Western-Fans wissen natürlich, dass das Genre nach wie vor zu den vielfältigsten und spannendsten überhaupt zählt. Wer jedoch noch nicht so richtig mit dem Genre warm geworden ist, sollte Netflix aufsuchen, denn dort steht ab sofort mit „Todeszug nach Yuma“ ein echtes Western-Highlight zum Abruf bereit.
Darum geht es in "Todeszug nach Yuma"
Dan Evans (Christian Bale, „The Dark Knight“) ist Farmer, der zusammen mit seiner Frau Alice (Gretchen Mol) und ihren beiden Söhnen William (Logan Lerman) und Mark (Benjamin Petry) in einem kleinen Dorf an der Grenze zu Mexiko lebt. Der ehemalige Scharfschütze verlor im Bürgerkrieg ein Bein und hat nun alle Hände voll damit zu tun, seine Familie über die Runden zu bringen. Deswegen hat er den Respekt seines 14-jährigen Sohnes William schon längst verloren. Die Schulden türmen sich und Dan fürchtet, sein Land zu verlieren.
Als Dan und William Zeuge eines Bankkutschenüberfalls durch den berüchtigten Outlaw Ben Wade (Russell Crowe, „Man Of Steel“) und seiner gnadenlosen Gang werden, wendet sich das Blatt jedoch schlagartig. Der clevere Wade fällt dem Kopfgeldjäger Byron McElroy (Peter Fonda) in die Hände. Nun soll eine Gruppe den Verbrecher nach Contentino bringen, um dort den Gefangenentransportzug nach Yuma zu erwischen. Um Geld zu machen, schließt Dan sich der Eskorte an. Doch der Weg ist gefährlich und Wades rechte Hand Charlie (Ben Foster, „X-Men: Der letzte Widerstand“) ist ihnen schon dicht auf den Fersen...
Christian Bale vs. Russell Crowe – ein grandioses Duell
Man muss vorab sagen, dass man von „Todeszug nach Yuma“ keinen postmodernen Western der Marke „Django Unchained“ erwarten sollte. Stattdessen stellt sich Regisseur James Mangold („Indiana Jones 5“, „Logan“) hier in die Tradition des 1950er- und 1960er-Jahre Western und inszeniert sehr klassisch, aber niemals altbacken. Wenig verwunderlich ist daher auch, dass der Film ein Remake des Klassikers „Zähl bis drei und bete“ von Delmer Daves ist, der eben genau in dieser Zeit entstanden ist.
In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik konnte sich „Todeszug nach Yuma“ herausragende 4,5 von 5 Sterne verdienen. Unser Autor erklärt darin, dass der Film von zwei überragenden Stärken lebt: „Der erstklassigen Charakterstudie um Recht und Unrecht und dem grandiosen Spiel der Darsteller. Erst dahinter kommt die Action, die immer nur dann stimmig in Szene gesetzt wird, wenn es für die Handlung notwendig ist – inklusive einem fast 30-minütigen atemberaubenden, konsequenten Showdown.“
Das Herzstück des Films aber sind die charismatischen Darbietungen von Christian Bale und Russell Crowe, die ihren Charakteren immer wieder neue Facetten abverlangen und damit die Ambivalenz der Geschichte zusehends ausbauen. Hier gibt es keine einfache Gut-Böse-Zeichnung, in „Todeszug nach Yuma“ geht es hingegen vielmehr um Ehre und Verantwortung.
Im Fazit der Kritik heißt es begeistert: „Der Old-Fashioned-Western begeistert als komplexe Morallehrfabel, die zwar durchaus die Schwermütigkeit eines ‚Erbarmungslos‘ in sich trägt, aber nie als Abgesang auf den Western zu verstehen ist. ‚Todeszug nach Yuma‘ ist meisterhaftes Erzählkino, das dem totgesagten Westerngenre frischen Wind einhaucht.“
Falls ihr auf der Suche nach weiteren echten Western-Highlights seid, haben wir einen passenden Tipp für euch auf Lager:
Heute Abend streamen: Ein viel zu unbekannter Western aus den 90er-Jahren – vom "Rambo 2"-RegisseurDies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.