Mit den „Rambo“- und „Rocky“-Reihen kann Sylvester Stallone gleich zwei Franchises in seinem Schaffen vorweisen, die Filmgeschichte geschrieben haben. Mit Filmen wie „Die City-Cobra“, „Cliffhanger“ oder „The Expendables“ sollte Stallone seinen Legenden-Status als Action-Ikone zusätzlich ausbauen. Allerdings hatte es der „Tulsa King“-Star nicht immer leicht in seiner Karriere.
Nachdem er in den 1970er-Jahren schon einige Startschwierigkeiten hatte, in Hollywood überhaupt Fuß zu fassen, sollte Sylvester Stallones Karriere um die Jahrtausendwende den absoluten Tiefpunkt erreichen. Mit „Get Carter“, „Driven“ und „Avenging Angelo“ dreht der Oscar-Gewinner einen Flop nach dem anderen. Der Film, der seine Karriere beinahe ruiniert hätte, ist Stallones Meinung nach aber der 2002 veröffentlichte Thriller „D-Tox – Im Auge der Angst“.
Hier schlüpfte Stallone in die Rolle des FBI-Agenten Jake Malloy, der nach einem traumatischen Ereignis einwilligt, an einem ziemlich ungewöhnlichen Rehabilitationskurs in einem ehemaligen Militärbunker teilzunehmen. Hier kommt es jedoch bald zu einer mysteriösen Reihe an Morden, die in engem Zusammenhang mit der Vergangenheit von Jake stehen.
Der Film stand von Anfang an unter keinem guten Stern
Nicht nur an den Kinokassen ist „D-Tox“ massiv gefloppt, auch die Kritiken fielen vernichtend aus. Auf die Frage hin, warum er glaubt, dass seine Karriere damals einen massiven Tiefpunkt erleiden musste, erklärte Stallone (für den sich der Film zumindest in finanzieller Hinsicht trotzdem absolut gelohnt hat!) gegenüber Variety:
„Ich glaube, es liegt daran, dass ich bei bestimmten Karriereentscheidungen nicht so gewissenhaft vorgegangen bin, wie ich es hätte tun sollen. Ich habe zum Beispiel einen Film namens ‚D-Tox‘ gedreht, der eine wirklich gute Besetzung hatte, aber nach nur einer Woche beschlossen die Produzenten, den Kurs zu ändern und über dem Film lag eine dunkle Wolke. [...] Das war sozusagen der Anfang von meinem Ende.“
Die ersten Testvorführungen von „D-Tox“ fielen verheerend aus, was das Studio, Universal Pictures, schließlich dazu veranlasste, eine Reihe von Nachdrehs anzusetzen. Als auch diese die Probleme nicht beheben konnten, wurde der Film komplett auf Eis gelegt. DEJ Production erwarb schließlich die Rechte und veröffentlichte den Film unter dem Titel „Eye See You“, einer von Sylvester Stallone angefertigten Schnittfassung, mit der Regisseur Jim Gillepsie nie zufrieden gewesen ist.
Auf die Frage hin, warum die Reaktionen auf „D-Tox“ so schwach ausfielen, gab Stallone gegenüber Ain't It Cool News zu Protokoll: „Ein Film ist ein sehr empfindliches Geschöpf. Jede negative Meldung oder interne Erschütterung kann die Wahrnehmung des Filmes – und das Vertrauen des Studios – erschüttern. Aus irgendeinem unbekannten Grund zog sich der ursprüngliche Produzent zurück und der Film galt sofort als beschädigte Ware. Als wir die Dreharbeiten beendeten, gab es am Set aufgrund kreativer Differenzen zwischen dem Regisseur und dem Studio Probleme. Das Studio ließ den Film viele Monate lang liegen und nach einem Jahr beschloss man, ihn nochmal zu drehen.“
Ob der Film am Ende wirklich schlicht und ergreifend schlecht gewesen ist oder ob die äußerst katastrophale Produktionsgeschichte letztlich Schuld daran war, dass „D-Tox“ nicht gelingen wollte, ist schwer zu beantworten. Für Stallone aber war der Fall schnell klar: „Der Film roch nach Tod. Tatsächlich konnte man, wenn man nach oben schaute, Zelluloid-Bussarde kreisen sehen, während wir sterbend auf dem Boden des Händlers lagen.“
„D-Tox“ ist nicht der einzige seiner Filme, die Sylvester Stallone mit negativen Gefühlen befindet. Welches seiner Werke er außerdem seit 20 Jahren bereut, erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel:
"Der schlechteste Autofilm aller Zeiten": Diesen Flop bereut Sylvester Stallone seit über 20 Jahren