Der 2014 veröffentlichte „47 Ronin“ war in Bezug auf das Verhältnis zwischen Produktionskosten und Einspielergebnis der wohl größte Flop in der Karriere von „Matrix“- und „John Wick“-Superstar Keanu Reeves. Trotzdem hat der Mix aus Martial-Arts-Action, Fantasy-Drama und Historien-Epos mit der Zeit einen durchaus beachtlichen Kultstatus erreicht. Wenn man dies weiß, verwundert es dann auch gar nicht mehr so sehr, dass das Studio acht Jahre später doch noch ein deutlich günstiger produziertes Sequel nachschob. „Blade Of The 47 Ronin“ muss zwar ohne Keanu Reeves auskommen, sollte Genre-Fans mit seiner clever ausgetüftelten, in unserer Gegenwart spielenden Story aber dennoch Laune machen.
Keinen Spaß bereitet hingegen der Ausstrahlungstermin der deutschen Free-TV-Premiere. Denn „Blade Of The 47 Ronin“ läuft in der heutigen Nacht vom 19. auf den 20. Juli 2024 erst um 0.55 Uhr auf ProSieben. Nur mal zur Erinnerung: FSK-18-Filme dürfen ungeschnitten ab 23.00 Uhr im Free-TV gezeigt werden. Doch auch die Wiederholung kommt zu nachtschlafender Stunde – nämlich am (sehr) frühen Morgen des 22. Juli um 3.50 Uhr. Bei solchen unsinnigen Sendezeiten dürften die meisten Interessenten vielleicht doch eher auf Alternativen wie Blu-ray, DVD oder ein kostenpflichtiges Video-on-Demand* zurückgreifen wollen:
In den wichtigsten Parts erwarten euch Anna Akana („A Million Little Things“), Dan Southworth („Power Rangers: RPM“), Mike Moh („Once Upon A Time... In Hollywood“) und Teresa Ting aus „Orange Is The New Black“. Dazu gesellt sich noch Reeves‘ „John Wick 4“-Co-Star Mark Dacascos – dieses Mal nicht als Bösewicht.
Darum geht es in "Blade Of The 47 Ronin"
Es ist mehr als 300 Jahre her, da wurde eine ganze Reihe von Yureis (Southworth) Ahnen von den legendären 47 Ronin getötet. Dafür will sich der zu einem mächtigen, bösen Zauberer aufgestiegene Mann rächen, indem er die kompletten Blutlinien der damaligen Samurai ausradiert. Denn obendrein plant er die beiden Hälften des sagenumwobenen Tengu-Schwertes wieder zu vereinen, um so unbesiegbar zu werden. Schließlich besagt eine Prophezeiung, dass nur ein von den ursprünglichen 47 Ronin abstammender Mensch dies verhindern könne.
Als er Arai (Chris Pang) ermordet, den er für den letzten noch überlebenden Abkömmling hält, wähnt sich Yurei am Ziel. Doch im Moment von dessen Tod spürt er die Existenz eines weiteren Erben. Lord Shinshiro (Dacascos), ein passionierter Kämpfer für das Gute, weiß, um wen es sich dabei handeln muss. Deshalb weist er den Jung-Ronin Reo (Moh) und seine Schülerin Onami (Ting) an, die in den USA lebende Teenagerin Luna (Akana) zu finden und zur Kämpferin auszubilden. Ist Shinshiro doch fest davon überzeugt, dass sie allein Yureis Magie besiegen und so das Vermächtnis der 47 bewahren kann …
Kein Keanu, kein Problem!
Wie eingangs erwähnt, mutierte der vom Hollywood-Studio Universal Pictures als Antwort auf die Blockbuster-Reihen der Konkurrenz wie „Der Herr der Ringe“, die „Star Wars“-Prequels oder die „Harry Potter“-Filme gedachte „47 Ronin“ zu einem gewaltigen Flop. Nachdem der Film Jahre später im Streaming doch noch sein Publikum gefunden hatte, kam um 2020 der Gedanke an eine Fortsetzung auf – auch bedingt dadurch, dass Universal mit Netflix als willigem Abnehmer in den USA gleich einen potenten Partner an der Seite hatte, der das Risiko stark minimierte.
Schnell war allerdings klar, dass Keanu Reeves nicht zurückkehren würde. So einigte man sich darauf, dass der Hauptplot dieses Mal in der Gegenwart spielen sollte, wodurch zusätzliche Produktionskosten gespart werden konnten. Als dann ein Drehbuch vorlag, wurde Ron Yuan als Regisseur verpflichtet. Viele von euch dürften ihn als Nebendarsteller aus Blockbustern wie „Mulan“ und „Independence Day: Wiederkehr“, vielleicht aber auch als einen der Stars der unterhaltsamen Martial-Arts-Comedy „The Paper Tigers“ oder als Leichenbeschauer in „CSI: New York“ kennen.
Obwohl dies nach dem Tanzfilm „Step Up 6: China“ erst Yuans zweite abendfüllende Regiearbeit war, machte er einen guten Job. Der in Budapest gedrehte „Blade Of The 47 Ronin“ verbindet auf ebenso lockere wie spannende Weise Kampfkunst-Action mit Fantasy-, Horror- und Cyber-Punk-Elementen. Der Film kam speziell beim US-Publikum so gut an, dass ein weiteres Sequel bereits in Arbeit ist.
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