Derartige Überraschungen, wie sie „Deadpool & Wolverine“ vor allem in Form von namhaften Gastauftritten zu bieten hat, haben für Fans natürlich eine umso größere Wirkung, wenn sie bis zur Sichtung tatsächlich auch Überraschungen bleiben. Nicht selten wird daher ein enormer Aufwand betrieben, um entsprechende Szenen und Mitwirkende unter Verschluss zu halten – vom Herausgeben verschiedener Drehbuchversionen über Drehs mit reduzierten Crews bis hin zu Wahrheitsverbiegungen in Interviews.
Doch gerade im heutigen Internet-Zeitalter ist es trotz strengster Geheimhaltung oftmals gar nicht so leicht, Leaks zu vermeiden, vor allem wenn essentielle Sequenzen eines Films nicht (ausschließlich) im Studio, sondern tatsächlich an echten Drehorten unter freiem Himmel entstehen und so ein gefundenes Fressen für Paparazzi sind. Auf diese Weise sind auch bei „Deadpool & Wolverine“ schon früh erste Eindrücke vom Kampf zwischen den beiden Titelhelden vor abgewracktem 20th-Century-Fox-Logo und einige Auftritte von Figuren aus dem „X-Men“-Kosmos durchgesickert.
Ein ganz besonderer Cameo wurde im Vorfeld – trotz eines vagen Gerüchts aus dem Jahr 2022 – jedoch nicht bestätigt: Die Rede ist von Chris Evans’ herrlicher MCU-Rückkehr, bei der damit gespielt wird, dass der 43-Jährige bereits zwei große Marvel-Rollen in seiner Karriere verkörpert hat.
Denn während er in den vergangenen Jahren vor allem als Captain America von sich reden machte, spielte er in den beiden „Fantastic Four“-Filmen aus den Jahren 2005 und 2007 bereits Johnny Storm alias The Human Torch / Die menschliche Fackel. Auch Deadpool glaubt daher zunächst, dass er es hier mit Cap zu tun hat, bevor Johnny mit seinem charakteristischen Ausruf „Flame On!“ in Flammen aufgeht.
Dass Chris Evans’ Comeback vor Kinostart nicht endgültig durchgesickert ist, ist aber nicht etwa einer besonders ausgeklügelten Strategie zu verdanken, sondern in erster Linie purem Glück!
Geheimnis dank Streik und schlechtem Paparazzi-Timing
So kam „Deadpool & Wolverine“ in dieser Hinsicht ausgerechnet der Hollywood-Doppelstreik von Autoren- und Schauspielgewerkschaft im vergangenen Jahr zugute. Das geht aus Interviewaussagen von Aaron Stanford hervor, der in „X-Men 2“ und „X-Men 3: Der letzte Widerstand“ einst den feurigen Mutanten Pyro verkörperte und diese Rolle für „Deadpool & Wolverine“ nun erneut aufnahm. Im Podcast der Website ComicBook.com erklärte Stanford, warum so einiges von den Szenen in der Einöde der Leere an die Öffentlichkeit gelangt ist, nicht aber der ebenfalls dort stattfindende Auftritt von Chris Evans:
„Der Grund, warum man Chris dort nicht sieht, ist, dass der Dreh dieser Szene auf die Zeit vor und nach den Streiks aufgeteilt war. Wir haben die Szene am allerersten Tag gedreht, an dem ich gearbeitet habe und das war der Tag, an dem auch Chris gearbeitet hat. Dann sind wir für wie viele Monate auch immer es gedauert hat, den Streik beizulegen, weg gewesen. Und als wir wiederkamen, haben wir den Rest der Sequenz gedreht. Das war der Tag, an dem die Paparazzi aufgekreuzt sind, und Chris nicht mehr dabei war.“
Dank dieses aus Paparazzi-Sicht ungünstigen Timings ist den Spoiler-Jägern also ein ziemlicher Coup knapp entgangen – was für Marvel-Fans wiederum ein echter Glücksgriff war. Welcher anderer Überraschungs-Cameo Ryan Reynolds jetzt sogar einen weiteren Film für einen Ex-Marvel-Star fordern lässt, erfahrt ihr derweil im folgenden Artikel: