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    Heute Abend streamen: Die spektakuläre Fortsetzung zum besten Blockbuster aller Zeiten
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Fasziniert und berührt werden, aber auch ein stückweit über sich selbst erfahren – darin besteht für Daniel die Magie des Kinos.

    Nicht selten bleiben Fortsetzungen zu großen Kino-Klassikern als große Enttäuschung in Erinnerung. In einigen Fällen aber lohnt es sich, mit ein wenig Abstand noch einmal einen Blick zu wagen – findet jedenfalls FILMSTARTS-Redakteur Daniel Fabian.

    Wer sich an ein Sequel zu einem der beliebtesten Filme überhaupt wagt, kann eigentlich nur verlieren – so scheint es jedenfalls. Ich habe allerdings nicht selten die Erfahrung gemacht, gut damit zu fahren, Fortsetzungen losgelöst von ihren Vorgängern zu betrachten. So habe ich bis heute nicht nur mächtig Spaß mit „Terminator 3 - Rebellion der Maschinen“ – auch wenn er mit den ikonischen ersten beiden Teilen natürlich keineswegs mithalten kann –, sondern auch mit dem einen oder anderen Spielberg-Nachfolgewerk.

    Während „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ für mich sogar der beste Teil der Abenteurer-Saga mit Harrison Ford ist, finde ich auch: Vergessene Welt - Jurassic Park“ alias „Jurassic Park 2“ ist natürlich nicht so gut wie das Original – aber immer noch einer DER Abenteuerfilme der 90er. Davon könnt ihr euch mittlerweile nicht nur auf 4K-Blu-ray* überzeugen, sondern aktuell auch in diversen Streaming-Abos. Der Film ist derzeit bei Netflix, RTL+* sowie auch WOW verfügbar:

    Mehr ist mehr: Autor Michael Crichton und Regisseur Steven Spielberg gingen bei Teil 2 nach klassischer Sequel-Rezeptur vor – und bescherten uns so einen Nachfolger mit eigener Identität, der dennoch offensichtlich auf den Pfaden seines Vorgängers wandelt. Das Ergebnis strotzt nur so vor Schauwerten, kann letztlich aber nicht ganz mit „Jurassic Park“ mithalten – der zumindest für mich aber eben auch nicht weniger als der beste Blockbuster aller Zeiten ist…

    "Vergessene Welt" nimmt sich selbst nicht zu ernst

    Bei „Jurassic Park“ fiel einem – ähnlich wie Dr. Grant (Sam Neill), Dr. Sattler (Laura Dern) und Dr. Malcolm (Jeff Goldblum) bei ihrer ersten Dino-Begegnung – einst im Kino regelrecht die Kinnlade runter. Eine solche Faszination erneut auszulösen, ist schier unmöglich. Ihr einen neuen Dreh zu verpassen, jedoch nicht.

    Michael Crichton, der bis zu jenem Zeitpunkt keines seiner Werke je fortgesetzt hatte, war es deshalb umso wichtiger, sich genau diesen Umstand zu eigen zu machen: Ähnlich wie James Cameron in „Avatar: The Way Of Water“ und viele andere Geschichtenerzähler, setzt er inmitten einer altbekannten und vertrauten Welt nicht nur jede Menge frische Impulse, sondern stellt auch immer wieder notwendige Verbindungen zum ersten Film her. Nicht zuletzt aber macht er sich das Original zunutze, um sich selbst nicht mehr allzu ernst zu nehmen.

    Es geht schon wieder auf eine Insel, auf der Dinosaurier leben. Schon wieder soll „nur“ geforscht werden. Und schon wieder ist klar, dass das nur schiefgehen kann. Crichton und Spielberg erfinden das Rad damit nicht neu – und sind sich nicht zu schade, mit dieser Tatsache zu spielen, etwa wenn Dr. Malcolm feststellt, dass Unternehmer John Hammond (Richard Attenborough) dieses Mal nicht „die gleichen Fehler“ wie ein paar Jahre zuvor begeht. Und irgendwie aber doch.

    Wurde „Jurassic Park“ noch mit einer düsteren Szene eröffnet, in der die Macht der Urzeit-Monster in einer verregneten Nacht mit großer Durchschlagskraft demonstriert wird, schlägt der zweite Film von Beginn an in eine andere, lustigere Kerbe. Wenn hier etwa mit einem grandiosen Schnitt von einer um ihr Kind schreienden Mutter zu einem gähnen Jeff Goldblum geschnitten wird, ist das nicht gerade furchteinflößend – aber eben saukomisch!

    Neuer Cast, mehr CGI

    Dass das Ensemble um Neill und Dern ausgetauscht wurde und nur Goldblum und Attenborough zurückkehrten, dürfte ebenfalls mit dem negativen Überraschungseffekt des Films einhergegangen sein. Doch auch wenn das neue Trio nicht mehr ganz so großartig harmoniert, sind auch Vince Vaughn und Julianne Moore eine absolute Bereicherung für die Reihe – zu der es eher zufällig kam:

    Um die Verwendung der Titelmusik seines Kult-Klassikers „Der weiße Hai“ im Film „Swingers“ zu bewilligen, wurde Spielberg zu einem exklusiven Vorab-Screening der Komödie mit Vaughn eingeladen – und war von dem Hauptdarsteller derart begeistert, dass er ihn prompt für sein nächstes Dino-Abenteuer verpflichtete. Moore hingegen konnte zu jener Zeit jeden Cent gebrauchen, kam ihr die Scheidung von ihrem damaligen Ehemann John Gould Rubin doch ziemlich teuer. Außerdem wollte sie schon immer mal mit Spielberg arbeiten – und konnte mit „Jurassic Park 2“ so letztlich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

    In gewisser Weise musste der Film aber natürlich dennoch einen drauf setzen, etwas Neues bieten – und noch größer und gewaltiger werden. Und das gelingt ihm nicht nur mit einem großartigen Finale in der Großstadt, sondern auch mit noch mehr Dinos und noch mehr Dino-Action. Dass diese nur mittels größerem CGI-Einsatz möglich war, dürfte ebenfalls für Enttäuschung gesorgt haben. Ja, auch ich bin als Verfechter praktischer Effekte kein Freund von computergenerierten Bildern. Wenn es (neben James Cameron) aber ein Filmemacher versteht, digitale Effekte mit praktischen Spezialeffekten, Animatronik und Co. zu einem einheitlichen visuellen Ganzen zu formen, dann ist das nun mal Steven Spielberg. Das beweist er nicht nur mit „Indiana Jones“-Abenteuern, sondern vor allem auch in „Vergessene Welt“.

    Fazit: Der beste "Jurassic"-Film der letzten 30 Jahre!

    Wer nach „Jurassic Park“ auf eine Fortsetzung auf Augenhöhe hofft, wird heute wie damals enttäuscht. Fans von großem Abenteuer-Kino, wie man es heute ohnehin kaum noch zu sehen kriegt, kommen aber auch mit der Fortsetzung voll und ganz auf ihre Kosten. Für mich ist die Sache jedenfalls klar:

    Auch wenn wir seitdem auch noch „Jurassic Park III“ sowie die „Jurassic World“-Trilogie mit Chris Pratt und Bryce Dallas Howard serviert bekommen haben – „Vergessene Welt - Jurassic Park“ ist bis heute der zweitbeste Film der gesamten Reihe. Mit Abstand. Auch wenn Spielberg selbst das vielleicht nicht so sieht…

    "Meine Fortsetzungen sind nicht so gut wie meine Originale": Steven Spielberg ist unzufrieden mit diesem 600-Millionen-Dollar-Blockbuster

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