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    Oscar-Verbot für Richard Gere: Darum durfte der "Pretty Woman"-Star 20 Jahre lang nicht an der Verleihung teinehmen!
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Richard Gere wurde in seiner fast 50 Jahre umfassenden Karriere noch nie für einen Oscar nominiert. Und nicht nur das: 20 Jahre lang durfte er nicht mal an der Verleihung teilnehmen – was er aber trotzdem tat...

    Universal Pictures / Paramount Pictures

    Dass ein Hollywood-Star mehrere Jahrzehnte lang von der Academy ignoriert wird, ist an sich nichts Ungewöhnliches – es gibt sogar eine Vielzahl beliebter Schauspieler*innen, die in ihrer Karriere überraschenderweise überhaupt noch nie für einen Oscar nominiert wurden. Auch Richard Gere gehört dazu, und das trotz prestigeträchtiger Filme wie „Ein Offizier und Gentleman“ und Superhits wie „Pretty Woman“. Im Gegensatz zu vielen seiner Kolleg*innen gibt es in seinem Fall allerdings eine mögliche Erklärung: Tatsächlich war Gere 20 Jahre lang von der Verleihung ausgeschlossen!

    Während die Gründe dafür, dass Will Smith, Roman Polanski oder Harvey Weinstein zur Persona Non Grata erklärt wurden, jeweils auf der Hand liegen, ist es ziemlich überraschend, dass Gere ein Oscar-Verbot auferlegt bekam – schließlich ist der 75-Jährige nicht gerade für Skandale und Übergriffe bekannt. Was war da also los?

    Richard Gere wurde von den Oscars ausgeschlossen – kehrte aber trotzdem zurück

    Bei der 65. Oscar-Verleihung im Jahr 1993 präsentierte der „Internal Affairs“-Star den Preis für das Beste Szenenbild, der an Luciana Arrighi und Ian Whittaker für „Wiedersehen in Howards End“ ging.

    Statt einfach nur den Gewinner*innen zu gratulieren, nutzte Gere die Bühne, um die chinesische Regierung für ihre Behandlung der Tibeter und des chinesischen Volkes zu kritisieren. Der Schauspieler ist ein langjähriger Anhänger des tibetischen Buddhismus und ein scharfer Kritiker Chinas, und so wich er kurzerhand vom Skript ab, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Wörtlich sagte er (via Espinof.com):

    „Mit dem Wissen um die schreckliche Menschenrechtssituation in China und in Tibet frage ich mich, ob wir alle Deng Xiaoping in Peking Liebe, Wahrheit und Vernunft schicken könnten, damit er seine Truppen […] aus Tibet abzieht und diesen Menschen erlaubt, zurückzukehren und als freie, unabhängige Menschen zu leben?“

    Diese Ansprache brachte Gere nicht nur ein lebenslanges Verbot für die Einreise nach China ein, sondern auch einen 20-jährigen Oscar-Bann. Dennoch war er zehn Jahre später wieder dabei, als das Musical „Chicago“, in dem er den Anwalt Billy Flynn spielte, für 13 Academy Awards nominiert wurde (von denen er sechs gewann, u.a. für den Besten Film).

    Auch an der Oscar-Verleihung 2013 nahm Gere teil, um gemeinsam mit seinen „Chicago“-Co-Stars Queen Latifah, Renée Zellweger und Catherine Zeta-Jones die Beste Filmmusik und den Besten Originalsong zu präsentieren. Geres knapper Kommentar dazu: „Offensichtlich bin ich rehabilitiert worden. Es scheint, wenn man lange genug bleibt, vergessen sie, dass man verbannt wurde.“

    Wenn ihr übrigens wissen wollt, warum Richard Gere heute ein Problem mit „Pretty Woman“ hat, lest einfach im folgenden Artikel weiter:

    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels. Ein ähnlicher Artikel ist zuvor bei unserer spanischen Schwesternseite Espinof.com erschienen.

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