinem Tod.

    Neben Brendan Fraser bekam auch Marlon Brando eine Sprechrolle im Animationsfilm „Big Bug Man“, einem Projekt von Bob Bendetson und Peter Shin, die zuvor als Autoren und Regisseure bei den „Simpsons“ oder „Family Guy“ fungierten. Beide arbeiteten für Fox Animation und wollten für die neu gegründete Produktionsfirma von Bendetson und Produzent Stuart Black ihren ersten Kinofilm inszenieren. Sehr wahrscheinlich habt ihr aber noch nie etwas von „Big Bug Man“ gehört – denn bis heute war der Film noch nie irgendwo zu sehen...

    Brendan Fraser als Superheld

    Fraser sollte die Hauptrolle sprechen: Howard Kind, der in einer Süßwarenfabrik arbeitet, von einem Käfer gebissen wird und daraufhin ähnlich wie Spider-Man zum titelgebenden Superhelden mutiert (über welche Kräfte er genau verfügt, ist leider nicht bekannt). Brando wiederum war ursprünglich für die Rolle des Nicholas Dunderbeck vorgesehen: einem korrupten Firmenboss, den die Macher nach seiner ikonischen Rolle als Don Corleone modellierten.

    Doch Brando wollte lieber eine andere Figur sprechen. Er bestand darauf, die Stimme von Mrs. Sour zu übernehmen – eine Figur, die der ausführende Produzent Gabriel Grunfeld als „lustige, bissige alte Dame“ und „eine Art fieser Willy Wonka“ beschrieb! „Brando wollte schon seit Jahren eine alte Dame in einem Zeichentrickfilm spielen“, erzählte Bendetson 2004 in einem Interview mit The Guardian. Deshalb soll der gealterte Schauspieler trotz Diabetes, Fettleibigkeit und Atemproblemen seine gesamte Restenergie in den Film gesteckt haben.

    Laut Bendetson und Grunfeld nahm Brando seinen Text mit Kleid, Handschuhen, blonder Perücke und Make-up vor seinem Haus auf, um wirklich in der Rolle zu sein. Im selben Guardian-Interview zitierte Grunfeld den zweifachen Oscar-Preisträger wie folgt: Mit der Rolle der Mrs. Sour habe Brando „den größten Spaß“ gehabt, seit er im Jahr 1953 Julius Caesar spielte! Nur drei Wochen nach den Aufnahmen verstarb Brando an einer Lungenfibrose.

    Was ist mit "Big Bug Man" geschehen?

    Damals wurde erwartet, dass der 20 Millionen Dollar teure „Big Bug Man“ spätestens bis 2006 einen Kinostart bekommen würde – doch der blieb aus. Die Veröffentlichung wurde zuerst auf 2007 und dann auf 2008 verschoben, bis der Film irgendwann ganz in der Versenkung verschwand. 2022 äußerte sich Synchronsprecherin Marice Tobias, die bei dem Projekt eng mit Brando zusammenarbeitete, gegenüber der Vice zu dem Thema: Sie vermutete, dass die ständigen Verzögerungen auf den „gewagten Tonfall“ des Films zurückzuführen seien – und zog Vergleiche mit der politisch unkorrekten Zeichentrickserie „South Park“.

    Doch ansonsten weiß man nicht viel über den Film. Weder, was genau in ihm passiert, noch, ob er jemals fertiggestellt wird. Außer einem Plakat, Storyboards und einzelnen Promo-Bildern existiert kein Material zu „Big Bug Man“. Hier seht ihr das Poster zum Film:

    Zu Studio-Free Studios
    Zu "Big Bug Man" existiert kaum mehr als dieses Plakat.

    Gerüchten zufolge könnte Brando seine Synchonarbeit aufgrund der fortgeschrittenen gesundheitlichen Einschränkungen vorzeitig beendet haben, doch auch dazu sind keine Details bekannt. Genauso wenig weiß man, ob Brendan Fraser seinen Part überhaupt jemals aufgenommen hat.

    Kurz nach Brandos Tod gab es einen CNN-Bericht zu seinem Ableben, in dem auch „Big Bug Man“ eine Rolle spielt – und in dem Brando für wenige Sekunden in seiner Rolle der Mrs. Sour zu hören ist. Der bisher einzige Ausschnitt aus dem Film, der an die Öffentlichkeit gelangte. Hier könnt ihr euch den Clip ansehen:

    Und wenn ihr wissen wollt, warum genau es mit der Karriere von Brendan Fraser damals auf dem absoluten Hollywood-Zenit so plötzlich steil bergab gegangen ist, dann empfehle ich euch unbedingt den folgenden Artikel von meinem Kollegen Björn Becher, der das alles noch mal im Detail aufgeschlüsselt hat:

    Wie Verletzungen, Operationen und eine Laminektomie Brendan Frasers Karriere fast ruinierten - in "The Whale" feiert er sein Mega-Comeback
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