Jeder fängt mal klein an. Glen Powell ist dank Mega-Hits wie „Top Gun: Maverick“, „Wo die Lüge hinfällt“ und „Twisters“ aktuell einer der größten Hollywood-Namen überhaupt. Zu Beginn seiner Karriere musste er sich allerdings mit kurzen Gastauftritten in TV-Serien wie „Navy CIS“ oder „CSI: Miami“ und kleinen Nebenparts in Streifen à la „Mission 3D - Game Over“ und „Love Stories - Erste Lieben, zweite Chancen“ durchschlagen.
Einer der Filme, in dem der heutige Top-Star damals auf diese Weise für ein paar wenige Minuten mitmischen durfte, war „The Dark Knight Rises“ – der Abschluss der „Batman“-Trilogie von Meisterregisseur Christopher Nolan. Wie Powell in einem seine bisherige Karriere umfassenden Interview mit IMDb erklärt, war dies das mit Abstand größte Projekt, an dem er bis dahin beteiligt war. Selbst für seine verhältnismäßig kleine Rolle als Makler in der Wertpapierbörse, die der von Tom Hardy gespielte Bane überfällt, musste er zigmal vorsprechen.
Als er dann tatsächlich den Zuschlag erhielt und am Set auftauchte, realisierte er erst, was für ein monumentales Unterfangen der Dreh dieses Films war. Powell sagt, dass er „eine gewisse Elektrizität“ spürte, als seine Szene mit Hardy dran war. Doch dann wurde es ernst. In dieser Passage gibt Powells Figur, die übrigens nicht einmal einen Namen hat, sondern im Abspann lediglich als Trader #1 aufgeführt ist, dem Bösewicht ein paar schnippische Widerworte. Das findet der natürlich alles andere als witzig, schubst den Mann quer durch den Raum und knallt seinen Kopf auf eine PC-Tastatur.
"Tom Hardy ist eine Naturgewalt!"
Natürlich sollte diese Aktion dem Nachwuchsschauspieler nicht wirklich weh tun, sondern nur so aussehen. Bei den ersten paar Takes klappte das auch wunderbar. Hardy packte Powell an seinem Schlips und schleuderte den auf einem Drehstuhl sitzenden Szenenpartner gegen einen Tisch. Dann packte er ihn am Nacken und ballerte ihn mit der Stirn auf das Keyboard. Das wirkte alles sehr authentisch, war indes natürlich fake. Nolan ist aber einer dieser Regisseure, die Szenen gern mehrfach drehen, um beim finalen Schnitt dann eine größere Auswahl zu haben. Also ließ er auch diese Sequenz einige Male wiederholen.
„Am Ende waren wir dann komplett in der Geschichte drin“, erinnert sich Powell halb grinsend, halb das Gesicht in Erinnerung an den Schmerz verziehend. „Ihr müsst wissen, dass Tom Hardy nicht gerade ein Schwächling ist. Er ist vielmehr eine Naturgewalt“, stellt er klar. „Er packte mich also wieder und dieses Mal schmetterte er meinen Schädel mit voller Wucht auf die Tastatur. Ich war danach ziemlich fertig und regelrecht benommen.“
Powell weiß noch, dass Nolan von diesem Take schwer begeistert war: „Er rief: ‚Das war perfekt!‘, und ich dachte mir nur: ‚Mann, ich glaube, ich habe mir richtig heftig den Kopf gestoßen.‘“ Doch damit war das Ganze noch nicht beendet, wie er weiter ausführt: „Plötzlich meldete sich unser Chef-Kameramann Wally Pfister aus dem Hintergrund: ‚Alter, ich glaube, ich habe vergessen, auf den Aufnahmeknopf zu drücken. Sorry!‘“
Während der damalige Newcomer sich noch seine Stirnpartie massierte, schaute ihn Nolan dann wohl ganz ernst an. „Er fragte: ‚Meinst du, du kannst es nochmal exakt so machen wie bei diesem letzten Take?‘“, berichtet Powell. „Mir war immer noch etwas mulmig, aber ich sagte natürlich sofort: ‚Absolut! Kein Problem!‘, und war bereit, mir ein weiteres Mal den Schädel einschlagen zu lassen. Da lachte Chris los: ‚Wir machen nur Spaß. Alles ist gut. Jetzt geh endlich zum Sanitäter und lass' dich behandeln.‘“
Dieses Erlebnis war natürlich schmerzhaft für Powell, er erinnert sich aber mit strahlendem Blick an seine Tage am Set und freut sich darüber, dass der eben beschriebene Take es schließlich auf die Leinwände schaffte und von Abermillionen Kinofans gesehen wurde. Den Moment, in dem er die Rolle erhielt, beschreibt der heutige Publikumsliebling mit diesen Worten: „Das war einer der besten Anrufe, die ich je bekommen habe!“ Und wer weiß, vielleicht meldet sich Christopher Nolan ja demnächst wieder bei ihm. Dann allerdings bestimmt für einen größeren Part. Bevor es soweit ist, tritt der Mime aber erst einmal in die Fußstapfen von Arnold Schwarzenegger. In diesem Artikel könnt ihr alles lesen, was wir bisher über das Projekt wissen:
"Twisters"-Star beerbt Arnold Schwarzenegger: Dann starten die Dreharbeiten zur Neuverfilmung des Stephen-King-Sci-Fi-Klassikers "The Running Man"*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.