Klar, die Story von „Final Call - Wenn er auflegt, muss sie sterben“ ist nicht gerade kompliziert. Allerdings ist das über weite Strecken der mit eineinhalb Stunden angenehm knackig knapp bemessenen Laufzeit überhaupt kein Minuspunkt – eher im Gegenteil. Natürlich wirkt im Thriller von „Snakes On A Plane“-Regisseur David R. Ellis einiges konstruiert und der Zufall spielt immer wieder eine Rolle. Aber um sich darüber Gedanken zu machen, bleibt dem Publikum kaum ein Moment. Denn das Ganze ist immens spannend, weil es superflott erzählt, inszeniert und geschnitten ist.
„Final Call - Wenn er auflegt, muss sie sterben“ könnt ihr jetzt neu im Flatrate-Programm von Netflix streamen. Für alle, die kein Abo beim roten N haben, ist der Reißer weiterhin als DVD oder kostenpflichtiges Video-on-Demand zu haben.
Neben Marvel-Superstar Chris „Captain America“ Evans, der den zufällig in die Heldenrolle gedrängten Protagonisten darstellt, sticht besonders Jason Statham aus dem Cast hervor. Denn der „Fast & Furious“-, „Expendables“- und „Transporter“-Veteran spielt ausnahmsweise mal keinen moralisch ambivalenten Antihelden, sondern einen echten Bösewicht. Laut unserer 3-Sterne-FILMSTARTS-Kritik von Autor Jürgen Armbruster erledigt der Brite seinen Job auf herrlich fiese, undurchsichtige Weise.
"Final Call" auf Netflix: Darum geht's
Der Mittzwanziger Ryan (Evans) ist ein Typ, der hauptsächlich an sich selbst denkt und planlos in den Tag hineinlebt. Aufgrund dieser Einstellung ging kürzlich seine Beziehung zu Chloe (Jessica Biel) in die Brüche. Um sie zurückzubekommen und zu beweisen, dass er doch nicht der Kindskopf ist, für den sie ihn hält, übernimmt Ryan einen eher lästigen Botengang für die junge Frau.
Kaum ist er unterwegs, klingelt sein Handy. Am anderen Ende der Verbindung meldet sich eine panisch klingende Frau (Kim Basinger), von der Ryan noch nie gehört hat. Sie behauptet, von korrupten Cops (u. a. Statham) gekidnappt worden zu sein und mit einem nahezu zerstörten Telefon zufällig seine Nummer gewählt zu haben. Anfangs nimmt Ryan den Anruf nicht ernst und vermutet sogar einen Streich seines Kumpels Chad (Eric Christian Olsen). Doch dann überschlagen sich plötzlich die Ereignisse …
Drehbuch vom "Fast & Furious"-Autor
Die Idee zu „Final Call“ stammt von Larry Cohen, dem Autor des einige Ähnlichkeiten aufweisenden Telefonzellen-Thrillers „Nicht auflegen!“. Die Ausarbeitung des Skripts übernahm dann Chris Morgan, der in der Folge die Drehbücher für das Gros der „Fast & Furious“-Blockbuster, aber auch zum Netflix-Megahit „Bird Box“ schrieb.
Morgan veränderte einiges an Cohens Entwurf. Anstelle eines gewieften, eleganten Kunstdiebs machte er aus der Hauptfigur etwa einen Allerweltstypen ohne große Ambitionen oder Talente – also jemanden, mit dem sich die breite Masse der Zuschauer*innen deutlich besser identifizieren kann.
Genauso hat (fast) jeder von uns ein Telefon und könnte damit in die Situation des von Chris Evans gespielten Protagonisten geraten. Auch auf diese Weise gelingt es den Macher*innen, das Publikum schnell in die Story zu involvieren. Dass diese universell verständlich und nachfühlbar ist, beweisen gleich drei erfolgreiche Remakes des Films aus weit entfernten Kulturen. Eines davon ist „Connected“ (2008) aus Hongkong. Die anderen beiden wurden in Indien realisiert – „Speed“ (2007) und „Risk“ (2009).
Neu auf Netflix: Dieser knallharte Action-Kracher mit Jason Statham sollte eigentlich ein neuer "Rambo"-Film werden!*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.
Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.