Die dritte Staffel der „Chucky"-TV-Serie beendete kürzlich ihren erfolgreichen Lauf in den USA und steigerte damit die Popularität des kleinen Killers weiter. Sowohl Fans als auch Kritiker sind von der Serie ziemlich angetan. Allerdings ist es für deutsche Horrorfans, die sich ihre Schmuckstücke auch gerne in das heimische Regal stellen, eher ärgerlich, dass die dritte Staffel, in der Chucky im Weißen Haus (!) agiert, hierzulande bislang nur als Video On Demand erhältlich ist.
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Den Ursprung der TV-Serie, der Horrorfilm „Chucky – Die Mörderpuppe", könnt ihr nicht nur kostenpflichtig bei Amazon Prime Video streamen, sondern euch auch auf DVD und Blu-ray* in die Sammlung packen. Wenn ich die Chance habe, ihn zu sehen, nutze ich diese gerne. Denn auch wenn das mörderische Spielzeug gerne vergessen wird in den Aufzählungen ikonischer Killer aus dem Horror-Genre, gehört er für mich doch klar zu meinen Favoriten.
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Die Reihe blieb stets ihren Wurzeln treu
Neben dem unvergesslichen und äußerst einprägsamen Look und Persona von Chucky imponiert mir, dass sein Schöpfer, der Drehbuchautor Don Mancini, seit dem ersten Teil von 1988 eine fortschreitende Handlung erzählt. Mir gefällt es einfach, mit welcher stellenweise rotzfrechen Kaltschnäuzigkeit die Reihe ihren Stil immer wieder wechselte und es doch schaffte, dass der rote Faden niemals abgeschnitten wurde.
Ja, sonderlich elegant war das nie, aber wo andere Killer-Franchises gefühlt jede Dekade ein Reboot oder Legacy Sequel aus dem Ärmel schüttelten, blieb der gute Chucky immer seinen Wurzeln treu. Wurzeln, die zurückreichen bis in eine Nacht des Jahres 1988, als der Serienkiller Charles Lee Ray (Brad Dourif) von einem Polizisten durch die Straßen gejagt und tödlich verwundet wurde.
Voodoo-Zauber im Spielzeugladen
Für Charles, den seine Komplizen Chucky nennen, soll der nahende Tod aber nicht das Ende sein. Zu seinem Glück und weil wir es hier ja nicht mit einem schnöden Thriller, sondern einem waschechten Horrorfilm zu tun haben, überträgt der Killer seine Seele dank Voodoo-Magie in das nächstbeste Objekt. Da er sein Leben in einem Spielzeugladen aushaucht, wandert seine Seele in eine Puppe der fiktiven Marke Good Guy und die landet schließlich bei der alleinerziehenden Mutter Karen (Catherine Hicks) und ihrem sechsjährigen Sohn Andy (Alex Vincent).
Der kleine Andy schließt recht schnell Freundschaft mit seinem neuen Spielzeug, wobei seine Mutter glaubt, ihr Kind hätte einfach nur eine sehr ausgeprägte Phantasie. Doch nach und nach passieren seltsame Dinge und als Babysitterin Maggie (Dinah Manoff) aus dem Fenster stürzt, beginnt Karen der Sache nachzugehen und muss bald feststellen, wer Chucky wirklich ist und welchen finsteren Plan er verfolgt: Er will seine Seele in Andy transferieren, um wieder ein Mensch zu sein. Das muss Karen verhindern. Zu ihrem Glück hilft ihr mit Mike Norris (Chris Sarandon), der Cop, der Charles Lee Ray erschossen hat.
Das Böse platzt heraus wie ein Alien aus einem Brustkorb
Dass Charles Lee Ray in Chucky steckt, ist nicht wirklich eine Überraschung. Als ich den Film aber damals (viel zu jung) sah, waren es nicht die Kills, die mich begeisterten. Von denen gibt es im Vergleich zu späteren Teilen nicht viele. Mein Puls bei der Erstsichtung war konstant hoch, weil ich es tatsächlich enorm spannend fand, wann das Geheimnis rund um diese eh schon extrem gruselig aussehende Puppe gelüftet wird – und vor allem wie.
Bis heute liebe ich die Szene, in der Darstellerin Catherine Hicks („Eine himmlische Familie“) registriert, dass das neue Spielzeug ihres Sohnes eine Ausgeburt des Teufels ist. Bis dahin hatte der Film fast schon etwas von einem Whodunit. Natürlich war klar, dass irgendwas mit der Puppe sein musste. Aber was genau? Ich weiß noch, dass ich bei der Erstsichtung eine Menge Spaß damit hatte, alle möglichen Wahrscheinlichkeiten und Szenarien durchzugehen. Aber auch bei den weiteren Malen, bei denen ich „Chucky – Die Mörderpuppe“, dessen Originaltitel „Child‘s Play“ weit aus weniger verräterisch ist, gesehen habe, hatte ich meinen Spaß.
