Regisseur Miguel Sapochnik hat sich vor allem mit dem Fantasy-Hit „Game Of Thrones“ einen Namen gemacht, bei dem er für die Inszenierung einiger der besten Folgen überhaupt verantwortlich zeichnete. So gehen sowohl das Staffel-5-Highlight „Hartheim“ als auch das meisterliche Staffel-6-Doppel „Die Schlacht der Bastarde“ und „Die Winde des Winters“ auf die Kappe des Briten. Alle drei Episoden gehören mit 9,8 bzw. gar 9,9 von 10 Sternen zu den Folgen, die bei der IMDb die höchsten User*innen-Wertungen einfahren konnten, lediglich noch gleichauf mit der schockierenden Rote-Hochzeit-Folge „Der Regen von Castamaer“ aus Staffel 3.
Bereits einige Jahre vorher hat Sapochnik versucht, mit seinem ähnlich intensiven Spielfilmdebüt auf der großen Leinwand fußzufassen – allerdings ohne großen Erfolg: Das düstere Sci-Fi-Spektakel „Repo Man“ wurde 2010 von vielen Kritikern und Kritikerinnen abgewatscht (auch bei FILMSTARTS gab es nur 2 von 5 Sternen) und konnte von seinen 32 Millionen Dollar Produktionsbudget am Ende lediglich 18,4 Millionen Dollar einspielen. Doch all das wird dem Film in keinster Weise gerecht, wovon ihr euch am besten einmal selbst überzeugen solltet:
Leider ist „Repo Men“ aktuell in keinem Streaming-Abo inklusive. Für einen schmalen Taler ist der Sci-Fi-Reißer aber bei gängigen Anbietern wie Amazon als Kauf- und Leih-VoD* erhältlich. Alternativ gibt es den Film zudem natürlich auf DVD und Blu-ray – und hier sogar in der fast zehn Minuten längeren Unrated-Fassung (die aber vor allem Handlungserweiterungen und nur vereinzelt mehr Gewaltspitzen bietet).
Smarte Ideen, wildes Schnetzeln
„Repo Men“ ist bei Weitem kein Meisterwerk und bedient sich an vielen Stellen bei sehr vertrauten Genre-Versatzstücken. Doch vor dem Hintergrund perfider Organgeschäfte wird sich nicht zuletzt dank des treffsicheren satirisch-schwarzen Humors zunächst durchaus smart (wenn auch eher oberflächlich) an den blutig weitergedachten Problemen von Kapitalismus und Profitdenken abgearbeitet.
Die dabei angerissenen spannenden Ideen machen über die Lauflänge dann allerdings mehr und mehr Platz für die schonungslos-blutigen Action-Einlagen. Die sind trotz eines gewissen Trash-Appeals der zweiten Filmhälfte aber dermaßen rasant in Szene gesetzt und – wie etwa auch Sapochniks angesprochene „Game Of Thrones“-Folgen – toll choreografiert, dass man über das verschenkte Potenzial und die hanebücheneren Haken der Story leicht hinwegsehen kann.
Was von vielen schon damals als unausgegorener Themen- und Stimmungsmix empfunden wurde, macht aus dem atmosphärisch-bedrückenden „Repo Men“ letzten Endes dann doch etwas ganz Eigenes, das nicht zuletzt durch die überhöhte Gewaltdarstellung, die die FSK-Freigabe ab 16 Jahren voll ausreizt, immer wieder an die Nieren geht – und das hier durchaus auch mal im wahrsten Sinne des Wortes.
Darum geht's in "Repo Man"
In der nahen Zukunft können Menschen ihr Leben mittels künstlicher Organe verlängern, die jedoch zu horrenden Preisen abbezahlt werden müssen. Kann man die entstehenden Kosten nicht bezahlen, schauen die sogenannten Repo Man vorbei, die die entsprechenden Organe wieder gewaltsam entfernen. Auch Remy (Jude Law) und sein Partner Jake (Forest Whitaker) sind solche Schuldeneintreiber und gelten als die effizientesten ihres Fachs.
Als der ohnehin mit seinem Job zunehmend hadernde Remy eines Tages jedoch in einen Unfall verwickelt wird und daraufhin ein künstliches Herz eingesetzt bekommt, das er sich eigentlich nicht leisten kann, wird er plötzlich vom Jäger zum Gejagten. Daraufhin sagt er dem unmenschlichen System schließlich den Kampf an und sieht sich so bald auch seinem einstigen besten Freund gegenüber...
Ihr seid Fans von düsterem Sci-Fi-Kino? Dann haben wir nachfolgend direkt noch einen weiteren Streaming-Tipp für euch:
Heute ungekürzt streamen: Einer der besten Horror- UND Sci-Fi-Filme aller ZeitenDies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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