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    Die Fans liefen Sturm gegen diesen vergessenen Mega-Flop mit Robert Downey Jr.: "Ich bekam Hassbriefe, noch bevor die Dreharbeiten begannen"
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    2003 galt der heutige Marvel-Megastar Robert Downey Jr. noch als Kassengift und Versicherungsrisiko. In dieser Zeit drehte er einen seiner allergrößten Flops, an den sich schon 20 Jahre später kaum noch jemand erinnern kann.

    Heute ist Robert Downey Jr. einer der beliebtesten und bestbezahlten Schauspieler Hollywoods. Doch das war nicht immer so: Bevor ihm mit seiner oscarnominierten Performance in „Tropic Thunder“ und natürlich seinem ersten Auftritt als „Iron Man“ im Jahr 2008 ein triumphales Comeback gelang, durchlitt der frischgebackene Doctor-Doom-Darsteller eine nicht enden wollende Karriere-Durststrecke.

    Aufgrund seiner Drogenprobleme galt Downey Jr. lange als Versicherungsrisiko, und kaum ein großes Hollywood-Studio wollte mit ihm zusammenarbeiten. Vor allem in der ersten Hälfte der 2000er Jahre war er nur in wenigen Filmen zu sehen – und wenn, dann handelte es sich dabei um absolute Kassen-Flops.

    Während sich etwa „Kiss Kiss, Bang Bang“ zumindest im Nachhinein einen gewissen Kultstatus erarbeiten konnte, ist „The Singing Detective“ heute komplett in Vergessenheit geraten. Kein Wunder, hat ihn doch schon vor 20 Jahren kaum jemand gesehen: Trotz Stars wie Robin Wright, Katie Holmes oder Mel Gibson (der auch produzierte) spülte der auf einer beliebten BBC-Miniserie basierende Film weltweit gerade einmal 435.625 (!) US-Dollar in die Kinokassen – und das bei einem Budget von geschätzten 8 Millionen.

    The Singing Detective
    The Singing Detective
    Starttermin 16. Dezember 2004 | 1 Std. 49 Min.
    Von Keith Gordon
    Mit Robert Downey Jr., Robin Wright, Mel Gibson
    Pressekritiken
    3,1
    User-Wertung
    3,3
    Filmstarts
    3,0

    Das ist "The Singing Detective"

    Downey Jr. ist in der mit Musical-Elementen angereicherten Mystery-Komödie als Kriminal-Autor Dan Dark zu sehen, der mit einer Schuppenflechte im Krankenhaus liegt. Nach und nach beginnt seine Fantasie verrückt zu spielen: Seine Ärzte beginnen unvermittelt Lieder zu singen, und seine Ex-Frau verhält sich äußerst merkwürdig. Und in seinen Tagträumen spinnt er sich eine haarsträubende Kriminalgeschichte zusammen, in der er als tanzender Privatdetektiv einen Mord aufklären muss...

    Seit die Serie in den 80er Jahren über die britischen Bildschirme flimmerte, wurde an einer Leinwand-Adaption gefeilt, mit der zwischendurch etwa Meisterregisseur Robert Altman („Short Cuts“) und Hollywood-Ikone Dustin Hoffman („Die Reifeprüfung“) in Verbindung gebracht wurden. Schließlich nahm sich Keith Gordon dem Stoff an – doch von Anfang an bereitete der Film ihm Probleme...

    Keith Gordon bekam Hassbriefe – obwohl der Original-Autor das Drehbuch schrieb

    „Der Film hat viele Leute verärgert, was ich verstehen kann, denn wenn man eine Adaption oder eine Variation von etwas Geliebtem dreht, werden es immer einige Leute hassen“, erzählt der Schauspieler und Filmemacher im Interview mit dem Filmmaker Magazine.

    „Und die Leute liebten die Originalserie – zu Recht, denn sie war brillant. Noch bevor ich mit den Dreharbeiten begann, bekam ich Hassbriefe, und die Leute kritisierten mich dafür, dass ich die Zeitspanne verändert, die Geschichte komprimiert und das Ende abgemildert hatte.“

    Dabei stammte das Drehbuch zur Kinoversion von Dennis Potter höchstpersönlich, der auch für das Original verantwortlich zeichnete. „Ich habe nichts gemacht, was nicht in Potters Drehbuch stand“, stellt Gordon klar.

    „Und ich glaube, er hatte sehr gute Gründe für all die Änderungen, die er an seinem eigenen Material vorgenommen hat, einschließlich einer etwas positiveren Auflösung – etwas, wofür wir kritisiert wurden, weil die Leute dachten, wir würden damit versuchen, mehr Karten zu verkaufen. Glaub mir, wir haben nie gedacht, dass wir mit diesem Film viele Kinokarten verkaufen würden – deshalb wurde er schließlich so gemacht, wie er gemacht wurde.“

    Um eine konventionelle Krimikomödie handelt es sich bei „The Singing Detective“ mit all seinen verschiedenen Stilelementen in der Tat nicht, vermutlich deshalb kam er beim Publikum nicht gut an – denn die Fans der Serienvorlage waren unzufrieden, während der Rest keinen Zugang zu einer Film-Noir-Farce fand, in der gesungen und getanzt wird. Neun Jahre später spielte Downey Jr. in „Sherlock Holmes“ dann erneut einen Detektiv – diesmal mit weitaus mehr Erfolg!

    Einen anderen Film findet Downey Jr. übrigens so schlecht, dass er den Dreharbeiten rückblickend einen Gefängnisaufenthalt vorziehen würde. Um welchen Actionthriller es geht, erfahrt ihr im folgenden Artikel:

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