Nachdem Jim Carrey („Der Ja-Sager“) in den 1990er-Jahren vor allem für seine körperlichen Albernheiten bekannt wurde, sollte der Schauspieler dann mit „Die Truman Show“ sowie „Der Mondmann“ beweisen, dass in ihm auch ein richtig guter, ernstzunehmender Charakter-Darsteller steckt. Seine letzten Kritiker*innen ließ der „Dumm und Dümmer“-Star dann mit „Vergiss mein nicht“ verstummen. In dem romantischen Sci-Fi-Drama lieferte Carrey seine womöglich beste Karriereleistung ab.
In „Vergiss mein nicht“ schlüpft Carrey in die Rolle von Joel, der sich einem neumodischen Eingriff unterzieht, um sich die Erinnerungen an seine Ex-Freundin Clementine (Kate Winslet) entfernen zu lassen. Carrey musste für den Film aus vielerlei Hinsicht seine Komfortzone verlassen. Nicht nur konnte er weniger denn je auf sein komödiantisches Talent setzen. Regisseur Michel Gondry („Der Schaum der Tage“) hat es ihm auch untersagt, auf Improvisationen zurückzugreifen. Für den Rest des Casts galt dies übrigens nicht.
Jim Carrey sollte leiden für seine Rolle
Nachdem ursprünglich Nicolas Cage („Ghost Rider“) die Hauptrolle in „Vergiss mein nicht“ übernehmen sollte, aufgrund von Terminkonflikten aber absagen musste, entschied man sich dazu, die Rolle Jim Carrey zu geben. Und Michel Gondry hat sich für den „Die Maske“-Star nicht zuletzt deswegen entschieden, weil dieser gerade unter einer schweren Trennung zu leiden hatte. Wie Carrey in der starken Netflix-Doku „Jim & Andy“ erklärte, sagte Gondry zur Vorbereitung Folgendes: „Du bist so schön. Du bist so kaputt. Bitte werde nicht gesund.“
Carrey empfand den Kommentar des Regisseurs als absolut unangebracht und fügte hinzu: „So beschissen ist dieses Business“. Carrey aber konfrontierte den Regisseur nicht mit seinem Unmut, sondern war im Nachhinein der Auffassung, dass ihm Gondrys Worte womöglich dazu verholfen haben, eine seiner authentischsten Leistungen abzurufen. Böses Blut gab es zwischen den beiden Künstlern darauf jedenfalls nicht. Ganz im Gegenteil, für die ebenfalls sehr empfehlenswerte Showtime-Serie „Kidding“ haben sie erneut gemeinsame Sache gemacht.
Warum die Zusammenarbeit zwischen Gondry und Carrey so besonders ist, erklärte der Regisseur gegenüber The Guardian folgendermaßen: „Jim und ich sind älter geworden. Er ist etwas stärker beschädigt. Als er anfing, hatte er ein Gummigesicht. Er konnte Menschen nachahmen, seine Muskeln anspannen. Einfach unglaublich. Mit zunehmendem Alter wird die Haut jedoch etwas trockener, sodass man die Bewegungen sehen kann und was sich darunter befindet. Er mag es nicht wirklich, sich selbst so zu sehen, aber ich sehe kleine Momente von Traurigkeit und Einsamkeit bei ihm und bringe sie zum Vorschein.“
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