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    "Sträflich unausgereift": Richard Gere kritisiert eigene Kult-Rolle in "Pretty Woman"
    Alena Martens
    Alena Martens
    -Freie Autorin
    Fiebert seit Jahren leidenschaftlich bei den Oscars und Filmfestivals mit und entdeckt gern uralte sowie brandneue Filmperlen aus aller Welt. Binge Watching bei Netflix muss aber auch sein!

    „Pretty Woman“: Ein Kult-Film, der immer noch für Publikumsjubel sorgt. Auch Hauptdarsteller Richard Gere erkennt die unvergleichliche Chemie des berühmten Leinwandpaares Edward und Vivian an, bemängelt jedoch fehlenden Tiefgang seiner Figur.

    Touchstone Pictures

    Hollywood-Ikone Richard Gere hat am vergangenen Wochenende nicht nur seinen 75. Geburtstag gefeiert, er war auch zu Gast beim Filmfestival in Venedig. Bei einer Masterclass wurden dem Schauspieler und dem Publikum verschiedene Szenen aus seiner langjährigen Karriere präsentiert – mit Abstand am lautesten bejubelt wurde ein Ausschnitt aus „Pretty Woman“, berichtet The Hollywood Reporter. Geres Reaktion: „Lange nicht gesehen…das ist wirklich eine sexy Szene.“

    In der laut Gere zu großen Teilen improvisierten Szene begegnen sich sein Charakter Edward, ein wohlhabender Geschäftsmann, und die von ihm für eine Woche als Begleitung angestellte Prostituierte Vivian (Julia Roberts) nachts in einer Hotellobby, während Edward am Klavier spielt. Die restlichen Gäste werden weggeschickt, die beiden kommen sich näher.

    Knisternde Szenen wie diese haben „Pretty Woman“ zu einer der beliebtesten Liebeskomödien der 90er-Jahre gemacht und befeuerten die Karriere der beiden Hauptdarsteller*innen. Falls ihr das ikonische Leinwandpaar nicht (mehr) direkt vor Augen habt, könnt ihr den Film aktuell bei Disney+ streamen:

    Richard Gere fand in Venedig jedoch nicht nur positive Worte über „Pretty Woman“. Nach einem augenzwinkernden Leugnen der unbestreitbaren Chemie des Paares kam er darauf zu sprechen, dass er sich mehr Tiefgang für seine Rolle gewünscht hätte. Die Figur sei „sträflich unausgereift“ und „im Grunde nur ein Anzug und ein guter Haarschnitt.“ Tatsächlich beschränken sich seine emotionaleren und tiefgründigeren Szenen im Film auf Begegnungen mit Julia Roberts Charakter, es wird wenig über das Innenleben seiner Figur unabhängig von dieser Beziehung verraten.

    Ein Riesenerfolg – trotz fehlender Tiefe?

    „Pretty Woman“ durchlief zwar zahlreiche Drehbuchänderungen und diverse gedrehte Szenen wurden letztlich rausgeschnitten, bei den Anpassungen wurde sich aber vor allem mit dem Filmende befasst, das erst zuletzt als Happy End umgesetzt wurde. Die Story mag von Kritiker*innen als zu oberflächlich und realitätsfern abgetan worden sein, aber der charmante Humor, der Soundtrack und vor allem die beiden Stars haben Zuschauer*innen-Herzen weltweit nachhaltig erobert.

    „Pretty Woman“ hat bis 2024 weltweit über 460 Millionen Dollar an den Kinokassen eingespielt. Bei seinem Erscheinen war er der fünftumsatzstärkste Film aller Zeiten – ein Erfolg, der die Erwartungen der gesamten Crew laut Gere bei weitem übertroffen habe. Der Film brachte insbesondere Julia Roberts internationale Anerkennung und diverse Nominierungen ein und katapultierte sie an die Spitze Hollywoods, wo sie bis Anfang der 2000er Jahre die Liste der gefragtesten und bestbezahltesten Schauspielerinnen anführte.

    Auch Richard Gere übernahm nach „Pretty Woman“ diverse weitere Hauptrollen in den 90ern und 2000ern, ein nächster großer Erfolg gelang ihm unter anderem mit „Chicago“ 2002. Zu seinen neuesten Filmen gehören die Tragikomödie „Longing“ mit Diane Kruger und Paul Schraders Drama „Oh, Canada“ mit Jacob Elordi, das im Mai in Cannes seine Premiere feierte. Und was Gere ebenfalls in seiner Vita hat, ist eine 20-jährige Oscar-Verbannung – wie das passiert ist, könnt ihr hier nachlesen:

    Oscar-Verbot für Richard Gere: Darum durfte der "Pretty Woman"-Star 20 Jahre lang nicht an der Verleihung teinehmen!

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