Je älter ich wurde, desto besser gefiel mir, wie das Böse sich in Form einer harmlosen Puppe in den Alltag einer kleinen Familie schleicht, dort für Chaos sorgt und schließlich herausbricht und den Schrecken maximiert. Bei „Alien“ von Ridley Scott ist es der Chestburster, der aus John Hurts Brust herausplatzt und damit den schleichenden in einen unmittelbaren Horror verwandelt. Bei „Chucky – Die Mörderpuppe“ sind es zwei Batterien, die das Böse in seiner Hülle der Normalität offenbaren.
"Chucky" war Franchise-Startschuss, nicht aber der für eine Regie-Karriere
Inszeniert wurde das von Tom Holland. Nein, nicht von dem Spider-Man-Darsteller. Der war 1988 noch nicht einmal geboren. Den Tom Holland, den ich meine, drehte drei Jahre vor „Chucky – Die Mörderpuppe“ den schwarzhumorigen Vampirfilm „Die rabenschwarze Nacht – Fright Night“. Mit diesen zwei Filmen in der Vita hätte einer großen Karriere nichts im Weg gestanden. Leider folgten aber Flops wie die faszinierend schlechte TV-Adaption von Stephen Kings „Die Langoliers“ (1995) sowie der ordentliche „Thinner – Der Fluch“ von 1996 – ebenfalls basierend auf einer Vorlage von Stephen King.
Als „Thinner“ herauskam, gab es bereits „Chucky 2 – Die Mörderpuppe ist wieder da“ und „Chucky 3“. Während letzterer einer der schlechtesten der Reihe ist, macht der zweite Teil wirklich Laune und gilt unter Fans auch als der beste aus der Reihe. Diese wurde dann erstmals 1998 unter der Regie von „Freddy vs. Jason“-Macher Ronny Yu mit "Chucky und seine Braut" neu erfunden. Auf der Erfolgswelle von Meta-Horror wie „Scream – Schrei!“ versuchte die Killerpuppe ein Stück vom Trendkuchen abzubekommen.
Ehre, wem Ehre gebührt
Die neue Tonalität funktionierte anfangs gut. 2004 fiel sie ihr jedoch mit „Chucky Baby“ auf die Füße. Dabei handelte es sich ausgerechnet um das Regiedebüt von Don Mancini. Doch dieser rappelte sich auf und brachte die Reihe 2013 mit der Direct-To-DVD-Produktion „Curse of Chucky“ wieder auf Kurs, was letztlich in der TV-Serie mündete, die viele Fans nach langer Zeit wieder glücklich stimmte.
Mich freut dieser Erfolg und auch dass Don Mancini endlich mal etwas Anerkennung für sein Schaffen erhält, dessen schönste Blüte für mich immer der allererste Auftritt der Killerpuppe sein wird, der, wie seine direkten Nachfolger, einen schweren Stand in Deutschland hatte. Erst 2011, stolze 23 Jahre nach seiner Premiere, wurde „Chucky – Die Killerpuppe“ vom Index gestrichen und ist mittlerweile ungeschnitten mit einer FSK16-Freigabe erhältlich.
"Herr der Ringe"-Schurke sorgt für die richtige Stimmung
Wenn ihr ihn euch anseht, empfehle ich dringend die englische Sprachfassung. Brad Dourif, der in der „Herr der Ringe“-Trilogie Grima Schlangenzunge spielte, verkörpert nicht nur den menschlichen Chucky, sondern leiht auch der Puppenversion seine Stimme. Dies ist eine weitere Stärke der Reihe. Wenn der kleine Rotschopf flucht oder Bedrohungen ausspricht, ist das nicht nur gruselig, sondern hat auch immer einen gewissen Witz, der in späteren Teilen drastisch verstärkt wurde.
Im Original von 1988 wirkt dies jedoch noch nicht so ausgeprägt, was nicht bedeutet, dass Humor nicht zur Welt der Mörderpuppe passt. Tatsächlich ist Humor sogar recht wichtig, und viele Fans sind auch offen für Spaß. Einige haben sogar den Wunsch geäußert, dass Chucky, wie einst Jason, ins Weltall gehen sollte. Wie Chucky-Schöpfer Don Mancini zu dieser Idee steht, erfahrt ihr hier:
Nach "Freitag der 13.": Schickt diese legendäre Horror-Reihe ihren Killer bald auch ins Weltall?*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision.