Es klingt ein bisschen wie „Die Tribute von Panem“ – und wir der Zufall es will, führt tatsächlich auch „Panem“-Regisseur Francis Lawrence bei „The Long Walk“ Regie. Aber natürlich ist der Stephen-King-Stoff über Jugendliche, die um ihr Leben kämpfen, einfach tausendmal härter, sadistischer und verstörender als die Young-Adult-Reihe über die Hungerspiele.
Oder besser gesagt: Die Teenager kämpfen in „Todesmarsch“, wie die Buchvorlage in Deutschland heißt, nicht um ihr Leben, sie laufen darum. In einer trostlosen Zukunft veranstaltet das Militär einen tödlichen Marathon, bei dem man erst verwarnt und dann erschossen wird, wenn man anhält – und nur ein einziger Teilnehmer kann überleben. Der, der eben am längsten durchhält. Dass die Verfilmung die Gnadenlosigkeit der Vorlage ohne Abstriche einfangen soll, bestätigte nun „The Long Walk“-Drehbuchautor JT Mollner.
"The Long Walk" wird so intensiv wie die Buchvorlage
Mollner verriet im Interview mit Cinemablend, dass es nicht nur ihm und Regisseur Francis Lawrence wichtig gewesen sei, die Düsterkeit des Buchs einzufangen, sondern auch Stephen King selbst. „The Long Walk“ sei kein Low-Budget-Film, aber auch nicht gerade ein Big-Budget-Projekt wie es Lawrence vom „Die Tribute von Panem“-Franchise her kenne – dafür sei die King-Verfilmung eine absolutes Herzensangelegenheit für den Filmemacher, und Stephen King habe ihn in seiner Vision unterstützt:
„Für [Francis Lawrence] ist es ein echtes Herzensprojekt. Er wollte es auf die richtige Weise machen, vorlagengetreu. Und er wusste, dass das bedeutet, dass es sehr hardcore wird, verstörend und ein auf gewisse Weise kontroverser Film. Und das ist genau der Film, den ich gerne schreiben wollte. Auch Stephen King war sehr interessiert und hat Francis bei dem Plan unterstützt, einen R-rated Film zu machen.“.
"Wir waren nicht zimperlich"
Das Ziel aller Beteiligten sei es gewesen, einen Film zu machen, der die Buchvorlage in Ehren hält und der der Geschichte treu bleibt. Dabei habe man keine Abstriche gemacht, um den Film für das Publikum „angenehmer“ zu machen, so Mollner: „Wir waren wirklich nicht zimperlich. Das meiste von dem Zeug, was man beim Lesen als schwer zu verdauen empfunden hat, ist drin.“
Die Autorin dieses Artikels, die „Todesmarsch“ gelesen hat, kann bestätigen, dass Mollner wirklich nicht übertreibt – der Roman, den King 1979 unter dem Pseudonym Richard Bachmann veröffentlicht hat, gehört zu den fiesesten Geschichten des Autors und beweist einmal mehr: Menschen sind die schlimmsten Monster.
Ein paar Modernisierungen werde es bei der Adaption der nunmehr 45 Jahre alten Story aber auch geben, bestätigte JT Mollner im Cinemablend-Interview. „Es gibt ein paar kleine Änderungen, die wir vorgenommen haben um es upzudaten, und ich finde sie clever… Ich als Stephen-King-Fan bin sehr zufrieden mit der Adaption.“
Retro-Setting für "Todesmarsch"?
„The Long Walk“ wird aktuell in Kanada gedreht, ein Starttermin für die Stephen-King-Verfilmung steht noch nicht fest. Inoffizielle Fotos vom Set legen nahe, dass die Handlung in der Vergangenheit spielen könnte oder zumindest einer Zeit, die wie die 1970er aussieht – also die Zeit, als das Buch geschrieben wurde, wobei „The Long Walk“ eigentlich in einem zukünftigen dystopischen Amerika spielt. Wie genau das nun in dem Film umgesetzt wird, bleibt abzuwarten. In den Hauptrollen stehen unter anderem Cooper Hoffman, David Jonsson, Mark Hamill und Judy Greer vor der Kamera.
Kein Horrorfilm – aber ein Meisterwerk? Erstes Bild zur neuen Stephen-King-Adaption von Mike Flanagan*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.