Ein bestens aufgelegtes Ensemble, eine gewitzt erzählte Geschichte über markante Figuren, deren Absichten sich mal ergänzen, mal widersprechen und mal kreuzen, und ein Regisseur, der seiner Inszenierungsfreude freien Lauf lässt: Der Actioner „Bullet Train“ ist trotz mancher Schönheitsfehler richtig amüsantes, blutig-kreatives Blockbuster-Vergnügen – nicht zuletzt dank einer spaßig-sympathischen Performance von Hauptdarsteller Brad Pitt.
Egal, ob ihr den temporeichen, flott inszenierten Film von „Deadpool 2“-Regisseur David Leitch bereits kennt, und wieder erleben möchtet, oder endlich nachholen wollt: Zumindest auf einer Plattform drängt nun die Zeit. Denn „Bullet Train“ ist nur noch bis zum 2. September 2024 bei Netflix abrufbar!
Falls ihr euch den Film in euer Regal stellen möchtet, könnt ihr es dagegen entspannt angehen: Der Actioner ist natürlich weiterhin auf 4K-Disc, Blu-ray und DVD erhältlich.
Darüber hinaus ist er weiter als VOD bei Prime Video* verfügbar, zudem gibt die Geschichte zum Nachlesen: „Bullet Train“ basiert auf dem gleichnamigen Roman* von Kōtarō Isaka, der die Story rund um Ladybug in einem etwas dramatischeren Tonfall erzählt als der Film.
"Bullet Train": Blutige Action, spitzzüngige Figuren, launige Erzählweise
Profikiller Ladybug (Pitt) hat keine Freude mehr an seinem Job, trotzdem springt er für einen vermeintlichen Routineauftrag eines Kollegen ein: Er soll in einem Hochgeschwindigkeitszug einen Aktenkoffer an sich nehmen. Klingt simpel, wird aber zum reinsten Chaos!
Denn im selben Zug befinden sich das mörderische Duo Lemon (Brian Tyree Henry) & Tangerine (Aaron Taylor-Johnson), die Psychopathin Prinz (Joey King), der von Prinz erpresste, wütende Vater Yuichi Kimura (Andrew Koji), ein unter Drogen stehender Erbe eines Verbrecherimperiums (Logan Lerman) und der mexikanische Gangster Wolf (Bad Bunny). Und sie alle haben ihre ganz eigenen Ziele...
Nachdem sein "Spider-Man"-Film eingestampft wurde: Rap-Superstar Bad Bunny im neuen Action-Thriller des "Black Swan"-Machers dabeiNachdem er gemeinsam mit Chad Stahelski den Einzelgänger-Rachethriller „John Wick“ inszenierte, widmete sich Regisseur David Leitch Actionfilmen mit großen Ensembles: Der Charlize-Theron-Agententhriller „Atomic Blonde“ hat eine schillernde Riege an Nebenfiguren, in „Deadpool 2“ und „Hobbs & Shaw“ werden die Sprüche klopfenden Titelfiguren ebenfalls mit allerlei Komplizinnen und Komplizen konfrontiert.
In „Bullet Train“ lässt Leitch seine im Zuge dieser Filme gesammelte Erfahrung glänzend zum Vorschein kommen: Seine turbulente Romanadaption nimmt eine kunterbunte, über einen Schnellzug verteilte Figurentruppe und lässt sie gewitzt aneinander vorbei sowie miteinander interagieren. Das sorgt für eine Vielzahl an Überraschungen, da sich ständig Storylines auf spannende, dramatische oder urkomische Weise kreuzen – und immer wieder vermeintliche Nebensächlichkeiten große Relevanz beweisen.
So bleibt „Bullet Train“ trotz seiner für schmissige Actionvergnügen recht lang geratenen Laufzeit durchweg kurzweilig. Selbst das gegen Ende ausufernde Gewitter an halbgaren CG-Effekten bremst den Film bloß aus, statt ihn zum Entgleisen zu bringen. Dafür ist die gute Laune von Brad Pitt, der süffisant agierenden Joey King als boshafte Manipulatorin im Schulmädchenlook und dem restlichen Cast zu ansteckend und Leitchs abwechslungsreiche Actioninszenierung zu gefällig.
Mal komisch, mal beeindruckend, mal schmerzend-brachial, dann stylisch-blutig – „Bullet Train“ ist eine flotte Reise durch (fast) alles, was Action bieten kann. Und noch mehr Action-Spaß von Leitch gibt es in diesem neuen Knaller:
20 (!) Minuten länger als im Kino: Dieses "saumäßig unterhaltsame Action-Spektakel" solltet ihr spätestens jetzt nachholenDies ist eine überarbeitete Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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