Welcher Zeitpunkt passt besser als das aktuell stattfindende Filmfestival in Cannes, um so richtig die Vorfreude auf Ruben Östlunds nächstes Projekt anzuheizen? Immerhin gewann der Regisseur bereits zweimal die Goldene Palme, 2017 für „The Square“ und 2022 für „Triangle Of Sadness“. Beim Filmmarkt in Cannes wird seine neueste Arbeit „The Entertainment System Is Down“ den internationalen Verleihern zum Kauf angeboten, und im Zuge dessen wurden so einige spannende Details bekannt.
Denn nicht nur ist „John Wick“-Darsteller Keanu Reeves seit einigen Wochen bei „The Entertainment System Is Down“ dabei, auch „Civil War“-Star Kirsten Dunst und Daniel Brühl, den man hierzulande wohl kaum jemandem gesondert vorstellen muss, sind nun an Bord. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: Östlunds neuer Film spielt sich in der Passagierkabine eines Flugzeugs ab, und damit die Darsteller*innen sich in diese Situation auch wirklich einfühlen können, griff der Filmemacher tief in die Tasche.
Flugzeugkauf für "The Entertainment System Is Down"
Denn wie Deadline berichtet, kaufte Ruben Östlund eine ausgemusterte Boeing 747 für sein Projekt, in der dann gedreht wird. Reeves, Brühl, Dunst und wohl noch einige weitere bekannte Stars, die laut dem Branchenmagazin zu dem Film dazustoßen sollen, werden sich darin dann die Köpfe einschlagen – im übertragenen Sinne, aber vielleicht auch im wörtlichen… Denn wer Östlunds Werke kennt: Hier ist zwar Satire statt bierernster Action angesagt, die jedoch nicht weniger gewalttätig ausfallen kann.
Was in „The Entertainment System Is Down“ die Katastrophe ist, verrät natürlich schon der Titel: Während eines Langstreckenfluges fällt an Bord das Unterhaltungssystem aus. Und nun sehen sich die Passagiere dem schlimmsten Feind überhaupt gegenüber: LANGEWEILE.
Klingt harmlos, ist es aber überhaupt nicht – und die Szenen, die sich da bei Östlund abspielen werden, dürften in ihrer Drastik denen von beispielsweise „Triangle Of Sadness“ in nichts nachstehen, in denen eine Kotz-Orgie an Bord eines Schiffes in aller Ausführlichkeit mit der Kamera eingefangen wurde. Wobei in „The Entertainment System Is Down“ dann wohl eher Aggression statt Übelkeit das Problem werden dürfte…
Erschreckende Studie als Grundlage für die Satire
Was für ein schrecklicher Feind Langeweile tatsächlich ist, auch wenn im Film zum Zwecke der satirischen Erzählweise garantiert maßlos übertrieben wird, zeigt eine Studie der Virginia University, von der sich Östlund für sein Projekt inspirieren ließ. Darin wurden die Teilnehmer*innen 6 bis 15 Minuten lang allein in einem Raum einfach sich selbst überlassen, mit nichts zu tun. Das Ergebnis: Selbst in dieser kurzen Zeitspanne fühlten sie sich unwohl.
Dann wurde aber noch eins draufgesetzt. In einem zweiten Schritt bekamen die Teilnehmer die Möglichkeit, sich in dem Raum mittels Knopfdruck einen harmlosen, aber sehr schmerzhaften Elektroschock zu verpassen. Ein Viertel der Frauen und ein Drittel der Männer drückten den Knopf. Ein Mann fand das Alleinsein mit seinen eigenen Gedanken sogar so unerträglich, dass er den Knopf innerhalb von 15 Minuten 190 Mal drückte.
Im klassischen „John Wick“-Sinne ausrasten darf Keanu Reeves dann aber aber auch bald wieder. Wie genau seine Rolle in das „John Wick“-Spin-off „Ballerina“ mit Ana de Armas passt, erfahrt ihr in diesem Artikel:
Endlich wissen wir, wie Keanu Reeves in den Film passt: Das zeigt der erste Trailer zum "John Wick"-Spin-Off "Ballerina"*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.