Jim Carrey ist den meisten Kino-Zuschauer*innen vor allem als der gummigesichtige Komiker aus Filmen wie „Die Maske“ oder „Dumm und Dümmer“ bekannt. Doch ihn darauf zu reduzieren, würde zu kurz greifen:
Schließlich widmete sich Carrey mit „Die Truman Show“, „Der Mondmann“ oder „Vergiss mein nicht“ auch dramatischen Stoffen zu (was mit zwei Golden-Globe-Auszeichnungen belohnt wurde), dazu kommen Ausflüge ins Thriller-Genre wie „Number 23“.
Und dann gibt es noch einen Film, der in Carreys Filmografie bis heute gern übersehen wird, obwohl sich der 62-Jährige damit auf für ihn völlig neues Terrain wagte: „The Majestic“, der 2001 unter der Regie von Frank Darabont entstanden ist – dem Schöpfer von „Die Verurteilten“ und „The Green Mile“, bei denen es sich laut FILMSTARTS-Community immerhin um die zwei besten Stephen-King-Verfilmungen aller Zeiten handelt.
In „The Majestic“ ist Carrey als Hollywood-Drehbuchautor Peter Appleton zu sehen, der im Zuge von McCarthys Kommunistenhatz in den 50er Jahren auf der schwarzen Liste landet und mit einem Berufsverbot belegt wird. Nachdem er betrunken mit dem Auto verunglückt, verliert er sein Gedächtnis – und landet in einer kalifornischen Kleinstadt, deren Bewohner*innen ihn für Luke Trimble halten, der während des Zweiten Weltkriegs als vermisst gemeldet wurde. Auch dessen Highschool-Liebe Adele Stanton (Laurie Holden) sowie Lukas Vater Harry (Martin Landau) erkennen in Peter den Verschollenen wieder, und so hilft er den beiden, das heruntergekommene städtische Kino wieder in Schuss zu bringen. Doch bald mehren sich die Zweifel über seine Identität...
Carreys Versuch, als romantischer Held zu punkten, ging damals nach hinten los: Das nostalgische Melodram kam bei der Kritik allenfalls durchwachsen an, die US-amerikanische Kritiken-Sammelseite Rotten Tomatoes zählt so nur 42 Prozent an positiver Resonanz. Und zu allem Überfluss legte „The Majestic“ auch an den Kinokassen eine schlimme Bruchlandung hin: Gerade einmal 37 Millionen Dollar konnte er am weltweiten Box Office einspielen – bei einem geschätzten Budget von 72 Millionen!
Der Film mag nicht perfekt sein, doch dieses Schicksal hat er nicht verdient. Diese Ansicht teilt auch Jim Carrey, der das Thema im Rahmen der Pressetour zu „Bruce allmächtig“ selbst zur Sprache brachte. Danach gefragt, was er tun würde, wenn er – wie in dem Komödien-Hit – einen Tag lang die Macht Gottes hätte, antwortete er wie folgt:
„Als erstes würde ich jeden, der ‚The Majestic‘ nicht mag, in den feurigen Abgrund der Hölle schicken. Dann würde ich eine neue utopische Gesellschaft gründen, in der die Menschen aus NERF-Material [Anm.: eine Art formbarer Schaumstoff, den Hasbro zur Herstellung der gleichnamigen Spielzeuge verwendet] bestehen, damit ich die Köpfe der Kritiker einschlagen kann und sie sofort wieder herausploppen. Niemand würde verletzt werden, aber ich könnte mich austoben.“
Obwohl er seine Aussagen humoristisch verpackt, wird deutlich, dass ihn die negativen Reaktionen auf „The Majestic“ – augenscheinlich ein Herzensprojekt – schwer getroffen haben. Regisseur Darabont widmete sich mit „Der Nebel“ (2007) im Anschluss erneut einem Stoff aus der Feder von Stephen King – und hatte damit wieder mehr Erfolg!
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"Er war einer meiner ersten Unterstützer": So hat Clint Eastwood dabei geholfen, dass Jim Carrey zum Star wird*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.