Clint Eastwood und Jim Carrey haben auf den ersten Blick nicht allzu viel gemeinsam: Während man Eastwood vor allem mit lakonisch-wortkargen Einzelgänger-Figuren verbindet, ist „Gummigesicht“ Jim Carrey vor allem für Grimassen und expressives Schauspiel bekannt. Trotzdem gibt es eine Verbindung zwischen den beiden grundverschiedenen Hollywood-Stars: Im fünften (und letzten) Film der ikonischen „Dirty Harry“-Reihe spielt Carrey eine Nebenrolle als Rockstar Johnny Squares, der einem Mordanschlag zum Opfer fällt (und in der Komödie „Pink Cadillac“ spendierte Eastwood dem späteren „Die Maske“-Star einen Cameo-Auftritt als Nachtclub-Entertainer).
Carrey hatte bereits Hauptrollen in Komödien wie „Spaß am Copper Mountain“ und „Einmal beißen bitte“ gespielt, schlug sich ansonsten aber vor allem als Stand-up-Comedian und Nebendarsteller durch. Der große Durchbruch schien Mitte der 80er Jahre noch in weiter Ferne. Es war ausgerechnet Clint Eastwood, der das Potenzial des jungen Schauspielers und Komikers erkannte – und ihm für seine weitere Karriere den Mut zusprach, den Carrey brauchte, um in den folgenden Jahren zu einem der erfolgreichsten Stars der Branche aufzusteigen.
Als er 1996 an der Verleihung des AFI Life Achievement Awards teilnahm, der an Clint Eastwood ging, erzählte Jim Carrey von seinem Vorsprechen für den fünften „Dirty Harry“-Teil, der hierzulande unter dem Titel „Das Todesspiel“ ins Kino kam: „Clint Eastwood war einer meiner ersten Unterstützer in der Branche. Damals war ich ein erfolgloser Schauspieler, und ich wurde für die Rolle eines drogensüchtigen Rockstars namens Johnny Squares in ,Das Todesspiel' gecastet. Bei meinem Vorsprechen wurde ich dabei aufgenommen, wie ich einen Alice-Cooper-Song sang. Ich bin völlig durchgedreht, habe das Büro auf den Kopf gestellt, Verrenkungen gemacht und in die Kamera gespuckt. Hinterher habe ich mich gefragt, ob ich zu weit gegangen bin. Damals habe ich mir über so etwas noch Sorgen gemacht.“
Clint Eastwood hat Jim Carreys Vorsprech-Video all seinen Freunden gezeigt
Carreys Bedenken waren unbegründet: Nicht nur erhielt er die Rolle in dem Actionfilm, auch war Eastwood nachhaltig begeistert von dem Vorsprech-Video. „Als ich Clint schließlich traf, sagte er einfach zu mir [imitiert Eastwoods Stimme], ,dass ich dieses Video liebe. Ich habe es all meinen Freunden gezeigt.'“, so der 62-Jährige. „Natürlich war ich hocherfreut. Ich wollte die bestmögliche Arbeit für diesen Mann leisten. Am ersten Drehtag tauchte ich mit all diesen wilden Ideen auf. Ich sagte: ,Ich habe eine Menge Ideen, die ich ausprobieren möchte, Mr. Eastwood, also wenn es Ihnen nichts ausmacht.' Ich erwartete ein wenig Widerstand, aber Clint sah mich und den Produzenten David Valdes einfach nur an und sagte [wieder mit Clints Stimme]: ,Nun, vielleicht schalten wir einfach die Kamera ein und lassen ihn machen.'“
Das große Vertrauen, das Eastwood ihm entgegenbrachte, hat Carrey nachhaltig darin bestärkt, dass er auf dem richtigen Weg ist. Mit der Serie „In Living Color“ feierte er Anfang der 90er Jahre seinen ersten großen TV-Erfolg, bevor er dank „Ace Ventura - Ein tierischer Detektiv“ (1994) auch im Kino durchstartete. Ab dem 25. September 2024 ist er im dritten „Sonic The Hedgehog“-Film auf der Leinwand zu sehen, für den er extra seinen angekündigten Schauspiel-Ruhestand unterbrochen hat.
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