Keanu Reeves ist einer der beliebtesten Filmstars der Gegenwart, der ausgehend von den „John Wick“-Filmen in den letzten Jahren eine echte Renaissance erlebte (die sogenannte „Keanussance“) und viele Fans hat. Doch wahrscheinlich kennen selbst die hartgesottensten Reeves-Anhänger nicht alle Filme, in denen der gebürtige Kanadier mitgespielt hat.
Mal ehrlich: Wer von euch hat die Dramen „Thumbsucker“ (2006) oder „Pippa Lee“ (2009) gesehen? Selbst im Bereich des Actionfilms gibt es mit „Außer Kontrolle“ (1996) einen Titel mit Reeves, der eher unbekannt ist – obwohl der Film nur zwei Jahre nach „Speed“ erschien und ein echter Genre-Experte die Regie führte!
Den Film inszenierte nämlich Andrew Davis, der mit „Nico“ (1988) und „Alarmstufe: Rot“ (1992) nicht nur für den Start und Höhepunkt der Karriere von Steven Seagal sorgte, sondern auch auch den Action-Klassiker „Auf der Flucht“ drehte. Neben Harrison Ford spielte hier Tommy Lee Jones mit, der 1994 für seine Rolle mit einem Oscar ausgezeichnet wurde.
Daneben bietet „Außer Kontrolle“ auch eine interessante Besetzung – zumindest aus heutiger Perspektive. Neben Reeves gehören noch Morgan Freeman („The Dark Knight“), Rachel Weisz („Die Mumie“) und „Succession“-Fiesling Brian Cox zum Cast. „Außer Kontrolle“ findet ihr etwa als VoD und als DVD und Blu-ray bei Amazon:
"Außer Kontrolle" ließ Kritik und Kasse kalt
Als der Film 1996 in den USA startete, schaffte er es nur auf den vierten Platz der Kinocharts. Mit „Independence Day“ oder „Die Jury“ war die Konkurrenz dann wohl doch zu groß. Insgesamt konnte „Außer Kontrolle“ weltweit etwa 60 Millionen US-Dollar einspielen – bei einem Budget von 50 Millionen. Kein totaler Reinfall, aber auch kein Erfolg.
Dass der Action-Thriller nicht so gut ankam, lag vermutlich auch an den eher verhaltenen Reaktionen der Kritik. Insgesamt kam der Titel eher schlecht an (2 von 5 Sternen von FILMSTARTS, 18 Prozent bei Rotten Tomatoes) und wie schon bei anderen Rollen, wurde Reeves auch gerne als schlechter Darsteller bezeichnet. Sein Mitwirken in „Außer Kontrolle“ brachte ihm sogar eine Nominierung für die Goldene Himbeere ein.
Reeves selbst ist kein Fan des Films
Reeves selbst äußerte später Kritik an dem Film. In einem Interview von 2001 (via UPI) stellte er klar, dass das Script, gerade was seine Rolle angeht, massiv verändert wurde. Glaubt man seiner Aussage, war seine Rolle wesentlich nahbarer und weit weniger als Actionheld angelegt. Er beschreibt es so:
„Ursprünglich war ich verheiratet. Ich hatte ein Kind und ich habe diese Forschung betrieben, und ich wusste nicht, dass das, was ich erforschte, diese Auswirkungen hatte. Und jemand wurde getötet und ich hatte diese Schuldgefühle und versuchte aufzuhören, was ich tat, aber sie ließen mich nicht, also verfolgten sie mich.
Und plötzlich verwandelte ich mich in diesen 24-jährigen Maschinisten und ich wandte mich an Andrew Davis und sagte: ‚Was ist mit dem Film passiert, dem ich zugestimmt habe? Was ist mit dem Drehbuch passiert? Wo ist es hin?‘ Und er sagte: ‚Nein, ich habe etwas Besseres‘, und ich musste mitmachen.“
Darum geht‘s in "Außer Kontrolle"
Keanu Reeves verkörpert den Wissenschaftler Eddie Kasalivich, der Teil eines Teams ist, das eine bahnbrechende Technologie zur sauberen Energiegewinnung durch Wasserstoff entwickelt. Als das Forschungslabor plötzlich explodiert und der Teamleiter getötet wird, wird Eddie fälschlicherweise des Mordes und Terrorismus beschuldigt. Zusammen mit der Physikerin Dr. Lily Sinclair (Rachel Weisz) flieht er vor den Behörden.
Sie werden von dem geheimnisvollen Regierungsbeamten Paul Shannon (Morgan Freeman) verfolgt, der seine eigenen Motive hat. Während ihrer Flucht versuchen Eddie und Lily, die wahren Hintergründe der Verschwörung aufzudecken und ihre Namen reinzuwaschen, bevor die gestohlenen Forschungsergebnisse in die falschen Hände geraten.
Drei Jahre nach "Außer Kontrolle" kam das Comeback
Da Reeves zuvor im Sci-Fi-Flop „Vernetzt - Johnny Mnemonic“ mitspielte, bremste die eher verhaltene Resonanz zu „Außer Kontrolle“ seine Karriere erst einmal aus. 1999 gelang ihm aber ein fulminantes Comeback mit „Matrix“. Ein Kultfilm, dank seiner bahnbrechenden Action, sensationellen Effekten und einer Ästhetik, zu der auch der ikonische Matrix-Code gehört, dessen Ursprung euch gewiss überraschen wird:
Wie bitte?! Das steckt wirklich hinter dem grünen Code aus den "Matrix"-Filmen!*Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.