Michael Douglas kann auf eine lange und überaus erfolgreiche Karriere zurückblicken. Er hat zwei Oscars im Regal stehen – als Produzent von „Einer flog über das Kuckucksnest“ sowie als Bester Hauptdarsteller in „Wall Street“ –, spielte in Box-Office-Erfolgen wie „Der Rosenkrieg“ oder „Basic Instinct“ mit, und seit „Ant-Man“ (2015) ist er auch Teil des Marvel Cinematic Universe.
Doch selbst für eine vielfach ausgezeichnete Hollywood-Größe wie Michael Douglas läuft nicht immer alles rund. So ließ sich der 79-Jährige eine Menge Geld durch die Lappen gehen, weil er einem Milliarden-Hit die kalte Schulter zeigte. Umgekehrt gibt es einen Film, von dem Douglas inständig hoffte, dass er ein großes Publikum findet …
… der an den Kinokassen aber gnadenlos unterging: Die Rede ist von „Wonder Boys“, in dem Douglas den alternden Literatur-Professor Grady Tripp verkörpert, der sich seit der Veröffentlichung seines gefeierten Debütromans zehn Jahre zuvor in einer schweren Schaffenskrise befindet. Die Begegnung mit dem begabten Studenten James Leer (Tobey Maguire) stellt sein Leben bald völlig auf den Kopf.
Für uns ist "Wonder Boys" ein 5-Sterne-Meisterwerk ...
Wir von FILMSTARTS zückten für die Tragikomödie, in der auch Robert Downey Jr., Frances McDormand und Katie Holmes zu sehen sind, die seltene Maximalwertung von 5 Sternen. In der offiziellen Kritik heißt es unter anderem: „[Regisseur] Curtis Hanson [ist] mit ‚Wonder Boys‘ der eindrucksvolle Beweis gelungen, dass sein großes Meisterwerk ‚L.A. Confidential‘ keine Eintagsfliege war. […] Wundervolle Dialoge, superbe Schauspieler, ein exzellenter Film.“
Auch darüber hinaus zeigte sich die Mehrheit der Kritiker*innen sehr angetan von „Wonder Boys“, der auf der US-amerikanischen Kritiken-Sammelseite Rotten Tomatoes aktuell auf durchschnittlich 81 Prozent an positiver Resonanz kommt (beim Publikum sind es sogar 83 Prozent). Wenn ihr den Film noch nicht kennt, könnt ihr ihn aktuell u. a. beim Amazon-Prime-Channel Filmtastic streamen – mit einem 7-tägigen Probeabo sogar völlig kostenlos:
... doch kaum jemand ging dafür ins Kino!
Doch all die Begeisterung half am Ende wenig: Den geschätzten Produktionskosten von 55 Millionen Dollar stand ein weltweites Einspielergebnis von 33,4 Millionen gegenüber – was „Wonder Boys“ zu einem klaren Leinwand-Flop macht.
Douglas hat die mangelnde Publikumsresonanz damals schwer getroffen: „‚Wonder Boys‘ war für mich persönlich eine große Enttäuschung“, so der „Eine verhängnisvolle Affäre“-Star im Interview mit Film Scouts. „Ich habe den Film geliebt. Er hatte ein fantastisches Drehbuch und eine großartige Besetzung. Es war ein Schlag in die Magengrube […] und hat mein Selbstvertrauen verletzt, weil ich nicht verstanden habe, was da vor sich ging. Wir wurden nicht einmal von der Kritik gewürdigt, zumindest was die Preise angeht.“
Immerhin drei Oscar- und vier Golden-Globe-Nominierungen konnte „Wonder Boys“ einsacken, wobei jeweils eine Goldstatue an den Titelsong von Bob Dylan ging. Doch obwohl die College-Satire auch bei der Award-Saison nicht der große Abräumer war, mauserte sie sich in den darauffolgenden Jahren zum kleinen Kult-Favoriten.
Übrigens: Auch Quentin Tarantino wurde ziemlich davon überrumpelt, dass sich einer seiner Filme zum Flop entwickelte. Was er aus dieser Erfahrung gelernt hat, erfahrt ihr im folgenden Artikel:
"Wir waren einfach zu geil für diese Welt": Kultregisseur Quentin Tarantino ist dankbar für seinen größten Flop!*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.