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    Auf Netflix gibt es bereits einen Film über Donald Trumps Vize J.D. Vance – mit vielen Stars, aber enttäuschend!
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

    J.D. Vance soll der kommende Vize-Präsident an der Seite von Donald Trump werden. Der Name könnte auch Filmfans etwas sagen – schließlich ist er der Protagonist in einem großen Netflix-Film von „Apollo 13“-Regisseur Ron Howard: „Hillbilly Elegy“.

    2020 brachte Netflix „Hillbilly-Elegie“ mit großen Erwartungen heraus. Inszeniert von Ron Howard und mit einer imposanten, von Amy Adams und Glenn Close angeführten Besetzung schienen die Oscars das klare Ziel. Am Ende gab es immerhin auch zwei Nominierungen – für Glenn Close als Beste Nebendarstellerin und für die Make-Up- und Hairstyling-Abteilung, die bei der Verwandlung des „Eine verhängnisvolle Affäre“-Stars ganze Arbeit leistete.

    "Hillbilly-Elegie": Wohl eher Netflix-Flop als Oscar-Hit

    Der Film selbst muss aber in vieler Hinsicht als Enttäuschung gewertet werden. In den USA war er zwar zumindest am Starttag an der Spitze der Netflix-Charts, fiel aber sehr schnell nach hinten und dann wieder ganz raus. In Deutschland spielte er kaum eine Rolle.

    Vor allem fand die Kritik kaum positive Worte. Bei RottenTomatoes sind von 259 Rezensionen gerade einmal 25 Prozent positiv. Bei Metacritic steht eine schwache Durchschnittswertung von 38 von 100 Punkten. Hier bei FILMSTARTS.de vergaben wir gerade einmal 1,5 Sterne. Der Autor dieser Zeilen kritisierte in seiner Rezension, dass Regisseur Howard nicht nur „konsequent jeden Anflug von Politik aus seiner Adaption verbannt hat“, sondern vor allem „wie unglaublich langweilig und platt“ das Drama ist.

    "Hillbilly-Elegie" ist ein Film über Trumps Vize J.D. Vance

    Doch nun dürfte dem Film noch einmal neue Aufmerksamkeit beschert werden. Denn gerade hat Donald Trump verkündet, dass J.D. Vance sein Vize-Präsident werden soll, wenn er zum Präsidenten gewählt wird. Und jener Vance ist die zentrale Figur in „Hillbilly-Elegie“. Der Netflix-Film ist eine Adaption von Vance' autobiografischem Buch über seinen Aufstieg aus ärmlichen Verhältnissen zu einem Jura-Studium an der Elite-Uni Yale.

    Erzählt wird dieser vor allem anhand der komplizierten Familiensituation des Protagonisten. Vance (im Film von verkörpert von Owen Asztalos als Kind und von „The Night Agent“-Star Gabriel Basso als Erwachsener) wächst nämlich mit einer Mutter (Amy Adams) auf, die aufgrund ihrer Drogensucht nicht wirklich ihrer Erziehungsrolle gerecht werden kann. Immer wieder springt so die Oma (Glenn Close) ein, die mit ihrem trockenen Humor und der Vorliebe für Actionfilme den Jungen prägt.

    Hillbilly-Elegie
    Hillbilly-Elegie
    Starttermin 24. November 2020 | 1 Std. 56 Min.
    Von Ron Howard
    Mit Amy Adams, Glenn Close, Gabriel Basso
    User-Wertung
    2,8
    Filmstarts
    1,5
    Im Stream

    Dass Vance in die Politik geht, spielt in dem Film aber noch keine Rolle. Schließlich war es noch nicht abzusehen, als sich Ron Howard 2017 an die Entwicklung der Buchverfilmung machte. Selbst als der Film 2020 erschien, konnte man damit noch nicht rechnen. Der zuvor an verschiedenen Investmentfirmen beteiligte Vance spielte da zwar bereits mehrfach mit dem Gedanken, in die Politik zu wechseln, lehnte entsprechende Angebote aber ab. Vor seiner politischen Laufbahn trat Vance übrigens noch als Kritiker von Trump auf, bezeichnete ihn als „Idioten“, den er „noch nie gemocht habe“ und in einer Privatnachricht sogar als „Amerikas Hitler“.

    Mit dem Einstieg in die Politik kam aber der Sinneswandel. Im Sommer 2021 verkündete Vance nämlich seine Kandidatur für den US-Senat und brauchte dafür auch Trumps Rückhalt. Mit dessen Unterstützung setzte sich erst in den republikanischen Vorwahlen und dann den eigentlichen Wahlen durch.

    Anfang Januar 2023 wurde er zum ersten Senator ohne vorherige Regierungserfahrung seit fast 50 Jahren. Damals wurde der Astronaut John Glenn direkt Senator, ohne vorher andere Ämter auszufüllen. Nun soll Vance nach der kurzen Zeit als Senator sogar Vize-Präsident werden. Bei der Auswahl spielte ausdrücklich seine Biografie auch eine wichtige Rolle. Schließlich verkörpert der Bestseller-Autor aus einfachen Verhältnissen den American Dream, also dass es jeder von ganz unten nach oben schauen kann.

    Fast vier Jahre alter Netflix-Film plötzlich wieder relevant

    Daher könnte auch der Netflix-Film „Hillbilly-Elegie“ jetzt eine wichtige Rolle spielen und genutzt werden. Auf Online-Portalen ist so schon eine starke Zunahme (positiver) User-Rezensionen zu bemerken. Wer mehr über Vance erfahren will, kann sich den Netflix-Film also anschauen – auch wenn wir ihn nur aus dem Grund und nicht aufgrund seiner filmischen Qualitäten empfehlen können.

    Was dagegen ganz neu auf Netflix ist, stellen wir euch im folgenden Artikel vor:

    Neu auf Netflix: Die vielleicht größte Sci-Fi-Überraschung der letzten Jahre – die im Kino völlig unterging!
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