Arnold Schwarzenegger ist nicht der einzige Kollege, mit dem sich Sylvester Stallone für „The Expendables“ (2010) zum ersten Mal überhaupt vor die Kamera stellte. Auch Bruce Willis war im ersten Gipfeltreffen der 80er-Jahre-Actionhelden mit von der Partie, wenn auch nur für eine kurze Szene, die eher Fanservice-Charakter hatte als dass sie tatsächlich handlungsrelevant gewesen wäre.
Der „Terminator“, „Rambo“ und „John McClane“, die sich Seite an Seite durch ihre Gegner ballern – natürlich war das Publikum von diesem Szenario wie erwartet hellauf begeistert. Und so bekamen Trench Mauser (Schwarzenegger) und Mr. Church (Willis) in „The Expendables 2“ deutlich mehr Leinwand-Zeit, was sich vor allem am Box Office auszahlte. 315 Millionen US-Dollar konnte der zweite Eintrag in das Söldner-Franchise in die Kinokassen spülen, und damit rund 30 Millionen mehr als sein Vorgänger.
Es wäre der logische nächste Schritt gewesen, die beiden Mega-Stars für das unvermeidliche zweite Sequel noch mehr in den Vordergrund zu rücken. Doch bekanntlich kam alles anders: Schwarzenegger beließ es in „The Expendables 3“ wieder bei einem Gastauftritt – und Willis war gar nicht mehr an Bord.
Willis bekam 3 Millionen Dollar für 4 Tage Arbeit angeboten, doch der heute 69-Jährige verlangte eine Million mehr – und schoss sich damit selbst ins Aus. Stallone feuerte den Schauspieler kurzerhand und legte auf X (ehemals Twitter) mit deutlichen Worten nach: „Gierig und faul … ein sicheres Rezept für eine scheiternde Karriere!“, erklärte der Superstar über den Kollegen. Erwähnt sollte aber werden, dass bei Willis später eine Krankheit publik wurde und wir nicht wissen, ob diese ihn womöglich damals schon beeinflusste. Die Krankheit sorgt unter anderem dafür, dass der Schauspieler sich Texte nicht merken kann, sie oft eingeflüstert bekam, was ihm als Faulheit ausgelegt wurde.
Sylvester Stallone warf Bruce Willis raus – und engagierte einen kostspieligen Ersatz
Stallone mag eine gewisse Genugtuung verspürt haben, als er Willis' Forderung abschmetterte. Finanziell ausgezahlt hat sich dieser Schritt für ihn allerdings nicht. Denn als Ersatzmann wurde niemand Geringeres als Harrison Ford engagiert, für den die Produzenten deutlich tiefer in die Tasche greifen mussten: 6,9 Millionen Dollar soll der „Indiana Jones“- und „Star Wars“-Star für „The Expendables 3“ kassiert haben – und damit fast das Doppelte der von Willis geforderten Gage.
Vielleicht erhofften sich Stallone und das Studio, dass die Teilnahme von Ford eine neue Publikumsschicht ins Kino locken würde. Doch diese Rechnung ging nicht auf. Mit einem weltweiten Box-Office-Endergebnis von rund 214 Millionen Dollar wurde „The Expendables 3“ zum bis dahin umsatzschwächsten Film der Reihe – bevor der Mega-Flop von Teil 4 dem Franchise im vergangenen Jahr ein (vorläufiges?) Ende bereitete...
Wenn ihr wissen wollt, warum Stallone extrem neidisch auf seinen „The Expendables“-Leinwandpartner Dolph Lundgren war, dann lest auch den folgenden Artikel:
"Ich habe ihn gehasst": Darum war Sylvester Stallone neidisch auf seinen "Rocky 4"- und "The Expendables"-Kollegen Dolph LundgrenDies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels. Ein ähnlicher Artikel ist zuvor auf unserer spanischen Schwesternseite Espinof.com erschienen.