Aufgrund seiner Brutalität ist Sam Peckinpahs Western-Meisterwerk „The Wild Bunch“ auch heute noch höchst umstritten. Schon bei der Kinovorführung 1969 wurde trotz damaliger FSK-18-Freigabe die Schere angesetzt. Mittlerweile ist der Film aber ab 16 Jahren freigegeben und auch ungekürzt in Deutschland im sogenannten Director's Cut oder auch Eurocut erhältlich.
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"The Wild Bunch": Ein legendäres Todesballett
Wir befinden uns im Wilden Westen nur wenige Jahre vor dem Ersten Weltkrieg. Bei einem Überfall auf das Lohnbüro der Eisenbahngesellschaft gerät die Diebesbande des alten Haudegens Pike Bishop (William Holden) in einen Hinterhalt. Nach einer blutigen Schießerei gelingt nur einem kleinen Haufen die Flucht nach Mexiko. Dort sollen die angeschlagenen, zerstrittenen Outlaws für den zwielichtigen General Mapache (Emilio Fernández) einen Zug mit modernen Waffen überfallen.
Doch nicht nur von dem wenig vertrauenswürdigen Auftraggeber, der sie wahrscheinlich übers Ohr hauen wird, droht Gefahr. Pikes ehemaliger Freund und Weggefährte Deke Thornton (Robert Ryan), der ihnen schon beim vorherigen Überfall in die Parade fuhr, weiß von dem Plan. Mit einer Bande geldgieriger Kopfgeldjäger im Schlepptau wird er gezwungen, Pike Bishop zu schnappen...
Ein Muss für alle Action-Fans
Dass „The Wild Bunch“ nicht nur in unserer Rangliste der besten Western aller Zeiten, sondern auch in der Liste der besten Actionfilme aller Zeiten auf dem dritten Platz liegt, hat seinen Grund: Wer über großartiges Actionkino spricht, kommt an Sam Peckinpah nicht vorbei. Und in dem mittlerweile legendären Todesballett „The Wild Bunch“ fährt der Regisseur seine ganze Klasse auf.
Eine ganze Reihe großartiger Actionszenen wie zum Beispiel ein Eisenbahnüberfall mit halsbrecherischen Stunts ohne Doubles bleiben nachhaltig in Erinnerung. In episch-exzessiven Schießereien werden Leiber durchlöchert und dabei in Zeitlupe durchgeschüttelt, dass es wie ein letzter Tanz wirkt. Dieses Stilmittel griffen viele spätere Genre-Regisseur*innen wie John Woo („The Killer“) oder die Wachowski-Schwestern („Matrix“) auf. Peckinpah war selbst beeinflusst vom finalen Slow-Motion-Shootout in „Bonnie und Clyde“, doch treibt den dort zu sehenden Todeskampf auf die Spitze.
Bei ihm kommen viel mehr Menschen und viel mehr Waffen (auch Handgranaten und eine Gatling Gun) zum Einsatz. Gemeinsam mit seinem Kameramann Lucien Ballard und Cutter Lou Lombardo, der mit über 3.600 Schnitten einen neuen Rekord aufstellte, schuf Peckinpah daraus eine einzigartige Choreographie der Gewalt.
Deswegen ist „The Wild Bunch“ umstritten, wurde lange Zeit immer wieder nur gekürzt gezeigt. Doch Peckinpah verherrlicht die Gewalt nicht. Der Regie-Berseker mit dem Spitznamen „Bloody Sam“ greift sie in seinen Werken immer auf, dekonstruiert und hinterfragt aber gewalttätiges Handeln – so auch in „The Wild Bunch“.
Der mit Oscarnominierungen für das beste Drehbuch und die beste Musik bedachte Spät-Western ist so auch jenseits der herausragenden Actionszenen ein Meisterwerk. „The Wild Bunch“ bietet Hochspannung durch interessante, komplexe Figuren und tiefgehende Konflikte zwischen ihnen. So ist „The Wild Bunch“ für uns der beste Action-Western aller Zeiten.
Einen anderen Western könnt ihr mit Kevin Costners „Horizon“ aktuell im Kino schauen – und bald soll Teil 2 folgen. Mehr dazu gibt es im folgenden Artikel:
Nach "Horizon" von und mit Kevin Costner: So bald startet Teil 2 der Western-Saga in den KinosDies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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