An „Forrest Gump“ kam 1994 kaum jemand vorbei: Nur „Der König der Löwen“ war an den weltweiten Kinokassen noch eine Spur erfolgreicher, während das von Robert Zemeckis inszenierte Kino-Phänomen bei der Oscar-Verleihung klar die Nase vorn hatte – bei insgesamt 13 Nominierungen konnte die Tragikomödie sechs der begehrten Goldstatuen abräumen, darunter für den Besten Film, die Beste Regie und Tom Hanks als Besten Hauptdarsteller (nur ein Jahr, nachdem er für „Philadelphia“ seinen ersten Oscar erhielt). „Pulp Fiction“-Schöpfer Quentin Tarantino äußerte später sogar seine Genervtheit darüber, dass bei jeder erdenklichen Preisverleihung immer nur „Forrest Gump“ gewann.
Während viele Leinwand-Hits der 80er und 90er Jahre mittlerweile zum Gegenstand eines Reboots oder Remakes wurden oder im Zuge des anhaltenden Legacy-Sequel-Booms gar direkte Fortsetzungen erhielten, hat sich an „Forrest Gump“ bisher niemand herangewagt. Dabei wäre es ein Leichtes gewesen, die Reise des Läufers, Shrimp-Fischers und Pralinen-Liebhabers durch drei Jahrzehnte der US-amerikanischen Geschichte fortzuführen. Schließlich existiert bereits eine Fortsetzung, nur noch nicht als Film.
Denn während die meisten von uns in erster Linie an die Kino-Umsetzung denken, basiert „Forrest Gump“ in Wirklichkeit auf dem gleichnamigen Roman von Winston Groom aus dem Jahr 1986. Das Buch war kein globaler Bestseller, aber die Filmstudios und Produzenten sahen schnell das Potenzial, das in der Geschichte schlummerte – so soll es sogar zu einem regelrechten Bieterkrieg um die Leinwand-Rechte gekommen sein.
Nach dem Erfolg des Films schossen auch die Verkaufszahlen des Romans in die Höhe, und so schrieb Groom eine Fortsetzung, die bereits 1995 in Form von „Forrest Gump & Co.“ in die Bücherläden kam. Eric Roth, der bereits das oscarprämierte Skript zu „Forrest Gump“ geschrieben hatte, arbeitete daraufhin sogar einen Drehbuchentwurf aus – doch sowohl Hanks als auch Zemeckis hatten kein Interesse.
„Wir haben den Versuch unternommen, über einen weiteren ,Forrest Gump‘ -Film zu sprechen“, erzählte Hanks in Josh Horowitz' Podcast Happy Sad Confused, fügte aber einschränkend hinzu: „Der hat ganze 40 Minuten gedauert!“
Der „Cast Away“-Darsteller fährt fort: „Das Klügste, was ich je gemacht habe, war, dass ich nie einen Vertrag unterschrieben habe, der eine vertragliche Verpflichtung zu einer Fortsetzung enthielt. Ich habe immer gesagt: ‚Leute, wenn es einen Grund gibt, es zu tun, dann lasst es uns tun. Aber ihr könnt mich nicht zwingen.‘“ Offenbar sah Hanks keinen triftigen Grund für „Forrest Gump 2“.
Noch in diesem Jahr kommt es immerhin zu einer kleinen, inoffiziellen „Forrest Gump“-Reunion: Denn in Zemeckis' neuem Film „Here“, der am 15. November in die amerikanischen Kinos kommt, spielen Hanks und Jenny-Darstellerin Robin Wright die Hauptrollen – ziemlich genau 30 Jahre nach dem Mega-Hit! Hier könnt ihr euch den Trailer anschauen.
Nicht nur Hanks hat übrigens Forrest Gump gespielt, sondern auch Michael Conner Humphreys. Im Alter von damals 9 Jahren verkörperte er die junge Version des Leinwand-Helden. Wenn ihr wissen wollt, was aus ihm geworden ist, dann lest auch den folgenden Artikel:
Er war der junge "Forrest Gump": Was wurde aus dem Schauspieler, der sich eine ikonische Rolle mit Tom Hanks teilte?Ein ähnlicher Artikel ist bereits auf unserer spanischen Schwesternseite Sensacine.com erschienen.
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