Mittlerweile ist es ziemlich ruhig geworden um Jim Carrey, der seinen angekündigten Schauspiel-Ruhestand nur noch sporadisch unterbricht, um als Dr. Ivo Robotnik in der „Sonic The Hedgehog“-Reihe vor der Kamera zu stehen. Doch vor allem in den 90er-Jahren gab es kein Vorbeikommen an dem gummigesichtigen Komiker, der den Begriff der physical comedy auf ein völlig neues Level gehoben hat: Vor allem 1994 gilt als DAS Jahr in seiner Karriere, schließlich gelang ihm ein Hattrick mit gleich drei (!) erfolgreichen Komödien hintereinander.
Zuerst ermittelte er als „Ace Ventura – Ein tierischer Detektiv“ im Fall eines verschwundenen Delfin-Maskottchens, wenig später verwandelte er sich in „Die Maske“, bevor er gemeinsam mit Jeff Daniels für einen absoluten Kult-Hit sorgte: „Dumm und Dümmer“. Spätestens jetzt war aus einem relativ unbekannten Stand-Up-Comedian und Gelegenheits-Kinoschauspieler einer der beliebtesten und bestbezahlten Hollywood-Stars geworden, dessen Popularität schon mal Jean-Claude Van Damme dazu verleitete, ziemlich schlechte Entscheidungen zu treffen.
Die Produzenten von „Ace Ventura“ bewiesen dabei schon früh Weitsicht: „Sie waren seit etwa zwei Jahren hinter mir her, um den Film zu machen“, verriet Carrey in einem Gespräch mit Kritiker-Papst Roger Ebert. Als Ersatz standen kurzzeitig Rick Moranis („Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft“) und David Alan Grier („Jumanji“) im Raum, ebenso gab es Gespräche darüber, die Rolle notfalls für eine Frau umzuschreiben und „Sister Act“-Star Whoopi Goldberg zu engagieren. Doch schließlich lenkte Carrey ein – wenn auch nur unter einer Bedingung: Das Skript, das aus der Feder von Jack Bernstein stammte, müsste von Grund auf überarbeitet werden.
„Ich hasste das Drehbuch“, so der 62-Jährige. „Es war entsetzlich. Sie sagten schließlich: ,Das ist eine Situation, in der man nicht verlieren kann. Du kannst es umschreiben. Wenn du es dann umgeschrieben hast und es trotzdem nicht machen willst, dann musst du es immer noch nicht machen.' Ich bin das Drehbuch also Szene für Szene durchgegangen, und es gibt buchstäblich keine einzige Zeile aus dem Originaldrehbuch im fertigen Film. Ich fragte mich: ,Was wollen die Leute sehen? Was will ich tun? Wovon ist das Publikum fasziniert?'“
Jim Carrey arbeitete das Skript also nach seinen ganz eigenen Vorstellungen um und hatte dabei den richtigen Riecher. Zudem war Regisseur Tom Shadyac (mit dem er später auch „Der Dummschwätzer“ und „Bruce allmächtig“ realisierte) der perfekte Partner für ihn, der ihm sagte: „Ich möchte, dass du tust, was du auf der Bühne tust“ – nur eben diesmal in einem Spielfilm. Damit trafen die beiden einen gewaltigen Nerv: „Ace Ventura“ stieg direkt auf Platz 1 der amerikanischen Kinocharts ein und konnte sein Budget am Ende versiebenfachen. Der Rest ist Geschichte!
Übrigens war es „Ace Ventura“, der „Reacher“-Star Alan Ritchson so nachhaltig faszinierte, dass er selbst Schauspieler werden wollte. Warum seine langersehnte Begegnung mit Jim Carrey trotzdem ziemlich nach hinten losging, könnt ihr im folgenden Artikel nachlesen:
"Komm nicht näher!": Eine Begegnung mit seinem großen Idol wäre für "Reacher"-Star Alan Ritchson beinahe böse geendet*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.