Auch wenn das Publikum schon immer großes Interesse an Serienkiller-Stoffen an den Tag legte, sollten „Sieben“ und „Das Schweigen der Lämmer“ in den 1990er-Jahren dafür sorgen, dass die morbide Faszination für das grausame Handwerk berechnender Psychopathen noch weiter wächst. Am Erfolg der beiden stilprägenden Meisterwerke orientierte man sich daraufhin natürlich im großen Stil – und es wurden jede Menge Filme produziert, die in eine sehr ähnliche Kerbe schlugen.
So auch der düstere Thriller „Taking Lives“, in dem Angelina Jolie („Tomb Raider: Lara Croft“) wie besessen einen Serienkiller jagt und sich dabei mehr und mehr in Lebensgefahr bringt. Ihr habt den Film von D.J. Caruso („xXx – Die Rückkehr von Xander Cage“) bislang noch nicht gesehen? Dann könnt ihr ihn nun ganz bequem im Abo von Netflix nachholen.
Darum geht’s in "Taking Lives"
In der kanadischen Großstadt Montreal treibt ein brutaler Serienkiller sein Unwesen. Die FBI-Agentin Illeana Scott (Angelina Jolie) wird mit dem Fall beauftragt und soll herauszufinden, wer der Killer ist und diesen dingfest machen. Ihre besondere Fähigkeit ist das Erkennen der Denkmuster der Täter. Und da der Mörder bald wieder zuschlagen könnte, legt Illeana alles daran, weitere Morde zu verhindern.
Der Hauptzeuge John Costa (Ethan Hawke) hat angeblich den Täter bei einem der Morde beobachtet und kann ein ziemlich detailliertes Bild von ihm anfertigen. Es stellt sich dabei heraus, dass der Serienkiller die Absicht verfolgt, die Identitäten seiner Opfer zu übernehmen. John Costa scheint sich dabei als sein nächstes Opfer herauszukristallisieren. Die Polizei versucht nun alles, ihn als Köder zu benutzen, um die Mordserie zu beenden...
Spannend, aber kein Meisterwerk
Wer sich von „Taking Lives“ ein Meisterwerk des Serienkiller-Sujets erhofft, wird enttäuscht werden. D.J. Caruso zeichnet vielmehr für einen routiniert inszenierten Thriller verantwortlich, der die Konventionen des Genres bedient, dabei aber gleichwohl immer im Schatten der bereits erwähnten großen Vorbilder bleibt. Das bedeutet aber nicht, dass man mit „Taking Lives“ nicht seinen Spaß haben kann, denn temporeich, düster und mit einigen saftigen Gewaltspitzen ausgestattet ist der Film.
Hinzu kommt, dass mit Angelina Jolie und Ethan Hawke zwei Schauspieler mitwirken, denen es mühelos gelingt, die Zuschauer und Zuschauerinnen in ihren Bann zu ziehen. Vor allem Ethan Hawke sticht durch seine nuancierte Performance heraus, was nötig ist, denn die Auflösung ist eigentlich schon nach weniger als der Hälfte der Laufzeit von „Taking Lives“ mehr als klar.
Dafür lässt sich das Drehbuch im letzten Drittel zu herrlich überzogenen Wendungen hinreißen, die viel zu abstrus sind, um wirklich funktionieren zu können, aber gerade dadurch das Unterhaltungslevel noch ein Stück weit anheben.
Ihr seid auf der Suche nach weiteren Serienkiller-Filmen? Dann hat FILMSTARTS-Autor Lars-Christian Daniels den richtigen Tipp für euch: „Nightwatch“ mit „Game Of Thrones“-Star Nikolaj Coster-Waldau. Worum es in dem Horror-Thriller geht und wo ihr diesen schauen könnt, erfahrt ihr in folgendem Artikel: