Seit wenigen Tagen können die ersten drei Stunden von Kevin Costners mehrteiligem Western-Epos „Horizon“ endlich in den deutschen Kinos bewundert werden. Damit hat sich der 69-Jährige einiges vorgenommen: Über eine Zeitspanne von 15 Jahren will er nichts weniger als die ultimative Leinwand-Chronik der Besiedlung des amerikanischen Westens im 19. Jahrhundert erstellen.
Zumindest an den US-amerikanischen Kinokassen zahlten sich seine Ambitionen nicht aus, denn dort erlitt „Horizon“ schlimmen Schiffbruch. Von einem Kinogang sollte man sich trotzdem nicht abhalten lassen: FILMSTARTS-Chefredakteur Christoph Petersen etwa vergab in seiner Kritik hervorragende 4,5 Sterne, womit „Horizon“ bei uns nur knapp an der Höchstwertung vorbeischrammt.
Der Schauspieler und Filmemacher ist dem Western dabei nicht erst seit dem Serienerfolg „Yellowstone“ eng verbunden, und auch sein Oscar-Abräumer „Der mit dem Wolf tanzt“ (1990) war nicht Costners erster Kontakt mit dem Genre. Bereits vor fast 40 Jahren spielte er eine Hauptrolle in dem von Lawrence Kasdan inszenierten „Silverado“, in dem er an der Seite von u. a. Kevin Kline, Danny Glover und Jeff Goldblum auftrat.
Wenn ihr den Film noch nicht kennt, könnt ihr ihn zurzeit im Abo von Netflix streamen – oder ihr greift einfach zur Blu-ray:
Das ist "Silverado"
„Silverado“ handelt vom zufälligen, schicksalhaften Aufeinandertreffen des draufgängerischen Revolverhelden Jake (Costner), seinem älteren Bruder Emmett (Scott Glenn), dem Meisterschützen Paden (Kline) sowie dem schwarzen Farmersohn Mal (Glover), der in der Kleinstadt Turley rassistisch angefeindet wird.
Da sie alle dasselbe Ziel haben, beschließen sie, gemeinsam die beschwerliche Reise nach Silverado anzutreten – doch vor Ort werden sie mit dem schurkischen Großgrundbesitzer Ethan McKendrick (Ray Baker) und seinen Schergen konfrontiert...
„Silverado“ war kein großer Box-Office-Erfolg, wurde von den Kritiker*innen aber wohlwollend aufgenommen. In einem Gespräch mit Entertainment Weekly bezeichnete Costner den Film als entscheidenden Karriere-Wendepunkt:
„Das war wirklich ein großer, gigantischer Moment für mich, in ‚Silverado‘ mitzuspielen“, so der „Bodyguard“-Star. „Ich hatte immer das Gefühl, dass ich irgendwann eine lakonische Western-Figur spielen würde. Und dann kam [Jake], dieser junge Kerl, der voll im Saft steht. Das war eine perfekte Rolle für mich. Ich habe immer gewusst, dass das ein riesiger Baustein in meinem Fundament war.“
Zwar hatte er seinen endgültigen internationalen Durchbruch erst zwei Jahre später mit Brian De Palmas Gangster-Epos „The Untouchables“, doch „Silverado“ legte den Grundstein für Costners Karriere als Western-Star. Neun Jahre später arbeitete er übrigens für einen weiteren Western mit Regisseur Kasdan zusammen, der wie nun auch „Horizon“ allerdings zum gewaltigen Flop wurde. Um welchen Film es sich handelt, erfahrt ihr im folgenden Artikel:
Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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