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    Robert Downey Jr. bereut "Auf der Jagd"
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Liebt es, wenn Filme in Bewegung sind – und bekommt von (guten!) Action-Filmen deshalb niemals genug. „Speed“ hat seine Leidenschaft für Action-Kino einst entfacht, und durch Filme wie „Ambulance“ oder „RRR“ lebt sie weiter.

    Beinahe jeder Schauspieler hat schon einmal in einem Film mitgespielt, den er im Nachhinein bereut hat. Doch wahrscheinlich hasst niemand irgendeinen Film so sehr wie Robert Downey Jr. den 90er-Jahre-Actionthriller „Auf der Jagd“.

    Dank seiner Rolle als Tony Stark bzw. Iron Man ist Robert Downey Jr. einer der gefragtesten und bestbezahlten Schauspieler Hollywoods – doch das war bei Weitem nicht immer so: Zwar wurde der frischgebackene Oscar-Preisträger („Oppenheimer“) für die Hauptrolle im Biopic „Chaplin“ bereits 1993 für einen Academy Award nominiert, doch schon wenige Jahre später geriet seine Karriere stark ins Stocken. Grund dafür waren nicht zuletzt seine Drogenprobleme, die ihm 1999 sogar ein Jahr Gefängnis einbrachten.

    In den Jahren davor wiederum konnte Downey Jr. keinen richtigen Hit vorweisen, wobei er speziell einen Film, an dem er 1998 mitgewirkt hat, regelrecht hasst: „Auf der Jagd– die Fortsetzung zu „Auf der Flucht“, einem Harrison-Ford-Hit von 1993, in dem diesmal „Blade“-Star Wesley Snipes als zu Unrecht Beschuldigter vor dem zähen U.S. Marshal Samuel Gerard (Tommy Lee Jones) fliehen muss. Downey Jr. spielt den DSS-Agent John Royce, der sich später – Vorsicht, Spoiler! – als Bösewicht des Films entpuppt.

    In seinem Buch „The Fall And Rise Of The Comeback Kid*“, in dem Downey Jr. auf seine Karriere zurückblickt und schildert, wie er sich aus einem kaum überwindbar scheinenden Karrieretief in Hollywoods A-Liga zurückgekämpft hat, stampft er den Film regelrecht zu Boden (via FandomWire): „Ich würde lieber im Gefängnis aufwachen, als einen weiteren Morgen mit dem Wissen aufzustehen, dass ich gleich zum Set von ,Auf der Jagd' gehe.“ Vernichtender kann man sich über einen Film, in dem man selbst mitgespielt hat, kaum äußern – erst recht, wenn man tatsächlich über Knasterfahrung verfügt!

    Im selben Buch bezeichnet der Mime „Auf der Jagd“ außerdem als „möglicherweise schlechtesten Actionfilm aller Zeiten“, und er ist auch noch konkreter auf seinen damaligen Zustand und seine Erfahrungen am Set eingegangen:

    „Du hast ein traumatisches Jahr hinter dir, du warst praktisch selbstmordgefährdet – was glaubst du, was dir wirklich helfen würde? Wie wäre es, zwölf Wochen lang als Johnny Handgun herumzulaufen? Ich glaube, wenn du mit einem Geistführer darüber sprechen würdest, dann würde er dir sagen: ,Das wird dich umbringen!' Ich aber dachte, dass mir vielleicht etwas fehlt und dass ich unbedingt in einem der Filme mitspielen müsste, in die ich meine Kinder gern mitnehmen würde. Am Ende war es dann wirklich deprimierend.“

    Auch in einem Interview mit AV Club hielt sich Downey Jr. mit harten Worten über den von Stuart Baird („Einsame Entscheidung“) inszenierten Film nicht zurück: „Ich erinnere mich an nichts, was mit ,Auf der Jagd' zu tun hatte, außer dass wir herumliefen und so taten, als könnten wir ,Auf der Flucht' das Wasser reichen. Ich weiß nur noch, dass es hieß: ,Schnallt euch eure kugelsichere Weste an, ihr seid im Bayou!' Was zur Hölle soll das? Wo ist die Story?“

    „Auf der Jagd“ konnte weder qualitativ noch in Sachen Box-Office-Erfolg an seinen Vorgänger anknüpfen, doch wenn man von einem direkten Vergleich absieht, kann man ihn als grundsoliden und mit einigen tatsächlich spektakulären Action-Spitzen versehenen Thriller durchaus genießen. Für Downey Jr. gilt das aber ganz offensichtlich nicht.

    Auch auf eine andere Erfahrung hätte Robert Downey Jr. rückblickend lieber verzichtet. Worum es geht, erfahrt ihr im folgenden Artikel:

    "Furchtbar, schrecklich, deprimierend": Diese Erfahrung hat "Iron Man"-Star Robert Downey Jr. so richtig gehasst

    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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