„Joker“ war anno 2019 ein unglaublicher Überraschungshit: Der riesige Hype um den DC-Film mit Joaquin Phoenix sorgte für einen sensationellen Start und ein weltweites Einspielergebnis von 1,08 Milliarden Dollar. Angesichts dieser Zahlen war eine Fortsetzung schnell ausgemachte Sache. Doch dass es diese schwer haben würde, an den Erfolg des Vorgängers anzuknüpfen, stand spätestens dann fest, als klar war, dass „Joker 2“ ein Musical wird. Und das hat sich nun auch nach dem Kinostart von „Joker: Folie À Deux“ (so der offizielle Titel) bestätigt.
„Joker 2“ hat am Startwochenende weltweit 121,1 Millionen Dollar eingespielt, davon 40 Millionen in den USA. In Deutschland wurden gut 422.000 Tickets verkauft. Das hört sich alles erstmal nicht schlecht an, verblasst aber neben den Zahlen des ersten „Joker“, der 2019 mit mehr als 235 Millionen Dollar startete. Und es ist auch am Budget des Films gemessen eine Enttäuschung – die sich wohl in einen ordentlichen Flop ausweiten dürfte.
Denn „Joker: Folie À Deux“ hat zwischen 190 und 200 Millionen Dollar gekostet und somit ein Vielfaches des zwischen 55 und 70 Millionen Dollar teuren ersten Teils. Deswegen müsste die Fortsetzung laut gängiger Hollywood-Faustregel mindestens 400 Millionen Dollar einspielen, um an den Kinokassen in die Gewinnzone vorzustoßen – doch das dürfte schwierig werden.
Schließlich sind dieses Mal nicht nur die Kritiken zum Film schlechter, die Review-Sammelseite Rotten Tomatoes etwa wertet nur schwache 33 Prozent der 266 Kritiken als positiv, im Gegensatz zu sehr soliden 68 Prozent bei „Joker“. Vor allem kommt „Joker 2“ auch beim Publikum, das den überragenden Erfolg des ersten Teils ermöglicht hatte, wesentlich schlechter an, um es mal vorsichtig auszudrücken.
Harsche Reaktionen vom Publikum
So schreibt das US-Branchenmagazin Deadline etwa, dass „Folie À Deux“ in den USA massiv abgestraft wurde, wie etwa der schlechte CinemaScore mit der Note D (entspricht einer deutschen 4) zeigt. Dabei scheint es sich tatsächlich um den schlechtesten (!) CinemaScore zu handeln, den je ein Superheldenfilm erhalten hat – inklusive solcher von Fans und Fachpresse verrissener Filme wie „Catwoman“ oder „Fantastic Four“ von 2015.
Der CinemaScore ist eine Publikumsbefragung nach Vorstellungen in den US-Kinos und bildet anders als bei Seiten wie FILMSTARTS oder der IMDb nicht nur die Meinung von eingefleischten Filmfans, sondern auch die des regulären Publikums ab. Doch auch die User-Wertung etwa hier bei FILMSTARTS.de ist mit 2,6 von 5 Sternen wesentlich niedriger als beim ersten Film.
Angesichts der schwachen Kritiken, der mangelnden Begeisterung beim Publikum und des dieses Mal offenbar größtenteils ausbleibenden Hypes dürfte es für „Joker 2“ schwer werden, noch über die 400-Millionen-Dollar-Marke an den weltweiten Kinokassen zu kommen.
"Die Schule der magischen Tiere 3" schlägt "Joker 2"
Auch in Deutschland sind die 422.000 verkauften Tickets von „Joker 2“ übrigens nicht mal halb so viele wie bei „Joker“, der damals zum Start mehr als 940.000 Menschen in die Kinos lockte. Somit muss sich die DC-Fortsetzung auch gegenüber einem anderen Sequel geschlagen geben und zwar „Die Schule der magischen Tiere 3“.
Nachdem schon am Startwochenende mehr als 582.000 Tickets für die Fantasy-Fortsetzung verkauft wurden, waren es am zurückliegenden Wochenende noch einmal mehr als 562.000. Damit haben Teil 3 der „Magischen Tiere“ nun bereits mehr als eine Million Kinder und Eltern gesehen. Auf Platz 3 landete mit „Der wilde Roboter“ (207.000 Besucher*innen) ein weiterer Neuzugang.
Habt ihr euch übrigens schon die ganze Zeit gefragt, warum „Joker 2“ eigentlich „Folie À Deux“ heißt? Die Antwort gibt es in dem nachfolgenden Artikel:
Darum heißt "Joker 2" "Joker: Folie À Deux": Der Titel des Sequels erklärt