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    "Alle sagten Nein": Brad Pitt, Leonardo DiCaprio und Matt Damon lehnten einen Film ab, der in die Geschichte einging
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    „Brokeback Mountain“ wurde für acht Oscars nominiert und gilt für viele als einer der besten Filme der 2000er Jahre. Doch zahlreiche Stars wollten nicht in Ang Lees Cowboy-Melodram mitspielen...

    Manchmal muss man eine Figur erst auf der Leinwand sehen, um ihre eigentliche Bedeutung zu verstehen. „Brokeback Mountain“ (2005) ist in die Filmgeschichte eingegangen, weil er zwei schwule Cowboys als Protagonisten hatte – damals ein komplettes Novum. Schon 1997 adaptierten der Schriftsteller Larry McMutry und Drehbuchautorin Diana Ossana die gleichnamige Kurzgeschichte von Annie Proulx für die Leinwand, doch kein Studio wollte den Stoff umsetzen. Erst Heath Ledger und Jake Gyllenhaal glaubten an das Projekt – doch bis dahin war es ein langer Weg...

    Bevor der dreifache Oscarpreisträger Ang Lee („Life Of Pi“) an Bord kam, sollte Gus Van Sant („Elephant“) die Regie von „Brokeback Mountain“ übernehmen. Der wollte unbedingt möglichst große Namen für die Hauptrollen. „Ich habe [an dem Film] gearbeitet und war der Meinung, dass wir eine wirklich starke Besetzung mit berühmten Schauspielern bräuchten“, erzählte Van Sant dem Branchenblatt Variety. „Doch das hat nicht funktioniert. Ich habe die üblichen Kandidaten gefragt: Leonardo DiCaprio, Brad Pitt, Matt Damon, Ryan Phillippe. Sie alle lehnten ab.“

    Auch Diana Ossana, die nicht nur das Drehbuch mitgeschrieben, sondern den Film auch produziert hat, bestätigte gegenüber IndieWire, dass eine Vielzahl von Schauspielern für „Brokeback Mountain“ angefragt wurden. „Ja, all diese jungen Herren haben das Projekt aus verschiedenen Gründen abgelehnt“, so Ossana. Auf die Gründe ging sie nicht ein – doch immerhin ist überliefert, warum Matt Damon sich zierte, die Rolle anzunehmen.

    In einem Interview mit Entertainment Weekly erklärte der heute 53-Jährige, dass er durchaus gern in „Brokeback Mountain“ mitgespielt hätte – aber dass er Mitte der 2000er Jahre einen guten Grund hatte, trotzdem „Nein“ zu sagen. „Vor Jahren wollte Gus Van Sant den Film mit mir und Joaquin Phoenix drehen“, verriet der Schauspieler, der auch die Hauptrolle in „Avatar“ ablehnte und sich dadurch eine Menge Geld durch die Lappen gehen ließ.

    „Aber ich war auf dem Weg nach Italien, um zuerst ,Der talentierte Mr. Ripley' und dann ,All die schönen Pferde' zu drehen. Gus wollte gleich danach ,Brokeback Mountain' machen. Ich sagte: ,Gus, ich werde einen schwulen Film machen und danach einen Cowboy-Film – ich kann nicht mit einem schwulen Cowboy-Film weitermachen!'“

    Van Sant verließ das Projekt schließlich, um das Biopic „Milk“ zu drehen, für das Sean Penn mit dem Oscar als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde. „Brokeback Mountain“ wurde an Ang Lee übergeben, der schließlich auch die richtigen Schauspieler für die Rollen von Ennis Del Mar und Jack Twist fand – und der Rest ist Geschichte.

    „Brokeback Mountain“ war trotz seines vermeintlichen Tabu-Themas ein riesiger Erfolg und wurde für acht Academy Awards nominiert (u. a. für Ledger und Gyllenhaal als Bester Haupt- bzw. Nebendarsteller), von denen Ang Lee einen mit nach Hause nehmen konnte. Brad Pitt, Leonardo DiCaprio und all die anderen dürften sich ziemlich geärgert haben!

    1997 musste sich DiCaprio übrigens zwischen „Titanic“ und einem absoluten Kult-Meisterwerk entscheiden. Um welchen Film es geht, erfahrt ihr im folgenden Artikel:

    "Mein größtes Bedauern": Leonardo DiCaprio hatte die Qual der Wahl zwischen "Titanic" und einem absoluten Kult-Meisterwerk

    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels. Ein ähnlicher Beitrag ist zuvor bereits auf unserer spanischen Schwesternseite Sensacine.com erschienen.

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